Dia Völkertafel
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25l2—161 5 dazu kommen möglicherweise die Söhne Löts, Moabiter
und rAmmoniter. Die südarabischen Stämme dagegen rechnet die
Quelle P zu Küs (Gen 107). Das dem ’Arpaksad zugewiesene Gebiet
reicht also von Babylonien westwärts durch die syrisch-arabische
Wüste bis zum Lande Israels.
Dies rechtsmäßig Israel gehörende ,,Land Kanaan“ läßt die
Quelle P zur Zeit der Väter von Chittitern bewohnt sein2, ein Name,
den schon die Assyrer auf alle syrischen Kleinstaaten ausgedehnt
haben3. Auch Esau nimmt chittitische Frauen4. Die Küste Palästi-
nas dagegen ist, wie der Verfasser natürlich weiß, im Besitz von Phi-
listern und Phönikern.
Die Frage, wo die Völkertafel sich das Gebiet von Lüd denkt,
ist schwierig zu beantworten. Obwohl der Name Lüd nichts anderes
als „Lydien“ bedeuten kann5, kann doch das kleinasiatische Lydien
hier nicht gemeint sein, da dieses unbedingt dem Gebiete Jafets zu-
geteilt sein müßte, dem ja auch Kittnn (Kypros) und Rödänim (Rho-
dos) zugehören. Überschaut man das gesamte Gebiet Sems, den
mittleren Streifen des Erdkreises, so bleibt für Lüd nur noch der
äußerste Westen übrig, die palästinisch-syrische Küste und ein Teil
der westlichen Inselwelt. Ob man sich hierfür entscheiden darf, wird
davon abhängen, wie hoch man das Maß gelehrter Konstruktion bei
unserm Genealogen einschätzt. Daß seine Verteilung der Erdvölker
stark konstruktiv ist, hat sich schon gezeigt. Es mag aber noch auf
folgendes hingewiesen werden. Die Philister — und wohl ebenso die
nach dem Berichte Wenamons nördlich von ihnen in Dör sitzenden
1 Nebäjöt (assyr. Nabaiti, nicht = Nebät, Nabatäer), Qedär (assyr.
Qidri) und ’Adbe’el (assyr. Idibi’il, Keilinschriftliche Bibliothek II, 21, 217),
letztere als Grenzwacht gegen Ägypten; Mibsäm und Mismäc (1. Chron 426
simeonitisch), Dümä (dümat ed-dschandal = ed-dschöf), Massä (assyr. Mas’ai)
undTemä (assyr. Timai, heute taimä), beide in der Keilinschriftlichen Biblio-
thek II, 21; Chädad unbekannt; Jetür (Ίτουραίοι), später am, Antilibanos,
in 1. Chron 519 neben Näfis erwähnt, etwa östlich des Toten Meeres; Qedmä
(LXX Qedmän) unbekannt.
2 Ob an diesen Stellen Pg oder Ps vorliegt, ist hier gleichgültig.
3 Vgl. Ed. Meyer, Gesch. d. Altert. II 22, S. 309.
4 Gen 2 6 34 2 7 46 3 6 2.
5 Ein Notbehelf und höchst unwahrscheinlich ist die Gleichsetzung mit
der um 900 unter Adadnirari II. erwähnten Berglandschaft Lubdu östlich vom
Tigris (P. Jensen, DLZ 1899, S. 936; Alfr. Jeremias, Das Alte Testament im
Lichte des alten Orients2, 1916, S. 168), die, wenn sie dem hebräischen Genea-
logen überhaupt bekannt war, nicht neben den Namen der großen Länder
Platz hätte.
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25l2—161 5 dazu kommen möglicherweise die Söhne Löts, Moabiter
und rAmmoniter. Die südarabischen Stämme dagegen rechnet die
Quelle P zu Küs (Gen 107). Das dem ’Arpaksad zugewiesene Gebiet
reicht also von Babylonien westwärts durch die syrisch-arabische
Wüste bis zum Lande Israels.
Dies rechtsmäßig Israel gehörende ,,Land Kanaan“ läßt die
Quelle P zur Zeit der Väter von Chittitern bewohnt sein2, ein Name,
den schon die Assyrer auf alle syrischen Kleinstaaten ausgedehnt
haben3. Auch Esau nimmt chittitische Frauen4. Die Küste Palästi-
nas dagegen ist, wie der Verfasser natürlich weiß, im Besitz von Phi-
listern und Phönikern.
Die Frage, wo die Völkertafel sich das Gebiet von Lüd denkt,
ist schwierig zu beantworten. Obwohl der Name Lüd nichts anderes
als „Lydien“ bedeuten kann5, kann doch das kleinasiatische Lydien
hier nicht gemeint sein, da dieses unbedingt dem Gebiete Jafets zu-
geteilt sein müßte, dem ja auch Kittnn (Kypros) und Rödänim (Rho-
dos) zugehören. Überschaut man das gesamte Gebiet Sems, den
mittleren Streifen des Erdkreises, so bleibt für Lüd nur noch der
äußerste Westen übrig, die palästinisch-syrische Küste und ein Teil
der westlichen Inselwelt. Ob man sich hierfür entscheiden darf, wird
davon abhängen, wie hoch man das Maß gelehrter Konstruktion bei
unserm Genealogen einschätzt. Daß seine Verteilung der Erdvölker
stark konstruktiv ist, hat sich schon gezeigt. Es mag aber noch auf
folgendes hingewiesen werden. Die Philister — und wohl ebenso die
nach dem Berichte Wenamons nördlich von ihnen in Dör sitzenden
1 Nebäjöt (assyr. Nabaiti, nicht = Nebät, Nabatäer), Qedär (assyr.
Qidri) und ’Adbe’el (assyr. Idibi’il, Keilinschriftliche Bibliothek II, 21, 217),
letztere als Grenzwacht gegen Ägypten; Mibsäm und Mismäc (1. Chron 426
simeonitisch), Dümä (dümat ed-dschandal = ed-dschöf), Massä (assyr. Mas’ai)
undTemä (assyr. Timai, heute taimä), beide in der Keilinschriftlichen Biblio-
thek II, 21; Chädad unbekannt; Jetür (Ίτουραίοι), später am, Antilibanos,
in 1. Chron 519 neben Näfis erwähnt, etwa östlich des Toten Meeres; Qedmä
(LXX Qedmän) unbekannt.
2 Ob an diesen Stellen Pg oder Ps vorliegt, ist hier gleichgültig.
3 Vgl. Ed. Meyer, Gesch. d. Altert. II 22, S. 309.
4 Gen 2 6 34 2 7 46 3 6 2.
5 Ein Notbehelf und höchst unwahrscheinlich ist die Gleichsetzung mit
der um 900 unter Adadnirari II. erwähnten Berglandschaft Lubdu östlich vom
Tigris (P. Jensen, DLZ 1899, S. 936; Alfr. Jeremias, Das Alte Testament im
Lichte des alten Orients2, 1916, S. 168), die, wenn sie dem hebräischen Genea-
logen überhaupt bekannt war, nicht neben den Namen der großen Länder
Platz hätte.