84 F. Hausmann, Cusanus-Texte: IV. Briefwechsel. Zweite Sammlung
110
1456 April 30, Brisen.
Kardinal Nikolaus befiehlt den Gerichtsleuten im Fassatal, sich für den Fall eines
Krieges entsprechend zu rüsten und auf Aufruf sich dem Richter daselbst, Hans
Mülberger, zur Verfügung zu stellen.
Register: fol. 283 n° 839.
Regest: Sinnacher 6, 413.
Dieses Mandat erging in Zusammenhang mit der Gradner-Fehde (vgl. dazu 108),
das tatsächliche Aufgebot erfolgte am 19. Mai (vgl. 118).
Wir Niclaus etc. embieten unsern lieben getrewn, nnsern gerichts-
leuten gemaincklicha in Eueys unser gnad und alles gut. Wir
emphelhen ewb ernstlich, daz ir ew zu stunde mit ewr were nach
dem pessten, so ir kunnet, zuricktetc, gute ordnunge underainander
machet und bey ewer warnunge seyt, damit ob uns, ew oder anderd
die unsern yemant überziehen, bekriegen oder schaden zuziehen
wolt, daz ir solhem desterbas müget widersteen und helffen zu
widersteen, und ob notturfft wurde, daz unser getrewr lieber Hanns
Mülberger, unser richter in Eueys, in sollten leuffen ewe ervordern
und ermanen würde, imf von unsern wegen beystanndt und hilft
ze tun oder mit im zu ziehen, daz ir im dann darinn s anh unser
stat willig und gehorsam seyt und darinn tut, als ir1 uns, unserm
gotshaus und ew selbs schuldig seyt undk wir ew auche als unsern
getrewn undertanen wol getrawen. Das ist unser ernstlich may-
nunge und wellen auch das gen ew gnediglich erkennen. Geben zu
Brichsen an freitag vor sandt Philippen und sand Jacobs tag anno
domini etc. LVIt0.
a) folgt getilgt und yedem b b) folgt getilgt und ivellen c) folgt getilgt und
d) folgt getilgt unser e) über der Zeile eingefügt f) folgt getilgt daz an unser -
stat bey g) folgt getilgt willig h) folgt getilgt unstat i) davor getilgt und,
dahinter auch k) ir — und am Rande nachgetragen.
111
1456 Mai 3, Brixen.
Kardinal Nikolaus ersucht den Pfleger von Gufidaun, Jakob von Thun, die Witwe
nach Hans Lengensteiner zur Vorlage gewisser Briefschaften zu veranlassen, damit
am 9. Mai der Streit zwischen der Schwester und den anderen Erben des Lengen-
steiners erledigt werden könne.
Register: fol. 283' n° 840.
Jacoben von Thunn, phleger zu Gufidawnn.
Edler, besunder lieber. Als du nu wol vernomen hast, wie sich
zwitracht haltet zwischen weilent Hannsen Lengenstainers swester,
110
1456 April 30, Brisen.
Kardinal Nikolaus befiehlt den Gerichtsleuten im Fassatal, sich für den Fall eines
Krieges entsprechend zu rüsten und auf Aufruf sich dem Richter daselbst, Hans
Mülberger, zur Verfügung zu stellen.
Register: fol. 283 n° 839.
Regest: Sinnacher 6, 413.
Dieses Mandat erging in Zusammenhang mit der Gradner-Fehde (vgl. dazu 108),
das tatsächliche Aufgebot erfolgte am 19. Mai (vgl. 118).
Wir Niclaus etc. embieten unsern lieben getrewn, nnsern gerichts-
leuten gemaincklicha in Eueys unser gnad und alles gut. Wir
emphelhen ewb ernstlich, daz ir ew zu stunde mit ewr were nach
dem pessten, so ir kunnet, zuricktetc, gute ordnunge underainander
machet und bey ewer warnunge seyt, damit ob uns, ew oder anderd
die unsern yemant überziehen, bekriegen oder schaden zuziehen
wolt, daz ir solhem desterbas müget widersteen und helffen zu
widersteen, und ob notturfft wurde, daz unser getrewr lieber Hanns
Mülberger, unser richter in Eueys, in sollten leuffen ewe ervordern
und ermanen würde, imf von unsern wegen beystanndt und hilft
ze tun oder mit im zu ziehen, daz ir im dann darinn s anh unser
stat willig und gehorsam seyt und darinn tut, als ir1 uns, unserm
gotshaus und ew selbs schuldig seyt undk wir ew auche als unsern
getrewn undertanen wol getrawen. Das ist unser ernstlich may-
nunge und wellen auch das gen ew gnediglich erkennen. Geben zu
Brichsen an freitag vor sandt Philippen und sand Jacobs tag anno
domini etc. LVIt0.
a) folgt getilgt und yedem b b) folgt getilgt und ivellen c) folgt getilgt und
d) folgt getilgt unser e) über der Zeile eingefügt f) folgt getilgt daz an unser -
stat bey g) folgt getilgt willig h) folgt getilgt unstat i) davor getilgt und,
dahinter auch k) ir — und am Rande nachgetragen.
111
1456 Mai 3, Brixen.
Kardinal Nikolaus ersucht den Pfleger von Gufidaun, Jakob von Thun, die Witwe
nach Hans Lengensteiner zur Vorlage gewisser Briefschaften zu veranlassen, damit
am 9. Mai der Streit zwischen der Schwester und den anderen Erben des Lengen-
steiners erledigt werden könne.
Register: fol. 283' n° 840.
Jacoben von Thunn, phleger zu Gufidawnn.
Edler, besunder lieber. Als du nu wol vernomen hast, wie sich
zwitracht haltet zwischen weilent Hannsen Lengenstainers swester,