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Hommel, Hildebrecht; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1986, 5. Abhandlung): Symmetrie im Spiegel der Antike: vorgetragen am 7. Juni 1986 — Heidelberg: Winter, 1987

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https://doi.org/10.11588/diglit.48148#0038
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Hildebrecht Hommel


17 Mänadenstamnos Neapel.
Nach: E. Simon, Griech. Vasen 1976, Abb. 211

Im gegenteiligen Sinn lenkt die ‘Senkung der Mittelachse’ ebenfalls
den Blick auf ihre dezente Betonung, so auf der Amphore des Exekias
mit dem Brettspiel von Achilleus und Alias (Abb. 18), und auf dem
Grabmal der Hegeso, beidemale in ganz ähnlicher Weise. Auch hier
scheint also voll ausgeprägt, was ja bereits zu beobachten war: das nie
ganz verdeckte Symmetrie-Schema hat in Verbindung mit dem auf
Bewegung und Abwechslung abgestellten Kunstwollen Schöpfungen
hervorgebracht, wo sich beide Tendenzen durchdringen, so noch auf
dem pompejanischen Wandgemälde aus dem Haus der Vettier (Abb.
19), das den grausigen Tod des Pentheus darstellt und zweifellos auf
ein älteres griechisches Vorbild zurückgeht (v. Salis 192 m. Abb. 19).
Obwohl das Bild thematisch eine entfesselte Raserei darstellt, ist
künstlerisch doch der Eindruck harmonischer Ruhe und Abgeklärt-
heit und eine Symmetrie der Proportionen erreicht, wie man sie selten
in solcher Reinheit findet.
 
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