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Raible, Wolfgang; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]; Heger, Klaus [Gefeierte Pers.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1992, 2. Abhandlung): Junktion: eine Dimension der Sprache und ihre Realisierungsformen zwischen Aggregation und Integration ; vorgetragen am 4. Juli 1987 ; Klaus Heger zum 22.6.1992 — Heidelberg: Winter, 1992

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https://doi.org/10.11588/diglit.48166#0117
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II. Die außereinzelsprachliche Perspektive

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(„Im Fahrdienst konnte man sich ein Bild von ihrer Leistungsfähigkeit machen.
Sie entspricht beim Anfahren und bei der Beschleunigung derjenigen der Loko-
motiven des Typs 7200, was im Falle von Eilzügen mit häufigen Halten beson-
ders geschätzt wird.“ - La Vie du Rail, Nr. 1725, S. 11).
Damit erweist sich die Dimension ,Junktion‘ erneut auch als eine Skala
der abnehmenden Finitheit. Der Übergang zur Infinitheit - und damit
der Wendepunkt der Dimension - wird mit der Technik der präpositio-
nalen Fügungen erreicht. Sichtbar wurde die abnehmende Finitheit in
diesen Beispielen dadurch, daß die Relation jeweils durch einen (nomi-
nalen) Interpretator thematisiert war.
4.6 Der „nominale“ Bereich der Dimension ,Junktion‘ nach dem
Wendepunkt
Die auf dem Faltblatt am besten „ausgebaute“ Ebene ist, wie nun schon
mehrfach betont wurde, die der präpositionalen Fügungen, mit deren
Hilfe Relationen in nominaler Form ausgedrückt werden. Hier gibt es in
einigen der indogermanischen Sprachen Techniken, deren Muster im
Lateinischen einer Verbindung aus einem Substantiv und einem zweiten
Substantiv im Genitiv entspricht: titulo pignoris ,als Pfand1, poenae no-
mine ,als Strafe4 (vgl. oben 1.1). Dem entsprechen analytisch Wendun-
gen wie engl. on behalf of ital. sulla scorta di X ,wegen X‘, rum. cu
ajutorul + Genitiv, ,mit Hilfe von‘, span, en funciôn de X ,wegen X‘.
Das Nomen, das die Relation thematisiert, kann dabei in einer Reihe
von Kasus bzw. mit einer Reihe von Präpositionen auftreten (span.
sobre la base de, frz. par suite de, en dehors de, sous le coup de, en tête
de). Umgekehrt kann auch das Genitiv-Signal (de, di, din) z.T - meist
wegen der Rektion von Verben, die dem Nomen zugrunde liegen, das
die Relation thematisiert - durch andere Kasus-Signale ersetzt werden:
de préférence à X, par préférence à X, par rapport à, par comparaison à
neben en comparaison de; aber auch ital. di fronte a, frz. en butte à, relatif
à, suite à etc.
Über diese schon in Kapitel I vorgestellte Technik soll hier nicht mehr
viel gesagt werden. Es ist nur dreierlei zu ergänzen.
1. Interpretatoren - also Nomina, die im anaphorischen Gebrauch eine
oder mehrere Sachverhaltsdarstellungen zusammenfassen oder, kata-
phorisch verwendet, Bezugspunkt eines nachfolgenden daß-Satzes sein
 
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