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Hommel, Hildebrecht; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1986, 5. Abhandlung): Symmetrie im Spiegel der Antike: vorgetragen am 7. Juni 1986 — Heidelberg: Winter, 1987

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https://doi.org/10.11588/diglit.48148#0007
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Symmetrie im Spiegel der Antike*

Das Wort ‘Symmetrie’ kommt aus dem Griechischen, und über die
Rolle, die der Begriff bei den alten Griechen und in der Antike über-
haupt einst gespielt hat, sich zu äußern, diese Aufgabe fällt dem Klassi-
schen Philologen scheinbar mit Recht zu. Aber wenn es auch früher
üblich war, den Fachmann der Altertumswissenschaft für alle Lebens-
äußerungen der Antike als kompetent anzusehen, so sind wir heute im
Zeitalter der Spezialisierung doch weit darüber hinaus. So müssen sich
etwa über die Symmetrie in der antiken Medizin und ebenso in der
antiken Mathematik ausgesuchte Spezialisten äußern. Daher darf ich
mich neben Seitenblicken auf die Philosophie und die Archäologie
vorwiegend auf solche Betrachtungen beschränken, wie sie sich aus
philologischen Kriterien ableiten lassen.
Zuvor halte ich freilich zur Klärung und Verlebendigung des Be-
griffs Symmetrie einige Bemerkungen für angebracht, die sich aus der
Erfahrung und aus allgemeinen Erwägungen ergeben.
Daß die Symmetrie in meinem Leben von Kindheit an eine beson-
dere Rolle gespielt hat, darf ich dabei nicht übergehen. Es ist mir offen-
bar gleichsam angeboren, daß ich bei zufälliger Berührung des rechten
Fußes mit einem im Wege liegenden Stein, den ich nach Bubenart
schwungvoll von mir stieß, das dringende Bedürfnis empfand (und
zum Teil noch habe), mit dem linken Fuß das Gleiche zu wiederholen,
* Dieser Versuch ist 1985/86 einigemale in Vorträgen dargeboten worden, zuletzt in
der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Sein Wortlaut ist da und dort
durch Diskussionsbeiträge ergänzt, vor allem in den für die Drucklegung zugefüg-
ten Anmerkungen. Was ich dabei zahlreichen Hinweisen von Angehörigen,
Freunden und Fachgenossen zu verdanken habe, ist jeweils suo loco dokumen-
tiert. Meine Gesamtkonzeption ist dadurch bestätigt und in Einzelheiten ergänzt
und bereichert worden. Nach Abschluß meiner Arbeit erschien im Juni 1986 der
Katalog der groß geplanten und angelegten Darmstädter Symmetrie-Ausstellung,
die mit einem ausgedehnten Symposion verbunden war: Symmetrie in Kunst,
Natur und Wissenschaft. Darmstadt 1986. Die Beiträge in Bd. I (Texte) sind weiter-
hin, soweit für meine Ausführungen aufschlußreich, in eigenen Anmerkungen
zitiert, die von Fall zu Fall den alten, mit laufenden Nummern versehenen Anmer-
kungen zugefügt sind und den Zusatz a) tragen, so daß sie leicht von meiner Origi-
nalfassung zu unterscheiden sind.
 
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