OSKAR VON HINUBER
BUDDHISTISCHE INSCHRIFTEN AUS DEM TAL
DES OBEREN INDUS*
(Inschriften Nr. 68—109)
Seit dem iiberraschenden Handschriftenfund von Naupur, einem
Ortsteil von Gilgit, ist fur das Gebiet des oberen Indus ein leben-
diger Buddhismus in der zweiten Halfte des ersten nachchristli-
chen Jahrtausends endgiiltig nachgewiesenb Vor einigen Jahren
nun sind zu diesen literarischen Zeugen zahlreiche Inschriften-
funde getreten, deren besonderer buddhistischer Charakter vor
allem in den Fundorten Chilas und Thalpan zutage tritt, die ein-
ander auf der linken, bzw. rechten Seite des Indus, heute durch P/. 1P4, fPd
eine neue, 1984 fertiggestellte Briicke verbunden gegenuberliegen.
Die Inschriften werden an diesen beiden Orten nicht selten durch
Felszeichnungen von beachtlichem kunstlerischen Wert begleitet.
Um so auffalliger ist daher das vollige Fehlen vonHinweisen auf
Bauwerke wie Stupas oder Viharas. Weiter im Norden laBt sich
beides nachweisen. Neben die seit langem aus Gilgit-Naupur be-
kannten Stupas^ treten neuerdings die von Dr. Adam NAYYAR,
dem Direktor des Institute of Folk Heritage in Islamabad, und
Karl JETTMAR 1984 entdeckten Baureste aus Shigar im Norden
von Skardu.
* Die Inschriften Nr. 1—67 sind veroffentlicht in: Brahml Inscriptions on
the History and Culture of the Upper Indus Valley, oben S. 41—71.
Auf diesen Aufsatz wird hier durch die entsprechende Inschriftennummer
verwiesen. Zur Erklarung der verwendeten Zeichen ist die einleitende An-
merkung zu diesem Aufsatz zu vergleichen.
1 v. HINUBER 1983; daB Naupur ein Ortsteil von Gilgit ist, stellt JETT-
MAR 1981: 309 und 1981a: 4 richtig.
2 Zur Charakterisierung des Bauwerks: JETTMAR 1981 und 1981a.
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BUDDHISTISCHE INSCHRIFTEN AUS DEM TAL
DES OBEREN INDUS*
(Inschriften Nr. 68—109)
Seit dem iiberraschenden Handschriftenfund von Naupur, einem
Ortsteil von Gilgit, ist fur das Gebiet des oberen Indus ein leben-
diger Buddhismus in der zweiten Halfte des ersten nachchristli-
chen Jahrtausends endgiiltig nachgewiesenb Vor einigen Jahren
nun sind zu diesen literarischen Zeugen zahlreiche Inschriften-
funde getreten, deren besonderer buddhistischer Charakter vor
allem in den Fundorten Chilas und Thalpan zutage tritt, die ein-
ander auf der linken, bzw. rechten Seite des Indus, heute durch P/. 1P4, fPd
eine neue, 1984 fertiggestellte Briicke verbunden gegenuberliegen.
Die Inschriften werden an diesen beiden Orten nicht selten durch
Felszeichnungen von beachtlichem kunstlerischen Wert begleitet.
Um so auffalliger ist daher das vollige Fehlen vonHinweisen auf
Bauwerke wie Stupas oder Viharas. Weiter im Norden laBt sich
beides nachweisen. Neben die seit langem aus Gilgit-Naupur be-
kannten Stupas^ treten neuerdings die von Dr. Adam NAYYAR,
dem Direktor des Institute of Folk Heritage in Islamabad, und
Karl JETTMAR 1984 entdeckten Baureste aus Shigar im Norden
von Skardu.
* Die Inschriften Nr. 1—67 sind veroffentlicht in: Brahml Inscriptions on
the History and Culture of the Upper Indus Valley, oben S. 41—71.
Auf diesen Aufsatz wird hier durch die entsprechende Inschriftennummer
verwiesen. Zur Erklarung der verwendeten Zeichen ist die einleitende An-
merkung zu diesem Aufsatz zu vergleichen.
1 v. HINUBER 1983; daB Naupur ein Ortsteil von Gilgit ist, stellt JETT-
MAR 1981: 309 und 1981a: 4 richtig.
2 Zur Charakterisierung des Bauwerks: JETTMAR 1981 und 1981a.
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