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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Stupperich, Robert [Bearb.]; Kroon, Marijn de [Bearb.]; Rudolph, Hartmut [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 6,1): Wittenberger Konkordie (1536) — Gütersloh, 1988

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https://doi.org/10.11588/diglit.29831#0116
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I I 2

OB ZUUERHOFFEN (1536)

nit vermögt f109 . So hab ich bey h[errn] Andres Remen 110 ein brief gesehen, das Philip-
pus furhabe, auf disen Leyptzischen marckt herauß zu ziehen, welchs er dann zuuor
auch mir zugeschriben 111 . Nun wirdt er aber bey diser versamlung hoch vonn nöten
seyn. Zu dem ist D. Luther eyner vnbestendigen gesundtheit 112 vnd ist aber warlich
den kirchen zum höchsten von nöten, das dise concordy durch yn auchs bewilliget
werde h .
Auß disen vrsachen kann ich nit gedencken, das es gut sein möchte, wo wir D. Lu-
theren nit eben zuwillen wurden, wie er zeit vnnd statt angesetzet hatt, nemlich weyl er
die selbige' also benennet hatt), auch denen in Saxischen landen vnd den Nurnbergi-
schen zugeschriben k vnd ich solch Ltatt vnnd m zeit 1 Brentzen vnd Schnepfen anzeygen
solle 113 vnd ob er n wol vns n zugibt ein andere zeit zubenennen, so bestimmet er doch
die selbige hinder sich vnd nit für sich 114 . Ist zwar vnbedacht gnug, das | 54b | D. Lu-
ther vns die zeit nit vorlengest 115 zugeschriben hatt. Wer weyß aber, wer in hyerin°
verhinderet habeP. Ich hette gern gesehen, das noch M. PhilippL anschlag r116 dise
versamlung were also angestellet worden, das die oberkeyten auch darbey gewesen
weren. Ia, ich welte das noch, wo es möglich, doch s yman vonn oberkeyten dar zu
geordnet würde, das dann zu Franckfort 117 geschehen möchte. Wie dem aber allen 1
f) vermögen B, C. - g) fehlt B, C. — h) fehlt B. - i) selbigen B. — j) fehlt B, C.
k) add.: hat B, C. — 1) —1) zeit vnd statt C. — m) oder B. — n)—n) vns wol C.
o) hyeran B; hieran C. — p) hette C. — q) philippo C.
r) Lücke bei B. — s) das B. — t) allem B.
109. Ob hier etwa an Amsdorf zu denken ist?
110. Der Humanist Wolfgang Andreas Rem, geb. 1511; vgl. ADB 28, S. 190, und schon
W. Khellner: Vita et mors admodum reverendi, nobilis et magnifici viri, D. Wolfgangi Andreae
Rhaemii a Kötz. Ingolstadt 1589.
111. Ein Schreiben Melanchthons an B. aus der Zeit ist nicht bekannt. Melanchthon besuchte
die Leipziger Frühjahrsmesse, von der er Mitte Mai 1536 nach Wittenberg zurückgekehrt war;
vgl. seinen Brief an Veit Dietrich, ca. ij.Mai 1536; CR Mel 3, Nr. 1422, Sp. 70; MBW 2,
Nr. 1736, S. 251. Am 11. Dezember 1535 hatte Melanchthon B. seine Befürchtungen mitgeteilt,
die er an ein Konkordiengespräch der Theologen knüpfte; vgl. CR Mel 10, Nr. 7120, S. 149 f.;
MBW 2, Nr. 1675, S. 224b Vielleicht ist auch zu vergleichen Melanchthons Brief vom 6. Februar
1536 an Joachim Camerarius; CR Mel 3, Nr. 1396, Sp. 35. Deutlich ausgesprochen hat Melancht-
hon seine Bedenken im Brief vom 11. April 1536 an Landgraf Philipp; CR 3, Nr. 1411, Sp. 54h
Dieser Brief konnte B. jedoch hier noch nicht bekannt sein.
112. Vgl. Luthers eigenen Hinweis auf sein Hüftleiden in WABr 7, Nr. 3001, S. 379, Z. 1 f.
nj. Vgl. zur Einladung dieser beiden Pol. Cor. 2, S. 681 f.
114. Rückwärts und nicht vorwärts; vgl. Fischer 2, Sp. 1874; B. meint wohl, daß Luthers
Terminvorschlag trotz verbaler Zugeständnisse praktisch doch nicht zur Disposition stehe.
115. Früher; vgl. Fischer 2, Sp. i66of.
116. Entsprechend Melanchthons Vorschlag vom n.Dezember 1535 an B.: »... oportet
nostros principes et Superiores deliberare prius, ... quos articulos defensui sint ad extremum ...«;
CR Mel 10, Nr. 7120, Sp. 149 h (vgl. oben Anm. 111); vgl. auch Pol. Cor. 2, S. 681, und zur
Frage allgemein Köhler 2, S. 393 b
117. B. denkt hier an den auf den 24. April 1536 angesetzten und bis zum 11. Mai dauernden
Tag der Einungsverwandten in Frankfurt a. M. (vgl. Pol. Cor. 2, Nr. 372 und 373, S. 353 ff.), wie
aus seinem Schreiben an die Dreizehn zu Straßburg vom 13. April 1536 hervorgeht; vgl. ebd.,
S. 681. Der Vorschlag wurde aber nicht verwirklicht.
 
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