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Riedl, Peter Anselm; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1979, 6. Abhandlung): Das Fondi-Grabmal in S[an] Agostino zu Siena: Vorgelegt am 1. Dezember 1979 — Heidelberg: Winter, 1979

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https://doi.org/10.11588/diglit.45477#0034
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Peter Anselm Riedl

recht drückend geworden zu sein. Daß später die Zahlungsverpflich-
tungen gegenüber den Mönchen von S. Agostino wieder erfüllt
wurden, beweisen Nachrichten aus der Zeit vor 156047. 1563 werden
wegen „lite tra l’eredi“ die jährlichen Zahlungen durch eine Landüber-
eignung an den Konvent abgelöst48.
Der Visitationsbereich von 1575 vermerkt über die Fondi-Kapelle:
„altare vero fuit erectum a q. Galgano de Fundis, et heredes tenent [ur]
omare d.Altare, et Capp.m qua adhuc non prestiterunt, et ides mand.1
exiberi testamentum et ceter“49. 1586 endlich beauftragen Antonio di
Galgano Fondi und dessen Neffe Adriano di Emilio in Einlösung von
Galganos Testament Francesco Vanni mit der Gestaltung des Altarbil-
des der Familienkapelle50. Die „Taufe Konstantins durch den hl. Sil-
vester“, eines der bedeutendsten Frühwerke des Meisters, ist heute
noch in situ51.
Über die Söhne des Galgano Fondi erfahren wir aus den Quellen
wenig. Scipione wird einmal als „cappellano dell’altare del Crocefisso
della Metropolitana dottore di ambe le leggi e protonotaro apostolico“
genannt52. 1558 heiratet Antonio eine Cinzia di messer Ferrando Ben-
voglienti (“con dote di f. 2500“)53; 1561 empfangen Antonio und
Emilio „l’ereditä della loro madre Tradita“54. Ein Dokument vom 13.
Dezember 1562 besagt: „Camillo del fu Galgano Fondi, clerico in Cor-
te di Roma e familiäre del Cardinale Puteo, avendo avuto notizia ehe i
suoi fratelli Angelo, Flaminio, Giov. Battista e Ottaviano Fondi essero
morti ab intestato, accettar la loro ereditä - in Roma“55. Aus dem Jahre
47 ASS, Conventi, Nr. 1039, fol. 89 links (Zahlungen von jährlich 48 Lire bis ein-
schließlich 1560).
48 S. Agostino, Compendio, 1744, S. 53 (Altare di S. Silvestro).
49 ASS, Visite pastorali, Nr. 21 (S. Agostino, 1575), fol. 710 recto.
50 Siehe G. Milanesi, wie in Anm. 28 zitiert, S. 260f. (Dok. Nr. 164 vom 15.
Januar 1586).
51 Abgebildet z. B. in: A. Venturi, Storia dell’Arte Italiana, IX/7, Mailand 1934,
Abb. 581.
52 ASS, MSS, wie in Anm. 46 zitiert.
53 ASS, Particolari, wie in Anm. 37 zitiert, Nr. 39.
54 Ebenda, Nr. 43.
55 Ebenda, Nr. 44. - Der erwähnte Giacomo Puteo, gebürtiger Provenzale, war einer
der führenden Kirchenfürsten der Epoche. Seit 1551 Kardinal, spielte er unter
Julius III. und Paul IV. in verschiedenen Ämtern der Kurie eine wichtige Rolle.
Auch als Papstkandidat war der wegen seiner Rechtskenntnisse und seiner
Gelehrtheit Hochangesehene im Gespräch. 1561 wurde Puteo von Pius IV. zum
Konzilslegaten ernannt. Vgl. dazu L. v. Pastor, Geschichte der Päpste; VI und VII,
Freiburg i. Br. 19258/9, passim.
 
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