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Jettmar, Karl [Hrsg.]; Forschungsstelle Felsbilder und Inschriften am Karakorum Highway <Heidelberg> [Hrsg.]
Antiquities of Northern Pakistan: reports and studies (Band 2): / ed. by Karl Jettmar in collab. with Ditte König and Martin Bemmann — Mainz, 1993

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https://doi.org/10.11588/diglit.36958#0182
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die Nordgebiete zur Verfügung. Ich flog nach Gilgit, mein alter
Freund Rahbar HASSAN, Polizeikonstabler, Dolmetscher und Ma-
nager der Expeditionen 195$ und 1958, war sofort bereit, mich zu
begleiten. Innerhalb von drei Tagen, am 14.9.1964, traf ich im
Dorf Bubur ein. Dort fand ich die rätselhafte Begräbnisstätte noch
in gutem Zustand vor. Von dem Ältesten der zugeordneten Sippe,
Abdul WADUD, erhielt ich jene Informationen, die ich später pub-
lizierte (JETTMAR 1967).
Ähnliche Grabanlagen hatte es aber auch in anderen Dörfern
Punyals gegeben. Wir kehrten daher wieder auf das südliche Ufer
des Gilgitflusses zurück und fuhren nach Gakuch weiter, wo wir in
dem alten, aus der Zeit der britischen Herrschaft stammenden
Rasthaus Aufnahme fanden. In der Umgebung gab es viel zu
sehen, auch die Reste von Kollektivgräbern.
Für einen längeren Aufenthalt fehlte mir die Ausrüstung, die
Flüge waren gebucht, so bezogen sich meine Befragungen aus-
schließlich auf die Bestattungsweise durch Aussetzen, die offenbar
nur von einer bestimmten Schicht der Bevölkerung praktiziert
wurde. Vor dem Bau des Totenhauses war ein aufwendiges Fest
notwendig.
Als normal galt die Feuerbestattung, die Asche soll hier - anders
als in Gilgit - in den Fluß geschüttet worden sein. Dabei berich-
tete mir der Betreuer (Chaukidar) des Rasthauses in Hol (Unter-
Gakuch) von Steinen, auf denen man Zeichnungen und Schriftzei-
chen erkennen könne. Er war auch gern bereit, sie mir zu zeigen,
das geschah noch am Abend des 15. September.
Die Stelle, zu der man mich führte - sie wurde von den Einheimi-
schen Godömüt genannt - verdient eine genauere Beschreibung.
A66. 7 In der Hochfläche, auf der der obere Teil des Dorfes Gakuch, der
Weiler Aish liegt, gibt es einen Einschnitt, durch den bei den
schweren Unwettern die Wassermassen abfließen. Sie führen Sand,
Schotter und Felsbrocken mit sich, auch Rollsteine von beträcht-
lichen Dimensionen. Darunter bildete sich ein Schwemmkegel, in
dem man die verschiedenen Schlammströme - spärlich bewachsen
mit Gras, Büschen und einzelnen Bäumen - unterscheiden kann.
Dabei hat sich die Richtung der neueren Überflutungen seitlich
verschoben. Auf dem nunmehr sicheren, älteren Teil des Schwemm-
kegels legte man Gärten an, umgeben von niedrigen Mauern mit
Geröll und Hecken aus dornigem Gesträuch. Am Westrand des
A66. 2 höchsten Gartens liegt jetzt eine Anhäufung von Felsblöcken, die

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