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Neumüllers-Klauser, Renate [Bearb.]; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 12 : Heidelberger Reihe ; Band 4): Die Inschriften der Stadt und des Landkreises Heidelberg — Stuttgart: Druckenmueller, 1970

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https://doi.org/10.11588/diglit.52965#0024
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scher Abstammung, er wurde 1677 in Celle geboren und stand zunächst in hannoverschen Diensten.
1700 wechselte er zu Kurfürst Johann Wilhelm an den Düsseldorfer Hof über, wurde 1712 kurpfälzischer
geheimer Rat und 1738 Präsident des kurpfälzischen geistlichen Administrations-Corpus21). Diese Stelle
führte ihn in alle Teile der Kurpfalz und brachte ihn ständig unmittelbar mit den Zeugnissen der Ver-
gangenheit in Berührung. Sie war die Anregung dafür, daß Wickenburg 1744 mit seiner Sammlung
„Thesaurus Palatinus continens insigniores insenptiones et praecipua monumenta sepulchralia tarn antiqua
quam nova, tarn publica quam privata Palatinatus electoralis collectus a me Johanne Francisco S.R. I.
de Wickenburg“ begann, die er 1751 - ein Jahr vor seinem Tode - beendete. Die Texte hat Wickenburg
mit Sicherheit nicht immer persönlich abgeschrieben, sondern in den meisten Fällen von Gewährsleuten
erhalten oder durch Beauftragte abschreiben lassen. Ein Vergleich mit erhaltenen Originalen zeigt viele
Irrtümer, Schreibfehler und Flüchtigkeiten. Wahrscheinlich ist auch Wickenburgs Versicherung in der
Vorrede, daß er nur erhaltene Denkmäler aufnehmen werde, nicht ganz wörtlich zu nehmen. Er hat in
einigen Fällen nachweislich schriftliche Quellen - vermutlich Adamus - benutzt. Trotzdem bleibt seine
Sammlung von hervorragendem Wert für das Gebiet der Stadt Heidelberg und der gesamten unteren
Pfalz. Er nahm in die Handschrift auch zahlreiche Skizzen und Abzeichnungen von Bauten, Denkmälern
und Grabsteinen auf, klebte einmal auch die buchstabengetreue Abschrift einer Inschrifttafel mit ein
(nr. 17). Für Heidelberg deckt sich die Wickenburg-Sammlung zumeist mit den erhaltenen Denkmälern,
sie hat nur wenige Texte, die hier singulär überliefert sind22).
Für die weitere literarische Überlieferung von Inschriften kommen meist handschriftliche oder ge-
druckte Sammlungen historischen Inhalts in Betracht, in die zufällig die eine oder andere Inschrift mit auf-
genommen wurde. Das gilt für die Universitätsannalen, die gelegentlich die Grabschriften von Professoren
überliefern, für die sich auf ganz Westeuropa erstreckende Sammlung des Nathan Chytraeus23), für die
Baseler Sammlung des Johannes Tonjola, der ein Anhang mit auswärtigen Inschriften beigegeben ist24),
für die handschriftlich überlieferte Universitätsgeschichte des David Pareus2o) und für die dreibändige
Handschrift „Monasterium Wormatiense“ des Mainzer Weihbischofs Stephan Alexander Würdtwein26).
Zu erwähnen ist noch der zu Beginn des 17. Jahrhunderts entstandene „Thesaurus picturarum“ des kur-
pfälzischen Kirchenrats Marcus zum Lamb, der in seinen zwei Palatina-Bänden neben einigen Grab-
schriften vor allem die Aufschriften der bleiernen Sargtafeln für einige Mitglieder des Fürstenhauses über-
liefert27). Die „Acta Academiae Palatinae“, von der Mannheimer Akademiegründung Kurfürst Karl
Theodors inspiriert, bringen in den sieben erschienenen Bänden zwar ebenfalls inschriftliche Quellen in
reicher Zahl, haben aber für den hier bearbeiteten Bereich kaum etwas beizusteuern28). In ein Exemplar
des „Apographum“ von Adamus hat nach 1913 Maximilian Huffschmid zahlreiche Anmerkungen und
Ergänzungen eingetragen, die wohl als Vorbereitung für eine Veröffentlichung gedacht waren; manches
davon ließ sich nutzbringend verwerten29).
Die vollständige Erfassung der nicht-originalen Inschriftenüberlieferung wird kaum jemals - auch in
diesem Bande nicht - gelingen können. Selbst bei noch so intensivem Bemühen um handschriftliche und
gedruckte Quellen kann die eine oder andere Inschrift, weil sie vereinzelt und an versteckter Stelle über-
liefert ist, übersehen werden.
4. Die Schriftformen der originalen Inschriften
Frühe Majuskelschriften
Die Heidelberger Inschriftenüberlieferung setzt - verglichen mit den bisher erschienenen Bänden mit
Ausnahme von Mainz - relativ früh ein. Im Original erhalten sind aus der Zeit vor dem Einsetzen der
gotischen Majuskel noch zwei Inschriften in Majuskelschriften des 9. bzw. 11. Jahrhunderts. Die erste, das

21) Über Wickenburg ausführlich M. Huffschmid, Johann Franz Capellini, Reichsfreiherr von Wickenburg
gen. Stechinelli, in: Mannheimer Geschichtsblätter 12 (1911) 32ff„ 54ff.; Wickenburg wohnte seinerzeit in der
Hauptstraße 209/n.
22) Vgl. A. v. Oechelhäuser, Der Thesaurus Palatinus in München, in: Mitt Schloß 3 (1893) 68ff. (Beschreibung
der Handschrift und Inhaltsangabe).
23) N. Chytraeus, Variorum in Europa itinerum deliciae. Herborn 2I593-
24) J. Tonjola, Basilea sepulta retecta continuata. Basilea 1661.
25) Vgl. das Verzeichnis der benutzten Handschriften S. 386. - Für den Verfasser s. dessen Grabschrift nr. 608.
26) Zu Würdtwein s. Arens, in: DI. II (Mainz) [23] f.
27) H. Haering, Die Palatina-Bände des Thesaurus picturarum in der Großherzogi. Hofbibliothek zu Darm-
stadt, in: Mitt, der bad. hist. Kommission 1914, naff. (= ZGO. NF. 29 m ii2ff).
28) Acta Academiae Theodoro-Palatinae. Historia et Commentationes. Tom. I—VII. Mannheim 1766-1794.
29) Cod. Heid. 370, 291.

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