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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Stupperich, Robert [Bearb.]; Kroon, Marijn de [Bearb.]; Rudolph, Hartmut [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 6,1): Wittenberger Konkordie (1536) — Gütersloh, 1988

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https://doi.org/10.11588/diglit.29831#0221
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i6. Erlüterung der Witembergischen Articklen durch die predi-
canten von Straßburg gegeben (17. Juli 1536)

Das Zürcher Staatsarchiv E II337, Bl. i6oa—i6ib (A, Leithandschrift) enthält in einer
Abschrift von Utinger die Stellungnahme des Straßburger Rates zu der Anfrage von
Andreas Karlstadt und Simon Grynäus aus Basel. Diese Erläuterung ist die Antwort
auf das Gutachten, das Simon Grynäus und Oswald Myconius für den Rat der Stadt
Basel über die Wittenberger Konkordie und deren Erklärung (die Declaratio articulo-
rum germanica; s. oben S. 209 ff.) angefertigt haben. In einer sehr kurzen Zusammen-
fassung, die im Züricher Staatsarchiv unserer Erläuterung unmittelbar vorangeht (ebd.
E II 337, Bl. ijpa/b) kritisieren die beiden Theologen die genannten Dokumente.
Dabei beschränkte sich ihre Kritik im Wesentlichen auf die angebliche unio naturalis,
die sie meinten in der Wittenberger Formula concordiae festzustellen. Dieses Gutach-
ten veranlaßte die Basler Ratsherren, Karlstadt und Grynäus nach Straßburg zu entsen-
den, um an Ort und Stelle weitere Klärungen zu erhalten. Vgl. die Nachschrift unter
dem Gutachten von Grynäus und Myconius (a.a.O., S. 159b):
Vber somlich gschrifftlich antwurt sind d. Andreas Carolstadius vnd m. Simon
Gryneus vonn den xiij des radts zü Basel gen Straßpurg gesandt. Da habend sy mitt
Capitone vnd Bucero vff viij tag conferiert vnnd zuo letst volgenden gschrifftlichen
abscheyd erlangt. Julij 17 1536.
Die Notizen, die unter der Erläuterung als Postscriptum angefügt worden sind,
geben dem Leser Rätsel auf. Handelt es sich hierbei um Bruchstücke des Gesprächs,
mit denen der Protokollant den Inhalt der Diskussion festhalten wollte?
Weitere Abschriften in: ebd., E II 347, S. 72-34 (B; Abschrift von Stumpf). Diese
Abschrift enthält die (nicht originale) Unterschrift von Bucer und Capito. Die Stumpf-
sche Vorlage wurde von F. Büsser kritisch ediert, a.a.O., S. 81—84; s- oben S. 117 f.
Basel UB, MSA VI, 43a, Bl. ia — 8b (C). Bl. 8 b hat die falsche Datierung auf den 2.
August 1537. Als Personen, die unterzeichnet haben sollen, werden Karlstadt, Gry-
näus, Capito, Bucer (auch im Namen von Hedio und Zell) und Bedrot genannt.
St. Gallen, Stadtarchiv (X'adiana), Tr. Q ib, Nr. 31 Anlage B (D).
Basel UB Ka 23c, f, Bl. 136a-ijgb. Eine spätere Abschrift, ca. 1572. Auch hier am
Schluß, wie bei C, die Datierung auf den 2. August 1537. Als Unterzeichner werden die
gleichen Personen wie in C genannt (auch hier Bucer im Namen von Hedio und Zell).
Gedruckt (mit mehreren Auslassungen) in: Acta Concordiae (s. unten, S. 227,
S. 6-11.
Eine summarische Darstellung der inhaltlich wichtigsten Punkte, die Bucer und
Capito für die Schweizer zu erklären hatten, in: Johannes Keßler: Sabbata. Chronik der
Jahre 1523—1539. Hrsg. von E. Goetsfnger. 2 Bde. St. Gallen 1866, 1868 (Neudruck
1982) 2. S. 460f. Die Datierung auf den 2. August 15 37 (C) ist falsch. Unsere Erläute-
rung steht in engem Zusammenhang mit der Anfrage der Basler, die Mitte Juli 1536
von Grynäus und Karlstadt nach Straßburg überbracht wurde. Vgl. auch S. 159b
unserer Vorlage (A). Die Stellungnahme der Straßburger Prediger wurde den Baselern
auf ihrer Rückreise mitgegeben, so daß das DatumaufS. 159b (s. oben) »Julij 17 1536«
 
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