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Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]; Neumüllers-Klauser, Renate [Bearb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 12 : Heidelberger Reihe ; Band 4): Die Inschriften der Stadt und des Landkreises Heidelberg — Stuttgart: Druckenmueller, 1970

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https://doi.org/10.11588/diglit.52965#0032
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Den Gründungsbau, auf dessen Weihe sich die Inschrift bezieht, kann Adamus nicht mehr gesehen haben.
Die heute noch stehenden Teile - Turm und Chor - der Kirche stammen aus spätgotischer Zeit. Auf
diesen Bau wurde also offenbar die alte Weiheinschrift übertragen. Das Langhaus - und mit ihm die In-
schrift? - ging vermutlich im Orleansschen Krieg zugrunde.

a) Ergänzung nach Schannat und Kraus.
b) Lücke so bei Adamus; bei Schannat und Kraus fortlaufender Text.
c) BAPT. Schannat und Kraus.
d) M. Schannat und Kraus.
e) AEG1DII Schannat und Kraus.
f) VIRGINVMQVE Schannat und Kraus.
F Es handelt sich um Bischof Bwchard von Ahorn; für seine Grabschrift (?) in Schönau vgl. nr. 3. - Vgl. DI. II (Mainz) nr. 13.
2) Schannat führt zur Begründung des hohen Alters der Kirche diese Weiheinschrift an; ebenso Krieger II 310; vgl. Widder I 251.
Adamus 124. - Schannat, Historia I 25. - Würdtwein, Nova subsidia dipl. III 293. - Kraus II 84 (nach Schannat). - Krieger
II 310. - MGSS. XXX 2, 788.

3 t

Schönau, ehern. Kloster

1149?

Grabstein (?) für Bischof Burchard II. (Buggo) von Worms. Standort und Art der Ausführung sind un-
bekannt.
Inschrift nach Schannat.
Buggo pater fastum quemvis vitavit, et astum
Buggo pie lator legumque, et pacis aniator.
Buggo sacrans aras, mentes correxit avaras.
Buggo reformavit monachos, et corda rigavit.
Buggo fugans enses, ditavit Schonaugienses.
Buggo dei cultor, initnicorum fuit ultor.
Buggo ferens palmam, sedem conscendit ad altnant.
Buggo deum laudans, laetatur Tartara fraudans.
Buggo deum coeli placavit corde fideli.
Buggo pios vultus, pia munera suscipe cultus.

Vater Buggo hat jeden Hochmut und jede Arglist gemieden / guter Buggo, Gesetzesgeber und Freund des Friedens warst du! /
Buggo hat durch die Weihe von Altären den Sinn der Habsüchtigen zurecht gewiesen. / Buggo hat das Mönchtum neu gestaltet
und zur Verinnerlichung angeleitet. / Buggo hat den Krieg geächtet und die Bewohner von Schönau zu Wohlstand geführt. /
Buggo ist Gottesverehrer und Rächer seiner Feinde gewesen. / Buggo mit dem Palmzweig in der Hand, erreichte die seligen
Gefilde. / Buggo preist Gott und freut sich, den Tartarus zu überlisten! / Durch getreue Liebe hat er Gott im Himmel gewon-
nen. / Buggo, nimm an die frommen Gebärden und Gaben der Verehrung!
Bischof Burchard II. von Worms schenkte 1142 dem Zisterzienserorden den Grund und Boden für das
Kloster Schönau und gilt als dessen Gründer. Auf seinen eigenen Wunsch wurde er auch in Schönau
bestattet1). Ob die hier überlieferten leoninischen Hexameter auf einem bald nach dem Tode des Bischofs
gesetzten Grabstein standen, läßt sich nicht mit Sicherheit sagen. Die Überlieferung setzt erst spät ein,
eine Quelle bezeichnet die Verse jedoch ausdrücklich als Inschrift2). Von der äußeren Form her erscheint
eine Entstehung im 12. Jahrhundert möglich; inhaltlich befremdet zwar die offensichtliche Verwechslung
mit Burkhard I. von Worms (f 1025), ist aber angesichts der Namensgleichheit verständlich und spricht
nicht notwendig gegen eine Abfassung der Grabschrift bald nach dem Tode des Bischofs3).

Ö Schannat, Historia II nr. LXXXII p. 75 sq.; Gudenus, Sylloge 11 u. 29.
2) „ibidem cum tali inscriptione tumulatur“ Jongelinus, Notitiae abbatiarum ord. Cist. II 59.
3) Anders Huffschmid, Schönau II 71, der nicht nur nach der Form der Verse, sondern auch aufgrund der Verwechslung mit
Burchard I. das 14.Jahrhundert als Entstehungszeit der Verse annimmt. - Für ähnliche Grabschriften des 12.Jahrhunderts
vgl. auch MGPoetae V 314-371: neben lediglich literarischen Epitaphien erscheinen auch zahlreiche real ausgeführte, die
sich von den ersteren nicht unterscheiden.
Huffschmid, Schönau II 71. - Schannat, Historia I 354. - Würdtwein, Chronicon 342. - Zorn-Flersheim 50.

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