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Jettmar, Karl [Hrsg.]; Forschungsstelle Felsbilder und Inschriften am Karakorum Highway <Heidelberg> [Hrsg.]
Antiquities of Northern Pakistan: reports and studies (Band 2): / ed. by Karl Jettmar in collab. with Ditte König and Martin Bemmann — Mainz, 1993

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https://doi.org/10.11588/diglit.36958#0210
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schräg nach oben führender Bolzen mit rundem Querschnitt befe-
stigt, der Hals des Tieres. Er geht in einen Ziegenkopf mit in
starker Windung divergierenden Hörnern über. Die niedrigen
Wülste auf deren Oberseite geben die Riefelung wieder. Der Kopf
scheint sich nach unten zu neigen und ist realistisch wiedergege-
ben. Beide Ohren berühren mit ihren oberen Enden die Hörner.
Sie sind in Form von Blättern, allerdings nicht symmetrisch,
gestaltet und an den Ohransätzen mit je einem Kreis versehen.
Die Augen des Steinbocks sind mandelförmig und werden von
einem schmalen Wulst begrenzt. An der Basis der Schnauze ist das
Maul als Einschnitt sichtbar.
Auf der anderen Seite des Miniatur-Kessels, ungefähr in gleicher
Höhe, ist eine kleine und sehr flache ovale Vertiefung sichtbar.
Sie wird fast völlig umgeben von einem flachen Vorsprung, der
nur 1-2 mm aus der Oberfläche herausragt. An dieser Stelle saß
sicherlich auch eine Protome, die ebenfalls mit einem Bolzen befe-
stigt war (s.u. Gefäß aus Chargus II, Kurgan 1). Schräge Einker-
bungen zieren den fast kreisförmigen Rand des Gefäßes. Die
rundstabigen Griffe des gegossenen Kesselchens wurden ebenso
wie der in einer separaten Form gegossene Kopf des Tieres nach-
träglich angebracht. Das Gefäß hat keine symmetrische Form, die
Öffnung scheint etwas deformiert zu sein.
Die Maße des Kessels sind folgende: Höhe 70-71 mm, Durchmes-
ser des Randes 71 mm, größter Durchmesser 100 mm, Durchmes-
ser der Griffe 40-42 mm, maximaler Abstand des Tierkopfes vom
Gefäß 40 mm, Höhe des Tierkopfes 47 mm.
Der Miniatur-Kessel aus Porsnëv gehört zu einer kleinen Serie von
Bronzekesseln, die schon früher aus dem Pamir bekannt war. Kon-
kret handelt es sich um vier Gefäße.
A66. 7 1. Gefäß mit kugelförmigem Körper; mit zwei gegenüberliegenden
ringartigen Griffen. Dazwischen befindet sich eine Protome, die
die Form eines Pferdehalses hat, aber in einem Raubvogelkopf
endet. Maße: Höhe 65 mm, Durchmesser des Randes 66 mm,
größter Durchmesser des Gefäßes 81 mm (Grabanlage Alicur II,
Kurgan 3).
A66. 4 2. Gefäß gleichen Typs, die Protome ist aber schon im Altertum
am Ansatz abgebrochen. Maße: Höhe 71 mm, Durchmesser der
Öffnung 72-74 mm, größter Durchmesser des Körpers 95 mm
(Grabanlage Chargus II, Kurgan 1).
A66. 7 3. Gefäß mit birnenförmigem Körper; zwei gegenüberliegende

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