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Jettmar, Karl [Hrsg.]; Forschungsstelle Felsbilder und Inschriften am Karakorum Highway <Heidelberg> [Hrsg.]
Antiquities of Northern Pakistan: reports and studies (Band 2): / ed. by Karl Jettmar in collab. with Ditte König and Martin Bemmann — Mainz, 1993

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https://doi.org/10.11588/diglit.36958#0209
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BORIS ANATOL'EVIC LITVINSKIJ

PAMIR UND GILGIT
Kulturhistorische Verbindungen

Von den Beziehungen zwischen dem Pamir und Gilgit im Alter-
tum zeugen die auf meinen Pamir-Expeditionen gemachten Ent-
deckungen. 1960 wandte ich mich dieser Thematik zu (LITVINSKIJ
1960, 1963, 1964). Mein Vorhaben wurde von K. JETTMAR, einem
erfahrenen Erforscher nicht nur der Geschichte und Ethnographie
Gilgits, sondern generell der dardischen Völker, unterstützt.
Jetzt sind beiderseits des Hindukusch, im Pamir wie auch in Gilgit,
Objekte bekannt geworden, die eine erneute Beschäftigung mit
dieser Problematik erforderlich machen.
Als ich im historisch-landeskundlichen Museum Tadzikistans in
Dusanbe arbeitete, entdeckte ich ein Exponat aus der Siedlung
Porsnëv (Pamir).* Es handelt sich um einen kleinen Bronzekessel
in Form einer oben offenen Halbkugel mit massiven Wänden. Auf
dem gewölbten Boden des Gefäßes befindet sich eine Auskerbung.
Unmittelbar unter dem Rand sind zwei horizontal gegenüberlie-
gende, schlingenförmige Griffe mit nahezu rundem Querschnitt
angebracht. Sie sind nicht völlig symmetrisch angeordnet, ein Griff
setzt etwas tiefer an und ist nach oben abgewinkelt. Der andere
Griff ist höher angebracht und sitzt praktisch horizontal. Zwischen
diesen Griffen, aber beträchtlich tiefer, ist eine Protome in Form
eines Ziegenkopfes angesetzt. Am Körper des Gefäßes ist ein

1 Respublikanskij istoriko-kraevedceskij muzej Tadzikistana. Inventar Nr.: RMI-
3190/37. Das Gefäß wurde 1974 in der Siedlung Porsnëv von Ch. MAMADOJ-
BOROVA erworben.

H66. 7 u. 2

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