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ANHANG

269

Antwort: Das ist nit allein gmein der
heiligen geschrifft, sunder allen spraa-
chen, das sy die zeichen nennend mit dem
namen des verzeichneten vnd wäsenli-
chen dings.
Frag: Kanst du mir das nit mit eim
exempel erlüteren?
Antwort: Vast wol. Brieff vnnd sigel, die
mir von minem vater vmm sin huß, hof,
acker vnd matten worden, nennen ich
mines vatters testament, die aber allein
ein zeichen sind des gemächts vnd testa-
ments.
Frag: Richt mir das exempel vff min frag.
Antwort: Also gibt ouch Christus dem
zeychen, namlich dem brot vnnd wyn
| [ E 6a ] |, den namen des verzeychneten
vnd nennets sinen lyb, so es doch allein
ein zeichen sines gestorbnen lybs für
vnsere sünd ist.

Das ist nit alleyn gmeyn der h. gschrifft,
sonder allen spraachen, Das man vnsicht-
bare ding mit sichtbaren zeychen uber-
gibt vnd alda dis reden vff die vnsichtba-
ren übergaab richte vnd nit vffs zeychen.

Wenn eyner synem fründ brieff vnd sigel
über einen erbfal übergibt, so pfligt man
zu sagen, er hab dem selben gerechtigheyt
zum erb übergeben vnd nit alleyn brieff
vnd sigel.

Also gibt auch Christus sich vns selbs mit
dem zeychen brot wyn. Vnd darumb hat
er auch in disem geben meer vff synen lyb
vnd blut dann vff die zeychen gerichtet
vnd gesagt: Nemmend, essend, Das ist myn
lyb, Das ist myn blut. Das ist: Das jhenig,
so ich euch mit disem brot übergib
vnsichtbarlich vnd himlischer wyß, das
selbig ist myn lyb vnd blut, ouch das
Nüw Testament üwer erlosung vnd alles
guts.
 
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