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https://doi.org/10.11588/diglit.29138#0450
446 MARTIN BUCERS FRÜHSCHRIFTEN
mitt aimn kurtzen, schöneno begriff, und uns auß vil yrsalp entledigetq,
und das gebott gots vil ringer2 angezaygt, das ir pfaffen allr uns vorhin
so gar schwär gemacht hond>s3.
u Pfarrer: wie kan das sein? was vom bapst und seinen vorfarnt 5 ge-
macht ist, ist gut und gerecht, was aber Lutherv schreibt, ist wider die 5
cristelichw kirch und wider die gaistlichen recht, |
8 x Schulthayß: wer ist die Cristenlich kirch?
Pfarrer: habt ir esy nit oft von mir an der predig ghörtz: der bapst
und seinea Cardinäl, all bischof und prelaten.
d Schulthayß: solt dannb der bapst und dißer anhang die cristelichc 10
kirch sein? das glaub ich nit. So sagt man, er setz selbs das gaistlich
recht, das mag er machen, wie er wil, ich sorg, es stande wenigf auß
dem gesatztg gotsh darin, als ich dann hör dahaymi von' meinemk schuler,
der mir die pauren mit kreyden1 an der wendm auffschreybtn, dann
wanno die cristenlichp kirch allein an im und seinem anhang stündq, 15
A 2 a So hetr wir armen Cristen ain | verlorens spyl. kan der bapst und die-
selbigen nit auch irren und sündent, So man on desu nit vil guts von
inv sagt, was soll ich dannw guts von inx gedencken? hörty ir nit, was
Doctor Martin Lutherz von in allen3 schreybt4, was grosser bösser
d stuckb sy handlen und thundc zu rom mit pfründen kauffen und ver- 20
kauffen, tauschen, verwechßlene, darvonnemen und nit besitzen nochf
verdienen und des dings vil, wie sy auch durch die fasten und alle zeytg
flaysch essen und uns alleh ding verbyettenti, und wie sy mit schant-
lichenjdingn überladenk seynt etc.l <darzu ist all ir ding auff das gelt,
von uns mit hauffen zu fordernm gericht5> Zu disemn allemo so sichp 25
n) eynem I (L). - o) schönem C (K). - p) yrschal D. - q) entledigt L. - r) alle
CK. - s) hand Gl; habt L. - t) von dem Bapst und von den seynen vorfaren
BCDEFGHIKLM. - u) am Rande: Bapst EM. - v) Lauther L. - w) cristenlich
BCHK (DEFGILM). - x) am Rande: Christlich kirch. EM. - y) irs I. - z) gehört
CDGIL (K). - a) sein DL. - b) den CK. - c) Cristenlich CH (DKM). - d) am
Rande: Wer die Christlich kirch ist. EM. - e) sten L. - f) wienig I. - g) gesatz
BCDFGHIK; gesetz EM (L). - h) gottes BDGI (H). - i) doheim L. - j) vom H. -
k) meim F; mynem I. - 1) kriden I. - m) wandt EM. - n) anschreibt D; schreybt
I. - o) wenn K. - p) christenliche I. - q) stund FGIK. - r) hetten I. - s) ver-
lorn FHL. - t) sündigen EM; sunden K. - u) an des C; sunst D; on das ELM. -
v) inen L. - w) den M. - x) inen L. - y) höret M. - z) Lauther L. - a) inen
L. — b) stück CL. - c) thun L. - d) am Rande: Die frummikeit zu röm. EM. -
e) verwechseln CK. - f) nach FI. - g) all zeyt I. - h) uns vil I. - i) verbieten
ELM. — j) schendlichen EM (L). - k) beladen I. - 1) fehlt L. - m) tzu fordren
I. - n) dem K. - o) allen DGI. - p) fehlt CEM.
2. Geringer, leichter.
3. Vgl. Luther, WA 2, 57-65 (Ein kurtz underweysung, wie man beichten sol).
4. Vgl. Luther, WA 6, 415-427 (An den christlichen Adel).
5. Vgl. Luther, WA 6, 447 (An den christlichen Adel).
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mitt aimn kurtzen, schöneno begriff, und uns auß vil yrsalp entledigetq,
und das gebott gots vil ringer2 angezaygt, das ir pfaffen allr uns vorhin
so gar schwär gemacht hond>s3.
u Pfarrer: wie kan das sein? was vom bapst und seinen vorfarnt 5 ge-
macht ist, ist gut und gerecht, was aber Lutherv schreibt, ist wider die 5
cristelichw kirch und wider die gaistlichen recht, |
8 x Schulthayß: wer ist die Cristenlich kirch?
Pfarrer: habt ir esy nit oft von mir an der predig ghörtz: der bapst
und seinea Cardinäl, all bischof und prelaten.
d Schulthayß: solt dannb der bapst und dißer anhang die cristelichc 10
kirch sein? das glaub ich nit. So sagt man, er setz selbs das gaistlich
recht, das mag er machen, wie er wil, ich sorg, es stande wenigf auß
dem gesatztg gotsh darin, als ich dann hör dahaymi von' meinemk schuler,
der mir die pauren mit kreyden1 an der wendm auffschreybtn, dann
wanno die cristenlichp kirch allein an im und seinem anhang stündq, 15
A 2 a So hetr wir armen Cristen ain | verlorens spyl. kan der bapst und die-
selbigen nit auch irren und sündent, So man on desu nit vil guts von
inv sagt, was soll ich dannw guts von inx gedencken? hörty ir nit, was
Doctor Martin Lutherz von in allen3 schreybt4, was grosser bösser
d stuckb sy handlen und thundc zu rom mit pfründen kauffen und ver- 20
kauffen, tauschen, verwechßlene, darvonnemen und nit besitzen nochf
verdienen und des dings vil, wie sy auch durch die fasten und alle zeytg
flaysch essen und uns alleh ding verbyettenti, und wie sy mit schant-
lichenjdingn überladenk seynt etc.l <darzu ist all ir ding auff das gelt,
von uns mit hauffen zu fordernm gericht5> Zu disemn allemo so sichp 25
n) eynem I (L). - o) schönem C (K). - p) yrschal D. - q) entledigt L. - r) alle
CK. - s) hand Gl; habt L. - t) von dem Bapst und von den seynen vorfaren
BCDEFGHIKLM. - u) am Rande: Bapst EM. - v) Lauther L. - w) cristenlich
BCHK (DEFGILM). - x) am Rande: Christlich kirch. EM. - y) irs I. - z) gehört
CDGIL (K). - a) sein DL. - b) den CK. - c) Cristenlich CH (DKM). - d) am
Rande: Wer die Christlich kirch ist. EM. - e) sten L. - f) wienig I. - g) gesatz
BCDFGHIK; gesetz EM (L). - h) gottes BDGI (H). - i) doheim L. - j) vom H. -
k) meim F; mynem I. - 1) kriden I. - m) wandt EM. - n) anschreibt D; schreybt
I. - o) wenn K. - p) christenliche I. - q) stund FGIK. - r) hetten I. - s) ver-
lorn FHL. - t) sündigen EM; sunden K. - u) an des C; sunst D; on das ELM. -
v) inen L. - w) den M. - x) inen L. - y) höret M. - z) Lauther L. - a) inen
L. — b) stück CL. - c) thun L. - d) am Rande: Die frummikeit zu röm. EM. -
e) verwechseln CK. - f) nach FI. - g) all zeyt I. - h) uns vil I. - i) verbieten
ELM. — j) schendlichen EM (L). - k) beladen I. - 1) fehlt L. - m) tzu fordren
I. - n) dem K. - o) allen DGI. - p) fehlt CEM.
2. Geringer, leichter.
3. Vgl. Luther, WA 2, 57-65 (Ein kurtz underweysung, wie man beichten sol).
4. Vgl. Luther, WA 6, 415-427 (An den christlichen Adel).
5. Vgl. Luther, WA 6, 447 (An den christlichen Adel).
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