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I 2. GUTACHTEN FUR DEN ULMER RAT
mann«1 2. Nun kan man ie keinen für rein ehlich gemahel rechenr2, der dahin nit ver-
mocht3 werden mag, Sdas er* lleyste, on das ehlicheh bund nit bestohn mageu.
vVonn weiberen, die hynlauffenw/l’4:
Des weibs halb, wo das on vrsach vom mann lieffex, sich an argwenigen5 orten hiel-
tey vnndz zu irem man mt wolte aals bald wider tedigen6 lassen“, die möchte7 sich
nach dem gesatz Justmiani, oben8 eingefürt, des ehbruchs schuldig, vnnd hette6 der
mann fug, ir die eh vffzusagenn. Vnnd wo I 82v I sie dann schon sichc auch by iren
freünden9 oder sunst an vnuerdächthchen orten hielte^, vnnd wolte sich aber zum
mann nit 'wider tedingene lassen oder, ob sie schon by dem man blibe, gehliche
dienst* nit leisten*1, wo da1 ein Oberkeyt sie von solichem ehbrüchischeni fürnem-
men mt abweisen könde, solle sie denk man, der 'eynem solichen weybe^ hiezu nitm
vrsach geben", vngefangen halten. Dann so der vngleubig weichet, ist der brüder
oder “schwester mn° solichem der dienstbarkeyt nicht vnderworffen10. So erkennet
das die natürliche billikeyt11, wo zwey ein bund mit eynander haben, da sich icdes
r) —r) ainen Eelichen gemahel erkhennen; ein Ehegemahel rechen: Ed. 1 — 3.
s) —5) derda:b. - t)—t) seinem Weibedie ehehchpfhchtbezale, on welche der ehehche: Ed. 1—3.
u) danach kommentierender Zusatz (vgl. unten Beilage zu Nr. 12, Ergänzung 33, S.422,16—32):
Ed. 2, Ed. 3.
v) —v) Uberschrift von Bucer am unteren Seitenrand notiert und zwischen den Zeilen auf Mitte
eingewiesen; Konrad Hubert hat diese Uberschnft später mit einer Umrandung m roter Tinte ver-
sehen: a.
w) weglauffen: Ed. 3. - x) laufft: b. — y) helt: b. — z) danach gestr.: sich: a.
a) — a) alß baldt wider thädigen lassen: b; auch als bald sich mcht mcht wider eintedigen (Ed. 3:
entledigen) liessen: Ed. 1—3.
b) hatt: b. — c) fehlt m b. — d) halten wurde: b.
e) —e) wider tedigen: Ed. 1; widertedigen: Ed.2; widertheidigen: Ed. 3.
f) danach gestr.: vnnd aber: a; blibe, vnd: b.
g) — g) Eehcher dienst: b; ehehche ding: Ed. 1; ehehche pflicht: Ed. 2, Ed. 3.
h) danach gestr.: wolt: a. — 1) dann: b; denn: Ed. 1 — 3. — j) Eebrechenschen: b.
k) fälschhch: dem: Ed. 1—3.
1 )—/) für gestr.: »lr« von Bucer vor den linken Rand zunächst notiert: »ehe seins eeweyb halb«,
danach die Notiz verwischt und den obigen Text darunter geschneben und eingewiesen m a.
m) danach gestr.: will: a. — n) danach gestr.: »ire z-«: a. — o)—o) die Schwester von: b.
1. I Kor 7,2.
2. rechnen.
3. bewegt, veranlaßt, gezwungen. Grimm 25 (= XII, 1), Sp. 883.
4. weglaufen.
5. verdächtigen.
6. durch Schhchtung wieder zusammenbringen, vgl. Grimm 21 (= XI, 1,1), Sp. 235.
7. machte.
8. Vgl. oben S. 313,3-11.
9. Verwandten.
10. Vgl. I Kor 7,15.
11. Gerechtigkeit.
I 2. GUTACHTEN FUR DEN ULMER RAT
mann«1 2. Nun kan man ie keinen für rein ehlich gemahel rechenr2, der dahin nit ver-
mocht3 werden mag, Sdas er* lleyste, on das ehlicheh bund nit bestohn mageu.
vVonn weiberen, die hynlauffenw/l’4:
Des weibs halb, wo das on vrsach vom mann lieffex, sich an argwenigen5 orten hiel-
tey vnndz zu irem man mt wolte aals bald wider tedigen6 lassen“, die möchte7 sich
nach dem gesatz Justmiani, oben8 eingefürt, des ehbruchs schuldig, vnnd hette6 der
mann fug, ir die eh vffzusagenn. Vnnd wo I 82v I sie dann schon sichc auch by iren
freünden9 oder sunst an vnuerdächthchen orten hielte^, vnnd wolte sich aber zum
mann nit 'wider tedingene lassen oder, ob sie schon by dem man blibe, gehliche
dienst* nit leisten*1, wo da1 ein Oberkeyt sie von solichem ehbrüchischeni fürnem-
men mt abweisen könde, solle sie denk man, der 'eynem solichen weybe^ hiezu nitm
vrsach geben", vngefangen halten. Dann so der vngleubig weichet, ist der brüder
oder “schwester mn° solichem der dienstbarkeyt nicht vnderworffen10. So erkennet
das die natürliche billikeyt11, wo zwey ein bund mit eynander haben, da sich icdes
r) —r) ainen Eelichen gemahel erkhennen; ein Ehegemahel rechen: Ed. 1 — 3.
s) —5) derda:b. - t)—t) seinem Weibedie ehehchpfhchtbezale, on welche der ehehche: Ed. 1—3.
u) danach kommentierender Zusatz (vgl. unten Beilage zu Nr. 12, Ergänzung 33, S.422,16—32):
Ed. 2, Ed. 3.
v) —v) Uberschrift von Bucer am unteren Seitenrand notiert und zwischen den Zeilen auf Mitte
eingewiesen; Konrad Hubert hat diese Uberschnft später mit einer Umrandung m roter Tinte ver-
sehen: a.
w) weglauffen: Ed. 3. - x) laufft: b. — y) helt: b. — z) danach gestr.: sich: a.
a) — a) alß baldt wider thädigen lassen: b; auch als bald sich mcht mcht wider eintedigen (Ed. 3:
entledigen) liessen: Ed. 1—3.
b) hatt: b. — c) fehlt m b. — d) halten wurde: b.
e) —e) wider tedigen: Ed. 1; widertedigen: Ed.2; widertheidigen: Ed. 3.
f) danach gestr.: vnnd aber: a; blibe, vnd: b.
g) — g) Eehcher dienst: b; ehehche ding: Ed. 1; ehehche pflicht: Ed. 2, Ed. 3.
h) danach gestr.: wolt: a. — 1) dann: b; denn: Ed. 1 — 3. — j) Eebrechenschen: b.
k) fälschhch: dem: Ed. 1—3.
1 )—/) für gestr.: »lr« von Bucer vor den linken Rand zunächst notiert: »ehe seins eeweyb halb«,
danach die Notiz verwischt und den obigen Text darunter geschneben und eingewiesen m a.
m) danach gestr.: will: a. — n) danach gestr.: »ire z-«: a. — o)—o) die Schwester von: b.
1. I Kor 7,2.
2. rechnen.
3. bewegt, veranlaßt, gezwungen. Grimm 25 (= XII, 1), Sp. 883.
4. weglaufen.
5. verdächtigen.
6. durch Schhchtung wieder zusammenbringen, vgl. Grimm 21 (= XI, 1,1), Sp. 235.
7. machte.
8. Vgl. oben S. 313,3-11.
9. Verwandten.
10. Vgl. I Kor 7,15.
11. Gerechtigkeit.