12. VON DER EHE UND EHESCHEIDUNG
373
Damitu aber sich soliche buben desto weniger zu beclagen hettenv, mochte fuglich
sein, das ein Oberkeyt ein gepot wliesse außgohn“' wider solich ehbrecherisch ver-
lassen der weiber mit derx trawung1, wo einer über ein jar oder, was zeyt man
meynte genug sein, sein weib wider iren willen on redlich vrsachen verliesse, ir auch
5 mn dem jar nichs embütte oder seins widerkerens vertröstetey, noch handtrei-
chung2 bewise, das ein Oberkeyt ein solich weib, wo zsich die2 solichs verlassens
“beklagen wurde“', seinethalb, derb sie also wider alles rccht der eh verlassen hette,
vngefangen3 4 halten woltennü I 82 r I
dVon denen ehleutene, die eynander ehlicher trew vnd dyensten beraubenn^:
10 Auss diesem ist nun auch wol zu vernemmen, wes man sich gegen denen halten
solle, die wok von iren weyberen nit hynziehen, verlassen sie aber ehhcher gemeyn-
schafft halb vnd aller ehlicherr liebe vnnd dienst. Dieweil dan nun die eh ein gemey-
ner bundt ist mans vnnd weibs, gemeinschafft der »leib vnnd alles lebens^, mn hoch-
ster liebe einander zu leisten - Vß dem der hfeihge] Paulus dan frey spncht: halle, die
15 on ir schuld von denen, die ir gemahel sein solten, verlassen werdenM -, so folget
ie5 6: Wer do brichet vnnd sein ehgemahel verlasset oder' des, darumb die eh von got
fürnemlich verordnet, beraubet, dasi kem solichen die^ chnsthche Oberkeyt davon
weysen solle1 vnd, wo sie solichs by iemanm nit erlangen kan, "gepürt sich, das sie
keynen" bruder oder schwester inn sohchem gefangen halte , wer kem pehlich ge-
20 mahel, das isV, damit er ein fleisch sye^7, hat, dem solle mann eins vergünnen, nach
dem der hfeilige] Paulus sagt: »hurey zu vermeiden, habe leder sem weib, iede lren
u) von Bucer ohne Einweisung am linken Rand zum Folgenden notiert: Eyn gesatz wer zu ma-
chen wider die, so on vrsach yre weyber verlassen; fehlt m b; als Titel m Ed. 1 — 3.
v) haben: b. - vr)-w) außgehn lasse: b. - x) fehlt in Ed. 1-3. - y) vertröste: b.
z)—z) von Bucer vor dem Zeilenanfang ergänzt für gestr.: sie sich, die: a.
a)—a) beclagte: b; beklagen: korr. aus: beclagen: a. — b) er: Ed. 1—3.
c) wolte: Ed. 1—3; danach kommentierender Zusatz (vgl. unten Beilage zu Nr. 12, Ergänzung 32,
S.421,27-422,15): Ed. 2, Ed. 3.
d) —d) als Uberschnft von Bucer am oberen Seitenrand ergänzt m a.
e) Ehegemechten: b. — f) gleichwol: b. - g)—g) lieb 1m gantzen leben: Ed. 1—3.
h) —h) das die Eheleute einander schuldige pflicht leisten sollen: Ed. 1—3.
i) danach gestr.: sie: a. - j) denselben: b.
k) —k) übergeschr. und eingewiesen für gestr.: sol ein (?): a; soll ain: b.
l) übergeschneben und eingewiesen m a; fehlt m b. - m) jr: Ed. 1—3.
n)—n) so sol doch kein: Ed. 1 —3. — o) sein: Ed. 1—3. — p)—p) Eegemahel: b.
q) ist: Ed. 1-3.
1. Drohung.
2. Unterstützung.
3. unverpfhchtet.
4. Vgl. I Kor 7,15.
5. auf jeden Fall.
6. Vgl. I Kor 7,15.
7. Vgl. Gen 2,24; Mt 19,5.
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Damitu aber sich soliche buben desto weniger zu beclagen hettenv, mochte fuglich
sein, das ein Oberkeyt ein gepot wliesse außgohn“' wider solich ehbrecherisch ver-
lassen der weiber mit derx trawung1, wo einer über ein jar oder, was zeyt man
meynte genug sein, sein weib wider iren willen on redlich vrsachen verliesse, ir auch
5 mn dem jar nichs embütte oder seins widerkerens vertröstetey, noch handtrei-
chung2 bewise, das ein Oberkeyt ein solich weib, wo zsich die2 solichs verlassens
“beklagen wurde“', seinethalb, derb sie also wider alles rccht der eh verlassen hette,
vngefangen3 4 halten woltennü I 82 r I
dVon denen ehleutene, die eynander ehlicher trew vnd dyensten beraubenn^:
10 Auss diesem ist nun auch wol zu vernemmen, wes man sich gegen denen halten
solle, die wok von iren weyberen nit hynziehen, verlassen sie aber ehhcher gemeyn-
schafft halb vnd aller ehlicherr liebe vnnd dienst. Dieweil dan nun die eh ein gemey-
ner bundt ist mans vnnd weibs, gemeinschafft der »leib vnnd alles lebens^, mn hoch-
ster liebe einander zu leisten - Vß dem der hfeihge] Paulus dan frey spncht: halle, die
15 on ir schuld von denen, die ir gemahel sein solten, verlassen werdenM -, so folget
ie5 6: Wer do brichet vnnd sein ehgemahel verlasset oder' des, darumb die eh von got
fürnemlich verordnet, beraubet, dasi kem solichen die^ chnsthche Oberkeyt davon
weysen solle1 vnd, wo sie solichs by iemanm nit erlangen kan, "gepürt sich, das sie
keynen" bruder oder schwester inn sohchem gefangen halte , wer kem pehlich ge-
20 mahel, das isV, damit er ein fleisch sye^7, hat, dem solle mann eins vergünnen, nach
dem der hfeilige] Paulus sagt: »hurey zu vermeiden, habe leder sem weib, iede lren
u) von Bucer ohne Einweisung am linken Rand zum Folgenden notiert: Eyn gesatz wer zu ma-
chen wider die, so on vrsach yre weyber verlassen; fehlt m b; als Titel m Ed. 1 — 3.
v) haben: b. - vr)-w) außgehn lasse: b. - x) fehlt in Ed. 1-3. - y) vertröste: b.
z)—z) von Bucer vor dem Zeilenanfang ergänzt für gestr.: sie sich, die: a.
a)—a) beclagte: b; beklagen: korr. aus: beclagen: a. — b) er: Ed. 1—3.
c) wolte: Ed. 1—3; danach kommentierender Zusatz (vgl. unten Beilage zu Nr. 12, Ergänzung 32,
S.421,27-422,15): Ed. 2, Ed. 3.
d) —d) als Uberschnft von Bucer am oberen Seitenrand ergänzt m a.
e) Ehegemechten: b. — f) gleichwol: b. - g)—g) lieb 1m gantzen leben: Ed. 1—3.
h) —h) das die Eheleute einander schuldige pflicht leisten sollen: Ed. 1—3.
i) danach gestr.: sie: a. - j) denselben: b.
k) —k) übergeschr. und eingewiesen für gestr.: sol ein (?): a; soll ain: b.
l) übergeschneben und eingewiesen m a; fehlt m b. - m) jr: Ed. 1—3.
n)—n) so sol doch kein: Ed. 1 —3. — o) sein: Ed. 1—3. — p)—p) Eegemahel: b.
q) ist: Ed. 1-3.
1. Drohung.
2. Unterstützung.
3. unverpfhchtet.
4. Vgl. I Kor 7,15.
5. auf jeden Fall.
6. Vgl. I Kor 7,15.
7. Vgl. Gen 2,24; Mt 19,5.