OB ZUUERHOFFEN (1536)
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D. Luther handlet, wie ers bedencket, meynet fllicht, man solle ym in diser sachen auch
ettwas trawen. Wie u dem nun u , so haben wir den zweck 118 vnser confession vnnd
Apollogy 119 , vber die wir mitt keynem wort gehn wollen, vnnd ob aber das vonn
ymand beschehe, haben, Gott sey lobe, vnßere oberen vnnd bruder, auch einen ver-
5 standt in sachen Christi, werden wol in der warheit bestohn v werden, so sie auf den
herren getrewlich sehen w , was x ioch die versamleten eingohn mochten, doch solley, ob
Gott will, vonn vnß des nichts zugeben werden. Die handlung diser versamlung wirt
furnemhch darauf stohn, das man einander zugegen der hauptstucken Christlicher lere
berichte vnnd die gleychhelligung mündtlich dargebe, deren man sich hie vor in
10 schriften 2 ettlicher massen verstendiget hatt, auf das aller mißverstandt vnd argwon
werde gentzlich hingenomen, das man mitt schriften nit hatt a konden erreychen b .
Diß deuchte 0 mich nit wenig zu diser sachen dienstlich sein, weil doch d Luther der
oberen 120 in diser versamlung zuberüffen nit gedencket vnd filicht mitt ym vnd den
seynen nymandt kummen wirdt e . derhalben filicht auf disem theil auch mochte schewe
15 seyn yman f zu schicken, dass dennoch h vonn gemeynen Stetten zu franckfort zwen
herren verordnet würden 1 , die mitt den predigeren diser landt 121 zu deri versamlung
ritten vnd ynen, was für fiele, rethig k weren 122 .
Der oberlendischen 1 kirchen halb were meyns achtens der sachen seer m furstendig 123 ,
wo sy D. Vadianum mitt eynem n oder zweyen 11 predigeren aufs hoechst zu diser | 5 5 a |
20 samlung schicketen 0 . Gryneus solle 124 nur gar nichts darzu wie auch Leo 125 ; Bullinger
aber vnndP Pellicanus 1 !, die ließe ich mir gefallen. Gott gebe, was gut seye. Amen.
u)-u) nun dem B, C. - v) besehen B. - w) gestr.: werden. - x) add.: jch C.
y) solt B; soll C. — z) schrifft B. — a) hette B; hett C. — b) verrichten B.
c) deucht B; deüchte C. — d) add.: D. B, C. — e) wurt B; wirt C.
f) korr. aus: e—. — g) des C. — h) demnach B; dannocht C.
i) werden B; wurden C. — j) diser B, C. — k) thettig C. — 1) Aidgnosseschen B.
m) so er [!] C. — n) — n) der zwayer B; oder zwaien C.
o) schicken B. — p) fehlt B. — q) Ballicanus C.
118. Mittel- und Zielpunkt, das »Schwarze der Zielscheibe«; vgl. FischerG,i, Sp. 1419b
x 19. Der CT; vgl. oben S. 107, Z. i4ff.
120. Vertreter der weltlichen Obrigkeiten.
121. D. h. aus den oberdeutschen Gebieten.
122. Für eine Beratung zur Verfügung stünden.
123. Zum Vorteil.
124. Tauge, taugt; vgl. zu B.s Gründen für die Ablehnung der Teilnahme des Grynaeus Pol.
Cor. 2, S. 682.
125. B.s Vorbehalte gegen Leo Jud gründen vielleicht in dessen Verhalten auf dem Basler
Konvent Anfang Februar 1536, vgl. Köhler 2, S. 4i4ff.
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D. Luther handlet, wie ers bedencket, meynet fllicht, man solle ym in diser sachen auch
ettwas trawen. Wie u dem nun u , so haben wir den zweck 118 vnser confession vnnd
Apollogy 119 , vber die wir mitt keynem wort gehn wollen, vnnd ob aber das vonn
ymand beschehe, haben, Gott sey lobe, vnßere oberen vnnd bruder, auch einen ver-
5 standt in sachen Christi, werden wol in der warheit bestohn v werden, so sie auf den
herren getrewlich sehen w , was x ioch die versamleten eingohn mochten, doch solley, ob
Gott will, vonn vnß des nichts zugeben werden. Die handlung diser versamlung wirt
furnemhch darauf stohn, das man einander zugegen der hauptstucken Christlicher lere
berichte vnnd die gleychhelligung mündtlich dargebe, deren man sich hie vor in
10 schriften 2 ettlicher massen verstendiget hatt, auf das aller mißverstandt vnd argwon
werde gentzlich hingenomen, das man mitt schriften nit hatt a konden erreychen b .
Diß deuchte 0 mich nit wenig zu diser sachen dienstlich sein, weil doch d Luther der
oberen 120 in diser versamlung zuberüffen nit gedencket vnd filicht mitt ym vnd den
seynen nymandt kummen wirdt e . derhalben filicht auf disem theil auch mochte schewe
15 seyn yman f zu schicken, dass dennoch h vonn gemeynen Stetten zu franckfort zwen
herren verordnet würden 1 , die mitt den predigeren diser landt 121 zu deri versamlung
ritten vnd ynen, was für fiele, rethig k weren 122 .
Der oberlendischen 1 kirchen halb were meyns achtens der sachen seer m furstendig 123 ,
wo sy D. Vadianum mitt eynem n oder zweyen 11 predigeren aufs hoechst zu diser | 5 5 a |
20 samlung schicketen 0 . Gryneus solle 124 nur gar nichts darzu wie auch Leo 125 ; Bullinger
aber vnndP Pellicanus 1 !, die ließe ich mir gefallen. Gott gebe, was gut seye. Amen.
u)-u) nun dem B, C. - v) besehen B. - w) gestr.: werden. - x) add.: jch C.
y) solt B; soll C. — z) schrifft B. — a) hette B; hett C. — b) verrichten B.
c) deucht B; deüchte C. — d) add.: D. B, C. — e) wurt B; wirt C.
f) korr. aus: e—. — g) des C. — h) demnach B; dannocht C.
i) werden B; wurden C. — j) diser B, C. — k) thettig C. — 1) Aidgnosseschen B.
m) so er [!] C. — n) — n) der zwayer B; oder zwaien C.
o) schicken B. — p) fehlt B. — q) Ballicanus C.
118. Mittel- und Zielpunkt, das »Schwarze der Zielscheibe«; vgl. FischerG,i, Sp. 1419b
x 19. Der CT; vgl. oben S. 107, Z. i4ff.
120. Vertreter der weltlichen Obrigkeiten.
121. D. h. aus den oberdeutschen Gebieten.
122. Für eine Beratung zur Verfügung stünden.
123. Zum Vorteil.
124. Tauge, taugt; vgl. zu B.s Gründen für die Ablehnung der Teilnahme des Grynaeus Pol.
Cor. 2, S. 682.
125. B.s Vorbehalte gegen Leo Jud gründen vielleicht in dessen Verhalten auf dem Basler
Konvent Anfang Februar 1536, vgl. Köhler 2, S. 4i4ff.