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Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]; Arens, Fritz [Bearb.]; Bauer, Konrad Friedrich [Bearb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 2 : Heidelberger Reihe ; Band 2): Die Inschriften der Stadt Mainz von frühmittelalterlicher Zeit bis 1650: auf Grund der Vorarbeiten von Konrad F. Bauer — Stuttgart: Druckenmueller, 1958

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https://doi.org/10.11588/diglit.52057#0439
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zu. Sie hat zwei treppenförmig übereinandersitzende Spiegel,
deren Kanten parallel zum äußeren Rand laufen. Die zwei
Namen stehen übereinander am oberen Rand des Steines.
Roter Sandstein L. 235 cm. B. oben 90, unten 70 cm. Dicke
12 cm. Sehr, oben 9, unten 7 cm.
METHILT
RVDOLF
Die Deutung, daß es sich hier um die in der Urkunde von
1124 für Kloster Sponheim genannten Graf Rudolf von
Sponheim und seine Schwägerin Mechthild handeln könne,
wurde schon von Körber mit allem Vorbehalt wiederge-
geben, sie ist wenig wahrscheinlich. Dem Schriftcharakter
nach gehört der Sargdeckel etwa in die gleiche Zeit wie die
Zinnensteine, also um 1200 (Nr. 668). Paläographisch be-
merkenswert ist die große geschwungene Cauda des R und
die weite Spatiierung der Schrift1.
In Mainz sind die mittelalterlichen Sargdeckel mit Inschrif-
ten selten. Erhalten ist allein noch der im Dom gefundene
des Münzmeisters Hemmo (Nr. 18). Vielleicht gehörten
hierher auch die verlorenen Steine des Dompropstes Anselm
t 1122 (Nr. 8) und des Hartwin (Nr. 67). Es ist auffällig,
daß der hier besprochene Sargdeckel und der des Hemmo
mit umlaufenden Profilen in ähnlicher Weise verziert sind.
Deswegen fragt es sich, ob diese Sargdeckel sichtbar im Fuß-
boden lagen, wobei sie gleichzeitig als Verschluß der flach
beigesetzten Sarkophage dienen mußten.
Körber in: Z. V. M. IV (1900) S. 501 Nr. 241. — Lindenschmit in: Westdeutsche
Zeitschrift XIII S. 505. —
1 Bauer S. 34. — A


668 Stadtmauer

Zinnensteine

Um 1200

jetzt Altertumsmuseum
a) Eltville. Kalkstein. 60:105, T. 20 cm. Alter römischer Grabstein mit giebelförmiger Be-
krönung. Von der römischen Inschrift sind nur noch einige Buchstaben an den Zeilenanfängen
zu erkennen. Die mittelalterliche Inschrift wurde nach flüchtiger Glättung der Fläche senkrecht
über die alten Zeilen in der Längsrichtung des Steins eingeschlagen. Höhe der römischen wie
der mittelalterlichen Schrift (Kapitale) 6 cm.
Cives de Eltevile habent IIII cinnas. Vie Bürger von (Eltville buben vier ginnen.
Der Stern war an der nach dem Rheingau gerichteten alten Peterspforte eingemauert und
wurde schon im 18. Jahrhundert von Fuchs ins Museum gebracht.
J. Fuchs. Alte Geschichte von Mainz (Mainz 1771) I S. 235 Taf. 23. — Wagener, Handbuch der vorzüglichsten in Deutschland ent-
deckten Altertümer (Weimar 1842) Nr. 744. — Brambach, Corpus inscriptionum rhenanarum (Elberfeld 1867) Nr. 1129. — Becker in:
Bonner Jahrbücher 44/45 S. 243. — Kraus I Taf. XXX. — Körber in: Z. V. M. IV (1900) S. 211.
b) Elsheim. Kalkstein. 31:50, T. 26 cm. Schrift 6—7 cm. An der rechten Seitenfläche Reste
eines römischen Rahmens. Rohe Kapitale; E in Kursivform.
Egelseim Obetm
Der Stein war m neueren Festungsmauern am Gautor, wohl in der Nähe seines ursprüng-
lichen Ortes, eingemauert und kam 1887 ins Museum.

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