Metadaten

Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 5): Strassburg und Münster im Kampf um den rechten Glauben, 1532 - 1534 — Gütersloh, 1978

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.29142#0441
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
DOKUMENTE ZUR SYNODE VI

437

das er sie wolte mit vnser erklärung bleiben lassen. Wolff Schultheiß ware dis mal
nit zugegenn.
Der gestalt vnnd nit anders ist es diser artickel halb jm synodo vnd hernaher
ergangen, des sich v. gn.h. die presidenten vnnd der außschutz, auch andere, so
5 imm Synodo gewesen, wol zu erinneren haben. Der halb, gn.h., so schreibt
D. Antonj, das warlich nit ist, da er inn seiner schrifft der zahl 71 vnnd 72 setzet,
das nemlich die h. presidenten je jnen befolhenl oder, als sie gefraget worden,
welchs durch h. Hanns Lindenfels beschehen ist, jnen vergünnet haben, vnsere
artickel zu enderen oder zu verbesseren, was sie vermeyneten ergerlich sein, zum
10 jrthumb oder mißbrauch vnnd vnraht mögen gezogen werden, darauß zuthun
vnnd sie zum stellen, wie sie hoffeten, das sie on anstaß zu erhalten vnnd vor
menglich bestohn möchten. Dis seind D. Antonj wort inn seiner schrifft15. Solichs
haben v. h. die presidenten nie gedacht; Dann was were es anders dann schon das
vrteil uber die artickel gefellet, das dise artickel durch D. Antonj vnd seine an-
15 henger mit gotlicher schrifft weren vmb gestossen, hetten also nit könden zu
geben, soliche vnsere artickel sampt der erklärung, so wir gesetzet, deren, so
D. Antonj mit den seinen dargeben, vngedacht16 dem grösseren Synodo fürzu-
bringenn. Wir bitten, man | 600 | wölle hie D. Antonj schreiben verlesen, an-
fallend bey dem Titel: Vom beschluß des sonderlichen Synodums etc. Staht an der
20 zahl 7117.
Gnädigen herren, E. gn. wolle hieruber vns. günstigen h., die presidenten, vnnd
her hans Lindenfels fragen, ob D. Antonj ie vergünnet worden seie, vnsere Ar-
tickel, jm Synodo fürgetragen, nach seinem verstand zu enderen oder besseren,
vnnd was er darinn ergerlich achte, drauß zuthun. Er lasset sich vernemmen, er
25 habe andere ding, so jmm Synodo geredt, gleich wol behalten, er solte je dises nit
also vergessen, ja zum widerspil18 vff so vil berichts, auch befragung v. h., der
Presidenten, verstanden haben vnndo so dürfftig dargeben.
Ferner, als wir jungst wider den Synodum zu beschliessen, zum Wilhelmeren
versamlet worden seind1 haben v. gunstigen h., die presidenten, vnns von e. g.
30 wegen zu beden teylen vermanet, vnns selb inn allem zu vergleichen, wie auch sie
die sach ansehe, das der streit mere inn worten dan der sachen an jr selb stende. wo
das aber nit sein möchte, so solten, die es noch etwar inn20 wider vnns hielten, jre
l) gestr.: haben. - m) add. über der Zeile. - n) add. am Rand. - o) gestr.: nun [?].
15. Bericht des Pfarrers Anton Engelbrecht (Bericht). Or.: AST 75(45,1), Nr. 46, 2ungez.
S. und S. 1-75.
16. Unbedacht, unverhofft.
17. Bei der folgenden Auseinandersetzung bezieht sich B. des öfteren, mit Angabe der Seiten-
zahl, auf Engelbrechts Bericht.
18. Das Gegenteil. Sinn dieser Stelle: Er habe andere Dinge, die auf der Synode behandelt
wurden, gleichwohl behalten, warum (wieso) sollte er dieses vergessen oder sogar das Gegenteil
... verstanden und so unzulänglich wiedergegeben haben.
19. Zu der Frage, ob diese Oktobersammlung eine zweite Synode gewesen sei oder eine zweite
Sitzung der Junisynode, s. Wendel, eglise, S. 100f.
20. In irgend etwas.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften