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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 1): Frühschriften 1520 - 1524 — Gütersloh, 1960

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https://doi.org/10.11588/diglit.29138#0146
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I42

MARTIN BUCERS FRÜHSCHRIFTEN

i. Pet. iii. [15]

Act. v. [29]
Io. xiii. [34]

L 4 b

Matt. vi. [5-15]
Io. xvi. [26]
Matth, v. [44-45]
i. Ioan. ii. [ 1-2]

gespräch haben wölle, und kumm darnach, wenn es ym gleich wol
gelegen sein wölle und so er dencken mag, es sey mir schon am aller
ungelegsten. Dann mir nichtz höhers zu achten ist, dann das göttlich
wort, welchs zu verantwurteng mir allweg gelegen ist, so weisß ich, was
ich red, und hab des bey mir guten grund, wie billich und von nöten, 5
ee ichs predigen, das ich also, nachdem sanct Peter lernet, bereit kündt
sein, grund und ursach der hoffnung, so in mir ist, einem yeden, der
das begert, anzuzeygen. Es mag sich auch keiner behelffen mit dem,
das etlich sagen, yn sey verbotten mit mir zu disputieren. Dann man
musß gott mer gehorsam sein dann den menschen. Gott gebeüt aber, 10
das einer den anndern als lieb hab, als er uns hat lieb gehabt, das ist,
das einer für den anndern bereit sey, den tod zu leiden, ich geschweig
über eins menschen gebott sein bruder, der so ernstlich begert und
darumb bitt, die worheit zu lernen. Wo aber nun über sollich uß-
schreiben, bitten, flehen, begeben, anmuten und erbyeten | mein und 15
meiner predig verlümbder uff bestimpten tag, von göttlicher worheit
zu der eer gottes und wolfart unserer nechsten und brüdern zu befragen
und spruch halten, nit erscheinen wurden, auch mich nit verständigen,
uff ander zeit mit mir von den dingen sich zu besprechen, bitt ich durch
die eer Christi und meerung seins glaubens alle christgläubigen und des 20
evangelii gottes liebhaber, sye wöllen solliche hynfürt meyden und flye-
hen als die geverlichen wölff und gyfftigen schlagen, die von gott und
allen gottseligen verdampt und vermaledeyt seind, feynd des liechts,
freünd der finsternüß, säher und pflantzer der lugen, verderber und
ußreüter der warheit. Ich erbeüt mich auch hyemit uff benanten tag 25
oder wann es einem yeden gelegen und fuglich sein möge, grund und
ursach gnugsam anzuzeigen und geben allen und yeden, die das begeren,
aller ding, klein und groß, so ich hye predigt hab und predigen werde,
und das durch die göttlich schrifft und dem beding, so es erfunden
wurde, das ich anders gelert oder gepredigt hab, dann die göttlich 30
schrifft innhalt, das man mich versteynige und dötte291. Seind aber under
andern, die mein widerwertigen hoch verdriessen, dise nachgeschriben
artickel mit den fürnemsten.
Vom Gebett292, das solchs nach der leer Christi allein zum vatter in
seinem nammen geschehen soll, doch unverneynt, das alle, die in gott 35
leben, es sey im leib oder usserthalb des leibs, wiewol von disen uns
kein schrifft sollichs bericht, bitten sampt uns den vatter auch umb unser
heyl, yedoch so ist Christus allein unser fürsprech und mitler.

g) verantwutten.
291. Vgl. Dtn 13,1-5. Auf diese Stelle hat sich B. immer wieder berufen. Vgl.
Anlage 4, S. 295.
292. Vgl. oben, Abschnitt 21.
 
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