Ain schöner dialogus
A 1 a
Götze, ARG 4, S. 6
Und gesprech zwischen aim Pfarrer und aim Schulthayß, betreffend
allen übel Stand der gaystlichen. Und böß handlung der weltlichen.
Alles mit geytzigkayt beladen, etc. |
5 Schulthayß: herr Pfarrer, bona dies, synda wilkum insb wirtzhauß. A 1 b
woherc kreüchtd ir? was sagt ir newer mär, was yetz verhandene ist?
Sagt mir etwas, da bit ich euch umb.
Pfarrer: lieber Schulthayßf, ich kum erst von Hagnawg und hab vil
seltzsamerh mär gehört, besonnderi sagt man vil vomj Türcken, auch
10 vom hertzog von Geller, wie im der küngk von Franckreych wol wölll,
auch vil vom welschlandm zwischenn bapst und mantawo und dergleichp
vil.
Schulthaiß: was hört ir dann vom Lutherq, So yetzr zu Worms
gwesens ist?
15 Pfarrer: was gat mich der münicht an! Er ist ain ketzer, er redt und
schreybt widernuglauben, warlich er wirtv sein Ion fynden, den er ver-
dient hat und allew, die im anhangentx.
Schulthayß: warum, herr Pfarrer? nun hat er doch gut und Cristen-
lich ding gelert und geschriben, das dem glaubn nicht abnymbt. er
20 machty in wol gut und vergründtz all sein geschriffta in rechtemb
glaubn und auß den hailigenc ewangelien und auß sant Paulse ler und d
fiertf uns auß vil strickn, die uns die gaystlichen langher gelegt hondg
umb gelts und guts willn, <darzu hat er uns erst ain guten rechten
verstand in dem hailigen gebett des vatter unserhgeleert, das er in aimi
25 büchlein’ so schön erklert hat1, des sich ain yetlichk Christenmensch
freuwen solt, wär es lißt, als mir esl dann mein schuler so gar hübsch m
gelesen hat, darzu hatt er unß auch leeren recht und grüntlich beychten
a) seind BDGHI (ELM). - b) in das L. - c) waher F. - d) kriecht CK; kombt E
(M); ziecht F; ziehet L. - e) vorhanden GIL. - f) Schulteß E (M). - g) Hagenaw
CK. - h) seltzemer C. - i) besunder IL. - j) von I. - k) künig CDL; kung E; ku-
nig GIKM. - 1) well K. - m) welischlannd C. — n) zwischem CK. — o) montaw
CK; Mantua EM (I). - p) dergleychen M. - q) Lauther L. - r) yetzo F. - s) ge-
wesen EFHKLM. - t) Münch FHL. - u) wider den L. - v) würt L; wurd M. -
w) all L. - x) anhangen CK. - y) mach I. - z) ergründt C (K). - a) gschryfft C. -
b) ym rechten M. - c) dem heyligen EM. - d) Am Rande: Luther vergrundt seyn
ler mit gottes wort EM. - e) Paulus D. - f) furt CK; füert D; fürt L. - g) hand
GIK (L). - h) unsers DEM. - i) einem L. - j) büechlin FHL. - k) yetzlich EM;
yecklich L. - 1) fehlt D. - m) am Rande: Der schüler des schultheß EM.
1. Vgl. Luther, WA 2, 80ff. (Auslegung deudsch des vater unser für die einfältigen
Leien.)
A 1 a
Götze, ARG 4, S. 6
Und gesprech zwischen aim Pfarrer und aim Schulthayß, betreffend
allen übel Stand der gaystlichen. Und böß handlung der weltlichen.
Alles mit geytzigkayt beladen, etc. |
5 Schulthayß: herr Pfarrer, bona dies, synda wilkum insb wirtzhauß. A 1 b
woherc kreüchtd ir? was sagt ir newer mär, was yetz verhandene ist?
Sagt mir etwas, da bit ich euch umb.
Pfarrer: lieber Schulthayßf, ich kum erst von Hagnawg und hab vil
seltzsamerh mär gehört, besonnderi sagt man vil vomj Türcken, auch
10 vom hertzog von Geller, wie im der küngk von Franckreych wol wölll,
auch vil vom welschlandm zwischenn bapst und mantawo und dergleichp
vil.
Schulthaiß: was hört ir dann vom Lutherq, So yetzr zu Worms
gwesens ist?
15 Pfarrer: was gat mich der münicht an! Er ist ain ketzer, er redt und
schreybt widernuglauben, warlich er wirtv sein Ion fynden, den er ver-
dient hat und allew, die im anhangentx.
Schulthayß: warum, herr Pfarrer? nun hat er doch gut und Cristen-
lich ding gelert und geschriben, das dem glaubn nicht abnymbt. er
20 machty in wol gut und vergründtz all sein geschriffta in rechtemb
glaubn und auß den hailigenc ewangelien und auß sant Paulse ler und d
fiertf uns auß vil strickn, die uns die gaystlichen langher gelegt hondg
umb gelts und guts willn, <darzu hat er uns erst ain guten rechten
verstand in dem hailigen gebett des vatter unserhgeleert, das er in aimi
25 büchlein’ so schön erklert hat1, des sich ain yetlichk Christenmensch
freuwen solt, wär es lißt, als mir esl dann mein schuler so gar hübsch m
gelesen hat, darzu hatt er unß auch leeren recht und grüntlich beychten
a) seind BDGHI (ELM). - b) in das L. - c) waher F. - d) kriecht CK; kombt E
(M); ziecht F; ziehet L. - e) vorhanden GIL. - f) Schulteß E (M). - g) Hagenaw
CK. - h) seltzemer C. - i) besunder IL. - j) von I. - k) künig CDL; kung E; ku-
nig GIKM. - 1) well K. - m) welischlannd C. — n) zwischem CK. — o) montaw
CK; Mantua EM (I). - p) dergleychen M. - q) Lauther L. - r) yetzo F. - s) ge-
wesen EFHKLM. - t) Münch FHL. - u) wider den L. - v) würt L; wurd M. -
w) all L. - x) anhangen CK. - y) mach I. - z) ergründt C (K). - a) gschryfft C. -
b) ym rechten M. - c) dem heyligen EM. - d) Am Rande: Luther vergrundt seyn
ler mit gottes wort EM. - e) Paulus D. - f) furt CK; füert D; fürt L. - g) hand
GIK (L). - h) unsers DEM. - i) einem L. - j) büechlin FHL. - k) yetzlich EM;
yecklich L. - 1) fehlt D. - m) am Rande: Der schüler des schultheß EM.
1. Vgl. Luther, WA 2, 80ff. (Auslegung deudsch des vater unser für die einfältigen
Leien.)