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Arens, Fritz [Bearb.]; Bauer, Konrad Friedrich [Bearb.]; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 2 : Heidelberger Reihe ; Band 2): Die Inschriften der Stadt Mainz von frühmittelalterlicher Zeit bis 1650: auf Grund der Vorarbeiten von Konrad F. Bauer — Stuttgart: Druckenmueller, 1958

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https://doi.org/10.11588/diglit.52057#0438
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666 St. Ignaz

Schenkungsurkunde der Irmingard

12. Jahrhundert (?)

Der Stein befand sich an der Orgeltribüne, wo ehemals der Nikolausaltar stand. Die Schrift
war in römischen Buchstaben ausgeführt. (Severus)
IDVS DECEMBRIS OBI IT IRMENGARDIS VIRGO, f OVE
ADHVC V1VENS SE SVAQVE CONTVLIT ECCLESIE S.
IGNAT1I. QVA DEFVNCTA SIGEWINVS PLEBANVS ET
PARROCHIALES S. 1GNATII PATREM CVRIE QVE DICTE
VIRG1N1 ERAT, CONCESSERVNT FRATRI EIVS CON-
RADO IVRE HERED1TARI0 SINGVLIS ANNIS PRO Illi
VNCIIS MOGVNTINE MONETE DIE S. MARTINI. AGROS
QVOQVE IN GIMMISHEIM PRO VIII MALDRIS SILIG1-
NIS, QVE PROPRIIS EXPENSIS IN SINGVLIS MESSIBVS
AD DICTAM ECCLESIAM DEFERET: NVLLO GRANDI-
NIS, PREDE, INCEND1I, VEL AL1OVO SINISTRO CASV
INPEDIENTE. QVOD SI IPSE C. VEL SVI HEREDES HEC
SOLVERE NEGLEXERINT, CADENT A IVRE HEREDITA-
TIS, ET POSSESSIO REDIBIT AD ECCLESIAM AD OPVS
SCI f NYCOLAI f PERPETVO.

2lm 13. ©ejetnber flarb bie Jungfrau 3nntngarb, welche ju Sebjeiten fiel) unb if)t (Eigentum bet ®t. 3gnaj;
Airclje barbraclßc. SRacb ihrem £obe überliefen ber Pfarrer Stgetvtn unb bie JJfartangcbörigcn von ®t. Sguaj
ben Xeil beb Jpofeö, ber genannter Jungfrau gehörte, ihrem Gruber Äonrab im (Erbrecht für jährlich 1 Unjen
SUainjev ©elbeo, jablbar am ’Olartinötag, foivie bie 2’lcfcr in ©immioheim für 8 kalter äöeijen, ben er auf
eigene .fioflen bei ben einzelnen (Ernten jur genannten Äitche bringen wirb, ohne Diüdficßt auf SJerlufl burch
•bagelfchlag, JJlünberung, §euer ober irgenb einen Unglüdofall (anbrer 2lrt). 2Senn er felbfl ober feine (Erben
bieö ju bejahten unterlaßen, verlieren fie bat) (Erbrecht unb ber 25eßB lehrt auf ewig jur Ätrche in bie ®tiß
tung beb heiligen Üiifolaub jurücf.

Abweichungen bei Severus: (Wohl nur durch den Setzer verursacht) IMPEDIENTE QVODSI.
Die Zeileneinteilung ist nicht sicher, sie scheint sich nach dem Satzspiegel von Gudenus zu rich-
ten. Offenbar ging die Inschrift mit dem Abbruch der alten Kirche zu Grunde, Severus bemerkt
ausdrücklich, daß er sie aus Gudenus abgedruckt hat.
Gimmisheim ist Gimbsheim (Kreis Worms).
Aus dem Inhalt und der Gestaltung des Textes läßt sich kein genaues Datum entnehmen.Weder
die Stiftung des Nikolausaltars (1323 früheste Erwähnung)1, noch eine der genannten Per-
sonen ist urkundlich faßbar.
Es ist, besonders wegen der römischen Buchstaben, anzunehmen, daß die Inschrift in das
12. Jahrhundert gehört.
Es fällt auf, daß die St. Ignazkirche sogar zwei in Stein eingemeißelte Schenkungsurkunden
(vgl. auch Nr. 17) besaß, obwohl diese doch sonst recht selten sind. Im 12. Jahrhundert schätzte
man es offenbar besonders, solche Privilegien (Nr. 10) und Schenkungen dauerhafter und
öffentlicher als auf Pergament zu verewigen (vgl. auch die auf S. 11 genannten auswärtigen
Beispiele zu Speyer und Worms, ferner die Stiftungsinschrift in der Pfarrkirche zu Eltville
im Rheingau).

Gudenus II S. 703. — Severus, Par. Mog. S. 61. — Kraus II S. 119 Nr. 257. —
1 Brück in: Aus Dom und Diözese Mainz, Festgabe Georg Lenhart (Mainz 1939) S. 49 (ohne obige Urkunde zu erwähnen). —

667 St. Jakob

Sargdeckel von Mechthild und Rudolph

um 1200

1893 wurde dieser Sargdeckel in der Zitadelle im Gebiet des ehemaligen St. Jakobs-Klosters
gefunden, jetzt im städtischen Altertumsmuseum. Die Platte verjüngt sich nach dem Fußende

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