Einen festen Datierungsansatz liefert nur die Inschrift
in Hunza-Haldeikish, in welcher als Auftraggeber eine Gesandt-
schaft der Wei-Dynastie benannt wird. Allerdings gab es zwischen
der Han-Zeit (bis 220) und der Tang-Zeit (ab 618) - eine spätere
Datierung wird durch die Anordnung (Überlappung?) indischer In-
schriften^ ausgeschlossen - nicht weniger als vier Herrscherhäu-
ser dieses Namens:
Cao-Wei 220-264 n. Chr.
Nördliche Wei 386-534 n. Chr.
Östliche Wei 534-550 n. Chr.
Westliche Wei 535-556 n. Chr.
MA YoNG verwies nun mehrfach auf die Tatsache, daß "Tributbe-
ziehungen" mit dem in der Inschrift erwähnten "Staat" Afwn erst
unter der Nördlichen Wei-Dynastie nachzuweisen sind.^ Dieses
Argument dürfte - gestützt durch die deutlich ausgeprägte West-
Orientierung der damaligen Fremd-Dynastie^ - schwerer wiegen
als jene Mutmaßungen, die auf der Grundlage von Stil-Kriterien
eine frühere Datierung nahelegenü Gerade im Bereich der kalli-
graphischen Einordnung gibt es nämlich noch zahllose ungeklärte
Fragen, so daß eine solide chronologische Reihung fast unmöglich
ist: Insbesondere die relativ grobe Ausführung läßt nämlich kaum
einen Vergleich mit den sorgfältig in Steinstelen geritzten Schrift-
zeichen der chinesischen Kernlande zu.^ Dieser Einwand gilt
auch für Hunza-Haldeikish, obschon hier Metallmeißel verwendet
wurden und nicht nur Steine, mit deren Hilfe die Zeichen in den
Felsen gepickt wurden. Selbst eine Zuordnung zu wichtigen Stil-
gruppen (etwa und kafs7m) ist auf dieser Grundlage nicht
immer möglich.^
34 DANI 1983: 91; Gérard FUSSMAN ist für eine ausführliche schriftliche
Stellungnahme (Brief vom 25.1.1992) zu danken.
35 MA YONG 1984 - 1986 - 1989. Vgl. auch EBERHARD 1978: 56, 207, 217.
36 EBERHARD 1949.
37 Für eine Datierung in die Cao-Wei-Dynastie sprechen sich einige chinesische
Paläographen und Kunsthistoriker aus, namentlich LIN MEICUN, SU BAI und
ZHAO YlLIANG (jeweils mündliche Mitteilung im August 1990).
38 Vgl. etwa die Kompilation von Wei-Inschriften von FANG SHAOWU 1989.
39 Zu den wichtigsten technischen und ästhetischen Aspekten der chinesischen
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in Hunza-Haldeikish, in welcher als Auftraggeber eine Gesandt-
schaft der Wei-Dynastie benannt wird. Allerdings gab es zwischen
der Han-Zeit (bis 220) und der Tang-Zeit (ab 618) - eine spätere
Datierung wird durch die Anordnung (Überlappung?) indischer In-
schriften^ ausgeschlossen - nicht weniger als vier Herrscherhäu-
ser dieses Namens:
Cao-Wei 220-264 n. Chr.
Nördliche Wei 386-534 n. Chr.
Östliche Wei 534-550 n. Chr.
Westliche Wei 535-556 n. Chr.
MA YoNG verwies nun mehrfach auf die Tatsache, daß "Tributbe-
ziehungen" mit dem in der Inschrift erwähnten "Staat" Afwn erst
unter der Nördlichen Wei-Dynastie nachzuweisen sind.^ Dieses
Argument dürfte - gestützt durch die deutlich ausgeprägte West-
Orientierung der damaligen Fremd-Dynastie^ - schwerer wiegen
als jene Mutmaßungen, die auf der Grundlage von Stil-Kriterien
eine frühere Datierung nahelegenü Gerade im Bereich der kalli-
graphischen Einordnung gibt es nämlich noch zahllose ungeklärte
Fragen, so daß eine solide chronologische Reihung fast unmöglich
ist: Insbesondere die relativ grobe Ausführung läßt nämlich kaum
einen Vergleich mit den sorgfältig in Steinstelen geritzten Schrift-
zeichen der chinesischen Kernlande zu.^ Dieser Einwand gilt
auch für Hunza-Haldeikish, obschon hier Metallmeißel verwendet
wurden und nicht nur Steine, mit deren Hilfe die Zeichen in den
Felsen gepickt wurden. Selbst eine Zuordnung zu wichtigen Stil-
gruppen (etwa und kafs7m) ist auf dieser Grundlage nicht
immer möglich.^
34 DANI 1983: 91; Gérard FUSSMAN ist für eine ausführliche schriftliche
Stellungnahme (Brief vom 25.1.1992) zu danken.
35 MA YONG 1984 - 1986 - 1989. Vgl. auch EBERHARD 1978: 56, 207, 217.
36 EBERHARD 1949.
37 Für eine Datierung in die Cao-Wei-Dynastie sprechen sich einige chinesische
Paläographen und Kunsthistoriker aus, namentlich LIN MEICUN, SU BAI und
ZHAO YlLIANG (jeweils mündliche Mitteilung im August 1990).
38 Vgl. etwa die Kompilation von Wei-Inschriften von FANG SHAOWU 1989.
39 Zu den wichtigsten technischen und ästhetischen Aspekten der chinesischen
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