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Hölscher, Gustav; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1944/48, 3. Abhandlung): Drei Erdkarten: ein Beitrag zur Erdkenntnis des hebräischen Altertums — Heidelberg, 1949

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https://doi.org/10.11588/diglit.42185#0047
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Die Völkertafel

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Kaldu, hebr. Kasdim, Gen 2222 Kesed. Ich halte den Namen für eine
künstliche Verdrehung aus ’eres kesed ,,Land der Chaldäer“, durch
Vertauschung des p mit dem folgenden Buchstaben des Alphabets1.
Die Absicht war, den Ahnherrn der verhaßten Babylonier nicht als
Ahnherrn Israels erscheinen zu lassen2.


1 Ähnlich ist in Dan 17 249 312ff. der Name rAbed-Nebö durch Vertau-
schung mit dem vorhergehenden Buchstaben in rAbed-Negö geändert, um den
Namen des Götzen Nebo zu vermeiden.
2 Ähnlich ist in Jer 252„ der Name Babel durch sogenanntes Atbasch in
Sesak und in Jer 5i1 der Name Kasdim in leb qämai = „Herz (Mittelpunkt)
meiner Widersacher“ umgestellt. Zu vergleichen mit diesen in unserm Bibel-
text vorkommenden Künsteleien ist auch die später bei den Juden so beliebte
Gematria, wie sie sich schon Gen 1414 (318 = Eliezer), lies 49 (390 = jöme
mäsör „Tage der Belagerung“) und sonst findet.
 
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