5. GOTT HAT UNS ERWECKT
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nit per ingens sacrilegium1 inhabe vnnd niese alles, das sie von kirchen inhabenw
vnnd niessen. Derhalben keine obern des kirchenraubens immermher zuschelten
vnnd derhalben, das sie soliche sacrilegos vom kirchen guth verstossen, dann dieß
erfordern alle Canones vnnd leges.
Wil man dann bedencken, wohin diesse leute lj^rl das kirchen guth anleggen vnnd
brauchen, so findet man doch ie anders nichts dann vorterben2 aller Religion, welt-
liche Pracht ir3 vnnd der iren vnnd alle vppigkheit, vnnd die etwan meinen, sie leg-
gens gar wol vnnd geistlichen an, die losen4 vnnd keuffen mher guther an sich, vnnd
gemeinlich zu schwerem nachteil anderer leut, damit sie vnnd ire nachkommen de-
stomher die heilige Religion verfolgen vnnd auch sunst aller welt mher schaden mu-
gen. Oder aber bawen kostliche kirchen, Closter, doch mher Schlosser vnnd ander
Pallast, Oder mheren etwan auch zier vnnd schmuck der kirchen, stifften newe
Pfrunde vnnd Closter, alles zuerhalten vnnd mheren den affterglauben, das ansehen,
pracht vnnd gewalt ires vormeinten geistlichen standes vnnd volgendes zu vorterbli-
cher5 vorkleinerung6 der ordentlichen7 obern, landen, Steten vnnd besunderer
geschlecht vnnd leuten, wie das vor augen vnnd es alle fromme vnnd vorstendige
clagen mussen.
Wir schweigen itzt der gefherlichen, vorreterischen8, morderischen Practiken, an-
reitzen, Hetzen vnnd fordern alles gewalts der welt zuuortilgen9 alle, die sich der
warheit vnnd einigen Religion Christi vnsers herren gern begeben wolten vnnd also
das Heilige Reich Christi von der erden gar abtzuthun vnnd außtzurotten, vff das sie
dieser zeitx ein mercklich guth gehen lassen, darvon vorgesagt. I j I
Sie schreien grausam vber etliche fursten vnnd obern, die auß der hochsten noth, in
die sie soliche am furnembsten gebracht haben, frieden vnnd Pollicei10, auch freiheit
der waren Christlichen Religion zuerhalten vnnd die iren darbei zuschutzen, etwas
von kirchen guthern zu vnderhalten ire ordentliche11 nothwendige regiment, Item
kreigsleute12 vnnd andere nothwendige diener, Item auch Stedt vnnd Schlosser zu-
w) mit b und c konj. für: mhabt: a.
x) zeitt freilich: b; zeit freylich: c.
1. Vgl. oben S. 166, Anm.4.
2. sc. Verderben.
3. ihrer.
4. sc. lösen.
5. sc. verderbhcher.
6. Verkleinerung.
7. rechtmäßigen, legitimen.
8. verrätenschen.
9. um zu vertilgen.
10. Staatsordnung, Regierung, Regiment.
11. Vgl. oben Anm. 7.
12. sc. Kriegsleute.
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nit per ingens sacrilegium1 inhabe vnnd niese alles, das sie von kirchen inhabenw
vnnd niessen. Derhalben keine obern des kirchenraubens immermher zuschelten
vnnd derhalben, das sie soliche sacrilegos vom kirchen guth verstossen, dann dieß
erfordern alle Canones vnnd leges.
Wil man dann bedencken, wohin diesse leute lj^rl das kirchen guth anleggen vnnd
brauchen, so findet man doch ie anders nichts dann vorterben2 aller Religion, welt-
liche Pracht ir3 vnnd der iren vnnd alle vppigkheit, vnnd die etwan meinen, sie leg-
gens gar wol vnnd geistlichen an, die losen4 vnnd keuffen mher guther an sich, vnnd
gemeinlich zu schwerem nachteil anderer leut, damit sie vnnd ire nachkommen de-
stomher die heilige Religion verfolgen vnnd auch sunst aller welt mher schaden mu-
gen. Oder aber bawen kostliche kirchen, Closter, doch mher Schlosser vnnd ander
Pallast, Oder mheren etwan auch zier vnnd schmuck der kirchen, stifften newe
Pfrunde vnnd Closter, alles zuerhalten vnnd mheren den affterglauben, das ansehen,
pracht vnnd gewalt ires vormeinten geistlichen standes vnnd volgendes zu vorterbli-
cher5 vorkleinerung6 der ordentlichen7 obern, landen, Steten vnnd besunderer
geschlecht vnnd leuten, wie das vor augen vnnd es alle fromme vnnd vorstendige
clagen mussen.
Wir schweigen itzt der gefherlichen, vorreterischen8, morderischen Practiken, an-
reitzen, Hetzen vnnd fordern alles gewalts der welt zuuortilgen9 alle, die sich der
warheit vnnd einigen Religion Christi vnsers herren gern begeben wolten vnnd also
das Heilige Reich Christi von der erden gar abtzuthun vnnd außtzurotten, vff das sie
dieser zeitx ein mercklich guth gehen lassen, darvon vorgesagt. I j I
Sie schreien grausam vber etliche fursten vnnd obern, die auß der hochsten noth, in
die sie soliche am furnembsten gebracht haben, frieden vnnd Pollicei10, auch freiheit
der waren Christlichen Religion zuerhalten vnnd die iren darbei zuschutzen, etwas
von kirchen guthern zu vnderhalten ire ordentliche11 nothwendige regiment, Item
kreigsleute12 vnnd andere nothwendige diener, Item auch Stedt vnnd Schlosser zu-
w) mit b und c konj. für: mhabt: a.
x) zeitt freilich: b; zeit freylich: c.
1. Vgl. oben S. 166, Anm.4.
2. sc. Verderben.
3. ihrer.
4. sc. lösen.
5. sc. verderbhcher.
6. Verkleinerung.
7. rechtmäßigen, legitimen.
8. verrätenschen.
9. um zu vertilgen.
10. Staatsordnung, Regierung, Regiment.
11. Vgl. oben Anm. 7.
12. sc. Kriegsleute.