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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 1): Frühschriften 1520 - 1524 — Gütersloh, 1960

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https://doi.org/10.11588/diglit.29138#0373
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ANLAGE 11

Suplicatio Anno d. 24. Einem Ehrsamen radt
furtragen von den pfarkindern zum alten S. Peter
[Frühjahr] 1524.

Straßburg, Thomas-Archiv, Nr. 109, 2 Blatt Folio. Konzept manu Buceri s. d.,
ebd. zeitgenössische Abschrift, ebd. spätere Abschrift.
Nachdem Bucer am 29. März 1524 von der Aureliengemeinde zum
Pfarrer gewählt worden war, und der Rat Bucers Wahl am 4. April
bestätigt hatte1, wählte auch Alt S. Peter den Magister Theobald Schwarz
zu einem »christlichen pfarrer«. Diese Wahl wurde dem Rat in einem
Schreiben mitgeteilt, das von Bucer eigenhändig entworfen war. Darin
wurde der Rat gebeten, die Wahl zu bestätigen und die finanziellen
Verhältnisse der Gemeinde neu zu ordnen2.

Supplicatio Anno d. 24. Einem Ehrsamen radt fürtragen von f° 1 r
den Pfarkinder zum alten S. Peter.
Strengen, Ernfesten, Ersamen, fürsichtigen, wysen, gnedigen, gunstigen
herren. E.g. denen wir als unseren Christlichen oberherren alzyt möglichs
5 vleiß in aller vnderthenikeit zu gehorsamen bereit vnd willig sein, vnd
das vns zu vor entbieten, fugen wir solchs gemuts vnd willens vnder-
theniclichen zu wissen, das, nach dem vnser pfarr pfleger der pfar zum
alten S. peter sampt etlich andern der vnsern von vns dar zu verordnet
von vnser allerwegen an E.g. vor etlichen wochen vs zwingender not
10 in aller vnderthenikeit suppliziert haben, vns mit vleyß rethig vnd
behelffes zu sein, das auch wir mit einem christlichen pfarrer wie etlich
ander pfarren versehen wurden, dan wir nit weniger dan andere auch des
willens gotes gern wolten zu Heil vnser armen selen berichtet sein.
Daruff E.G. vns zu antwort geben, wir sollen ruwig sin, e.g. wölle in
15 der sach trewlich handlen, seyten mal wir aber bis her solchs noch nit
erfrewet sein, vnd doch wir des götlichen wortes vnd christlichen
predigens weniger entperen mögen dan aller lyplichen ding, hat vns

1. Vgl. Anlage 10, S. 366ff.
2. Zur Sache vgl. L. Pfleger: Kirchengeschichte der Stadt Straßburg im Mittel-
alter. 1941. S. 74-75; Adam, S. 67; Röhrich: Gesch., S. 191-192; Strobel: Geschichte
der Kirche zum Alten S. Peter. 1824.
 
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