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Neumüllers-Klauser, Renate [Bearb.]; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 12 : Heidelberger Reihe ; Band 4): Die Inschriften der Stadt und des Landkreises Heidelberg — Stuttgart: Druckenmueller, 1970

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https://doi.org/10.11588/diglit.52965#0030
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Heidelberg, Kurpfälzisches Museum,

nach 1094

Grabstein (?) der Hazecha, im Depot. Der Stein wurde 1932 bei Grabungen auf dem Heiligenberg an
der Stelle des früheren Stephansklosters aufgefunden1). Weißer Sandstein, drei Bruchstücke, 84:71, 84:102
und 48:64 cm. Das erste Bruchstück mit den Zeilenanfängen ist schlechter erhalten als die beiden anderen
und stark abgeschliflen. In unzerstörtem Zustand wird die Länge der Platte etwa 180 cm betragen haben,
ihre Höhe 84 cm. Es fehlt rechts unten von den beiden letzten Zeilen je ein Wort, in der Mitte ein Teil
in der Form eines auf die Spitze gestellten Dreiecks.
Bu. 7 cm. - Frühe Majuskel.
HAZECHfA RIFRIDI S]EPOSCENS HIC [S]EPELIRI / PREDII Q[VEQVE SV]I
CESSIT HVIC DOMVI / HIC CONSIS[TE]NTES EIVS OBITVM RECOLENTES
SINT VT PERP[ET]VO VIVAT ET IPS[A DEO] / VIIII KL DECEMBRIS OBIIT
HfAZECHA]
Die Witwe des Rifrid, Hazecha, wünschte hier begraben zu werden. Alles, was sie besaß, schenkte sie diesem Hause. Alle,
die hier weilen, mögen ihres Hinscheidens eingedenk sein, auf daß sie beim ewigen Gott lebe. Am 23. November starb Hazecha.



Zu Ergänzungen des Textes an den zerstörten Stellen verhilft eine Lesung des Schwäbisch Haller Chro-
nisten Georg Widmann, der die Platte in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts noch an Ort und Stelle
sah2). Seine Lesung der zweiten Zeile lautete predii equestri cessit huic domui und macht damit deutlich,
daß die Platte an der heute fehlenden Stelle in der Mitte schon damals beschädigt gewesen sein muß, so
daß sie nur schwer zu entziffern war. Anhand des aufgefundenen Originals und der Lesung von Widmann
schlug Karl Hampe die Lesung der zweiten Zeile predii quartam sui cessit huic domui vor3). Damit wäre eine
Schenkung des vierten Teils der Güter der Hazecha an das Stephanskloster bezeugt worden.

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