Brixner Briefbuch: Brief 188—190
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undreissig ducaten wegen inredde hiet, das doch nicht billich wer,
wannf dies dem Schultheys von seinen wegen in mass, wie oben
vermelt ist, außgericht sein, die hundert und achtundachtzig du-
caten von im yeczc innemet und in darumb an unser stat quittirt
und uns dann die bey ainem gewissen boten her schickhet und da-
bey schreibet, ob er die XXXII ducaten yecz nicht beczalen wolt,
was ew von im darumb antwurtt werde, uns verrer darnach zu
richten. Und lasset ew die undh ander unser und unsers gotshauss
Sachen11 mit vleiss, als wir ew wolgetrawen, empholhen sein. Daran
beweist ir uns ain sunder freuntschafft und gut gevallen1. Wann
solt der Haspel0 yecz wider von dannen körnen, sok wessten wir
nicht, wenn wir von im beczalt mochten werden und wo wir in
suchen solten lassen0. Geben zu Brichsen an sandt Pauls tag der
bekherung anno domini etc. LVIImo.
f) folgt getilgt derer g) folgt getilgt sah h) und — Sachen am Rande nach-
getragen; im eigentlichen Text folgt ungetilgt Sachen i) Daran — gevallen am
Rande nachgetragen k) folgt getilgt besorgen wir, er wurde uns in solher
beczalung
190
1457 Jänner 27, Brixen.
Barthelme von Liechtenstein, haubtmann des gotshauss Brichsen, bestätigt dem
(Hauptmann zu Buchenstein) Caspar von Obernweinper den Eingang seines Schrei-
bens, in dem dieser meldete, daß der haubtmann von Pleyff (Pieve di Cadore) den
zum Hochstift gehörenden Leuten des Eisenbergwerks (von Eursil) bei einer Strafe
von 100 Mark Perner jede weitere Arbeit verboten hatte, worauf ein Gegenverbot
hinsichtlich der venetianischen Arbeiter von ihm erlassen wurde. Kardinal Nikolaus
habe nun durch einen Boten an den Capitano die Aufhebung des Verbots verlangt,
jedoch ohne Erfolg. Da die Erzgruben auf dem Gebiet des Hochstiftes liegen und
der Capitano sogar noch ein weiteres Verbot erließ, hat der Kardinal nun befohlen,
daß jedem der venezianischen Herrschaft unterstehenden Arbeiter dieser Gruben
der Zutritt zu diesen untersagt ist. Dieses Verbot ist auch den Leuten zu Coli (Colle
S. Lucia) zu verkünden, desgleichen daß sie keine Gebote des Capitano von Pieve
di Cadore zu beachten hätten. Den Leuten zu Cafrill (Caprile) ist aber mitzuteilen,
daß für den Fall, daß der Capitano sein Verbot zurücknehme, gleiches auch durch
den Kardinal erfolgen werde und dann auf einer gemeinsamen Tagung der Streitfall
gütlich bereinigt werden könnte.
Register: fol. 306' n° 915.
Über den Eisenerzbau von Fursil (Monte Pore) vgl. B. Richter-Santifaller,
Ortsnamen von Ladinien in Schiern-Schriften 36, 177 ff.
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undreissig ducaten wegen inredde hiet, das doch nicht billich wer,
wannf dies dem Schultheys von seinen wegen in mass, wie oben
vermelt ist, außgericht sein, die hundert und achtundachtzig du-
caten von im yeczc innemet und in darumb an unser stat quittirt
und uns dann die bey ainem gewissen boten her schickhet und da-
bey schreibet, ob er die XXXII ducaten yecz nicht beczalen wolt,
was ew von im darumb antwurtt werde, uns verrer darnach zu
richten. Und lasset ew die undh ander unser und unsers gotshauss
Sachen11 mit vleiss, als wir ew wolgetrawen, empholhen sein. Daran
beweist ir uns ain sunder freuntschafft und gut gevallen1. Wann
solt der Haspel0 yecz wider von dannen körnen, sok wessten wir
nicht, wenn wir von im beczalt mochten werden und wo wir in
suchen solten lassen0. Geben zu Brichsen an sandt Pauls tag der
bekherung anno domini etc. LVIImo.
f) folgt getilgt derer g) folgt getilgt sah h) und — Sachen am Rande nach-
getragen; im eigentlichen Text folgt ungetilgt Sachen i) Daran — gevallen am
Rande nachgetragen k) folgt getilgt besorgen wir, er wurde uns in solher
beczalung
190
1457 Jänner 27, Brixen.
Barthelme von Liechtenstein, haubtmann des gotshauss Brichsen, bestätigt dem
(Hauptmann zu Buchenstein) Caspar von Obernweinper den Eingang seines Schrei-
bens, in dem dieser meldete, daß der haubtmann von Pleyff (Pieve di Cadore) den
zum Hochstift gehörenden Leuten des Eisenbergwerks (von Eursil) bei einer Strafe
von 100 Mark Perner jede weitere Arbeit verboten hatte, worauf ein Gegenverbot
hinsichtlich der venetianischen Arbeiter von ihm erlassen wurde. Kardinal Nikolaus
habe nun durch einen Boten an den Capitano die Aufhebung des Verbots verlangt,
jedoch ohne Erfolg. Da die Erzgruben auf dem Gebiet des Hochstiftes liegen und
der Capitano sogar noch ein weiteres Verbot erließ, hat der Kardinal nun befohlen,
daß jedem der venezianischen Herrschaft unterstehenden Arbeiter dieser Gruben
der Zutritt zu diesen untersagt ist. Dieses Verbot ist auch den Leuten zu Coli (Colle
S. Lucia) zu verkünden, desgleichen daß sie keine Gebote des Capitano von Pieve
di Cadore zu beachten hätten. Den Leuten zu Cafrill (Caprile) ist aber mitzuteilen,
daß für den Fall, daß der Capitano sein Verbot zurücknehme, gleiches auch durch
den Kardinal erfolgen werde und dann auf einer gemeinsamen Tagung der Streitfall
gütlich bereinigt werden könnte.
Register: fol. 306' n° 915.
Über den Eisenerzbau von Fursil (Monte Pore) vgl. B. Richter-Santifaller,
Ortsnamen von Ladinien in Schiern-Schriften 36, 177 ff.