170 5- bedenken zur reformierung geistlicher furstentumer
worffen, wie auch dem anathemate des Heiligen Gregorii1 vnnd aller alten Conci-
lien2, derhalben, das sie ires ordentlichen dienstes in der kirchen nit außwarten
vnnd dargegen allen affterglauben vnnd vorterben3 der Religion fordern. Derhal-
ben auch ihnen kein heller von kirchen guthern an4 ein ingens sacrilegium5 zunies-
sen geburen magk.
Eben die meinung hat es auch mit den frawen Clostern, die auch vor ire ordentli-
che Closter werck vnnd vbung allein singen vnnd lesen vnnd darfur das6 den durff-
tigen vnnd dem kirchendienst gewidmet ist, wieder alle Canones vnnd per mani-
festum sacrilegium inhaben vnd niessen.
Also erhelt sichs nhu mit allen gnanten geistlichen, das vermuge der gotlichen
schrifft, aller Canonum vnnd legum auch die frombsten vnter ihnen mit recht vnnd
an7 ein sacrilegium nichtes vberal8 von allen kirchen guthern zu niessen haben.
Wo man nhu den gemeinen hauffen ansehen solle mit seiner aller frechischen Simo-
nei, vnuerschamptsten vntzucht, weltlichsten pracht I J44v I vnnd andern schwer-
sten mißhandelungen, die sie verruckter vben dann einiger9 standt in der welt, vnnd
wolte gegen ihnen das gotliche recht, das recht der Canonum vnnd die Keyfserli-
ch]en recht gelten lassen, wie wir die so vielfaltig, auch gantz heiter10 vnnd gewaltig
wieder sie haben, wurden vnns freilich weinig Bischoffe, Prelaten, Thumb- vnnd
Stifftherren, Vicarien, Munch, Bettelbruder noch Nonnen beschwerlich sein, dann
alle, die mit einigem laster behenckt sein vnnd nicht heilig vnnd vnstreflich leben zur
besserung der gantzen gemeindt vnnd ires ampts mit allen trewen außwarten, die
alle verstossen vnnd verbannen alle Canones vnnd leges mit der gotlichen schrifft
vnnd erkennen gleich der abgotterei, einigen kirchen dienst von denen“ zugebrau-
chen, die in offentlicher Simonei oder vntzucht liggen.
So ist nhu auß erzelten gewiß vnnd war, das vnter vnsern Bischoffen, Prelaten vnnd
allen genanten geistlichen, iav vnter tausenden nit einer muge gefunden werden, der
u) fehlt m b.
v) ja freilich: b.
1. Gregor der Große, Epistolarum Registri Liber 1, Epistola 25; PL 77, Sp.468-479 (vgl. bes.
Sp. 478); CChr.SL 140 (hier Epistola 24), S. 22-32 (vgl. bes. Z. 377); MGH Ep. 1 (hier Epistola 24),
S.28-37 (vgl. bes. S. 36,33-37,1).
2. Vgl. etwa COD, S. 87-99.
3. Vgl. oben S. 169, Anm.9.
4. ohne.
5. Vgl. oben S. 169, Anm.9.
6. das, was.
7. ohne.
8. überhaupt nichts.
9. als lrgendeinen.
10. klar, deutlich.
worffen, wie auch dem anathemate des Heiligen Gregorii1 vnnd aller alten Conci-
lien2, derhalben, das sie ires ordentlichen dienstes in der kirchen nit außwarten
vnnd dargegen allen affterglauben vnnd vorterben3 der Religion fordern. Derhal-
ben auch ihnen kein heller von kirchen guthern an4 ein ingens sacrilegium5 zunies-
sen geburen magk.
Eben die meinung hat es auch mit den frawen Clostern, die auch vor ire ordentli-
che Closter werck vnnd vbung allein singen vnnd lesen vnnd darfur das6 den durff-
tigen vnnd dem kirchendienst gewidmet ist, wieder alle Canones vnnd per mani-
festum sacrilegium inhaben vnd niessen.
Also erhelt sichs nhu mit allen gnanten geistlichen, das vermuge der gotlichen
schrifft, aller Canonum vnnd legum auch die frombsten vnter ihnen mit recht vnnd
an7 ein sacrilegium nichtes vberal8 von allen kirchen guthern zu niessen haben.
Wo man nhu den gemeinen hauffen ansehen solle mit seiner aller frechischen Simo-
nei, vnuerschamptsten vntzucht, weltlichsten pracht I J44v I vnnd andern schwer-
sten mißhandelungen, die sie verruckter vben dann einiger9 standt in der welt, vnnd
wolte gegen ihnen das gotliche recht, das recht der Canonum vnnd die Keyfserli-
ch]en recht gelten lassen, wie wir die so vielfaltig, auch gantz heiter10 vnnd gewaltig
wieder sie haben, wurden vnns freilich weinig Bischoffe, Prelaten, Thumb- vnnd
Stifftherren, Vicarien, Munch, Bettelbruder noch Nonnen beschwerlich sein, dann
alle, die mit einigem laster behenckt sein vnnd nicht heilig vnnd vnstreflich leben zur
besserung der gantzen gemeindt vnnd ires ampts mit allen trewen außwarten, die
alle verstossen vnnd verbannen alle Canones vnnd leges mit der gotlichen schrifft
vnnd erkennen gleich der abgotterei, einigen kirchen dienst von denen“ zugebrau-
chen, die in offentlicher Simonei oder vntzucht liggen.
So ist nhu auß erzelten gewiß vnnd war, das vnter vnsern Bischoffen, Prelaten vnnd
allen genanten geistlichen, iav vnter tausenden nit einer muge gefunden werden, der
u) fehlt m b.
v) ja freilich: b.
1. Gregor der Große, Epistolarum Registri Liber 1, Epistola 25; PL 77, Sp.468-479 (vgl. bes.
Sp. 478); CChr.SL 140 (hier Epistola 24), S. 22-32 (vgl. bes. Z. 377); MGH Ep. 1 (hier Epistola 24),
S.28-37 (vgl. bes. S. 36,33-37,1).
2. Vgl. etwa COD, S. 87-99.
3. Vgl. oben S. 169, Anm.9.
4. ohne.
5. Vgl. oben S. 169, Anm.9.
6. das, was.
7. ohne.
8. überhaupt nichts.
9. als lrgendeinen.
10. klar, deutlich.