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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Buckwalter, Stephen E. [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 12): Schriften zu Kirchengütern und zum Basler Universitätsstreit (1538 - 1545) — Gütersloh, 2007

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https://doi.org/10.11588/diglit.30233#0138
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4. REPLIK AUF HEINRICH VON BRAUNSCHWEIG-WOLFENBUTTEL

ssen tretten Vnd das anw jnen vngestraffet pleibenx, Vndy dwe[i]l zsolle manz vns sol-
chesa Schrifft felschen vnd Gaucklen zu messenb, die doch, ob Gott willc, nyeman
jmermer einiges vntrewes anziehens oder verkerens der Schrifft, Canonumd oder le-
gum mit der warheit bezuchtigen solle, Wie aber der furst dises orts on allen schein
der Warheit vnderstehtcI.
Numero 8* furet der F[ürst] ein, welches der vermainte Bischoue zu Hildesheim2
gar gern sehe, das ers auch gegen jm alsos hielte. Das3 der F[ürst] aber des orts brin-
get, stoht jnn dreyen Puncten: der erst: die Kirchen vnd Geistlichen sollen jr aigen
jurisdiction haben. I 2jzv I
Der annder: Die Gaistlichen sollen ain zwanck4 haben vber die Weltlichen. Der
drit: die Gaistlichen sollen von der Weltlichen Oberkait eximiert vnd gefreyet sein.
Das erst vnd annder gestohn wir: die Kirchen Christi sollen ja jr Gaistliche juris-
diction haben, die jr der Herre Math. 16[i9], 18[18] vnd Johann. 20^23] gegeben,
vnnd deren Practic 1. cor. j[i2—13] beschrieben ist, Vnd diser jurisdiction sollen
auch alle leyen vnnderthan sein. Aber dise jurisdiction mussen die verwalten, so der
Kirchen rechte fursteher seindt, nit jre verderber. Das besehe man wol, wie Paulus
die Gericht besetzet 1 Timoth. 3^1—16], Damit dann auch stimmet*1 der Spruch jm 6
Capitel diser Epistel5, den der F[ürst] einfueret1.
Den dritten Puncten aber von der exemption gestohn wir nit aller ding6, sonnder
nach der mass, die geben ist. 'L. Cum clericis, C. de Episcopis et cler[icis]7. Et § Cle-
w) über der Zeile nachgetragen und eingewiesen.
x) danach von Bucer gestr.: solle.
y) danach von Bucer gestr.: das man.
z) —z) von Bucer vor dem Zeilenanfang nachgetragen.
a) von Bucer korr. aus: solche.
b) danach gestr.: wille.
c) danach gestr.: Je-.
d) danach gestr.: vnd.
e) von Bucer am Zeilenende nachgetragen für gestr.: thut.
f) davor am linken Rand: Num[er]o 8.
g) von Bucer über der Zeile nachgetragen und eingewiesen.
h) von Bucer im leeren Zwischenraum nachgetragen.
i) korr. aus: eingefueret.
])—j) von der Hand Bucers.

1. versucht, unternimmt.
2. Zur von 1519 bis 1523 stattfindenden Hildesheimischen Stiftsfehde zwischen Herzog Hein-
rich und dem Bischof von Hildesheim vgl. Spieß, Geschichte der Stadt Braunschweig, S. 44—47; Pe-
tri, Herzog Heinrich der Jüngere, S. 127—129; Bockisch, Braunschweigische Landeskirche, S. 52.
3. Was.
4. Macht, Gewalt.
5. Herzog Heinrich d.J. von Braunschweig-Wolfenbüttel berief sich wohl auf die Bibelstelle
I Tim 6,3-4.
6. ganz und gar, m jeder Hinsicht.
7. Cod. Just. 1,3,25 (ClCiv II, S. 21).
 
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