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Neumüllers-Klauser, Renate [Bearb.]; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 12 : Heidelberger Reihe ; Band 4): Die Inschriften der Stadt und des Landkreises Heidelberg — Stuttgart: Druckenmueller, 1970

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https://doi.org/10.11588/diglit.52965#0035
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bauten im Kloster Schönau in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, als anstelle des früheren Kapitelsaals
mit dem darüberliegenden Herrendormitonum em reformiertes Pfarrhaus erbaut wurde, die Inschrift
wieder vollständig aufgefunden wurde2).
Die Inschrift kann nach Form - leonimsche Hexameter - und Inhalt durchaus eine kurz nach dem Tode
Heinrichs des Jüngeren entstandene Grabschrift sein. Dem Gebrauch jener Zeit entspricht die alleinige
Nennung des Todestags, der für die Feier der jährlichen Seelenmessen von Bedeutung war3). Auch die
Anrufung am Schluß der Verse findet sich in ähnlicher Form bei Inschriften des 13.Jahrhunderts.
x) Freher, Orig. Pal. I 7 u. 75. - Pareus 140. - Tolner 357 (als Fortsetzung direkt anschließend an die Grabschrift, die Heinrich
dem Jüngeren gemeinsam mit seinem Großvater Konrad gesetzt war; vgl. nr. 65). - Daß Freher das Denkmal selbst nicht
sah, geht aus seiner Bemerkung hervor „in epitaphio Henrici Palatini Schoenaugiae olim scriptum fuit“ Orig. Pal. I 7. -
Schannat, Historia I 154, danach Kraus II 84.
2) Andreae, Bacchararum 15: ,,sed hodiedum Schoenaviae tota comparet istius modi inscriptio11. Im Kommentar verwechselt
Andreae jedoch Heinrich den Jüngeren mit seinem Vater Heinrich dem Älteren, so wenn er Heinrich am 8. April 1227 ver-
storben sein läßt.
3) Bei Isenburg, Stammtafeln ist als Todestag Heinrichs der 1. Mai angegeben. Möglicherweise beruht jedoch diese Angabe
auf dem unvollständigen Text der Grabschrift nr. 65.
Andreae, Bacchararum 15. - Freher, Orig. Pal. I 7 u. 75. - Pareus 140. - Tolner 357. - Schannat, Historia I 154. - Kraus II 84. -
Huffschmid, Schönau II 79. - Huffschmid, Das Grabmal Heinrichs des Jüngeren, Pfalzgrafen bei Rhein, in dem Zisterzienser-
kloster Schönau bei Heidelberg, in: Braunschweigisches Magazin 6 (1900) 198.

Schönau, ehern. Kloster

(1249)

Grabstein des Bischofs Konrad II. von Hildesheim. In der Eingangshalle zum ehern. Herrenrefektorium
(heute ev. Kirche). Schmale Platte aus rotem Sandstein, Schrift läuft zwischen Linien um, im Mittelfeld
von einer Hand gehaltener Krummstab eingeritzt. Platte gut erhalten, lediglich an einer Stelle der rechten
Leiste Beschädigung mit Schriftverlust (vielleicht von Befestigungsklammer ?).
H. 216, B. 70, Bu. 9 cm. - Gotische Minuskel.

+ 1248 • 19 • kl’ iun • / 0 • dns • ConradQ • quödä • decan9 spi [ ]a) eccl’ • postea •
scolastic9 • / moguntinens’ • / täde eps hildeshemes’ • doctor 7 pdicator • uir tot9
clemes ac piusb)
1248 an den 19. Kalenden des Juni starb Herr Konrad, einstmals Dekan der Speyerer Kirche, später Scholastiker zu Mainz,
schließlich Bischof von Hildesheim, Doktor und Prediger, ein ganz gütiger und frommer Mann.
Der Stein ist eine Nacharbeitung eines älteren und vermutlich abgetretenen oder zerbrochenen Grab-
steins. Dabei wurde das Datum verlesen und falsch ausgehauen; richtig müßte es lauten 15 kl ian1'). Die
Wiedergabe der Jahreszahl durch arabische Ziffern ist ebenfalls Willkür des Steinmetzen im 15. Jahrhundert.
Der ursprüngliche Stein dürfte eine mit A/1/10 domini eingeleitete lateinische Jahresbezeichnung getragen
haben. Die Schrift des älteren Steins war vermutlich in gotischer Majuskel ausgeführt. Der Stein wurde
1930 bei Grabungen im Bereich der alten Klosterkirche gefunden, nachdem aus den Quellen schon
bekannt war, daß Bischof Konrad II. von Hildesheim in Schönau bestattet war2). Er war seit 1221 Bischof
von Hildesheim, resignierte 1246 und zog sich nach Schönau zurück3).
a) Zu ergänzen spirensis, vermutlich aber gekürzt, da der verfügbare Raum sonst nicht ausreicht; ein Kürzungsstrich oben
am Rand noch sichtbar.
b) Bei clemes und pins die s erhöht über der Zeile.
x) Konrad von Hildesheim starb am 18. Dezember 1249; der Steinmetz muß also auch in der Jahreszahl eine falsche oder ver-
derbte Vorlage gehabt haben, da bei korrekter Datierung stehen müßte 124t) 15 kl iair, vgl. Huffschmid, Schönau II 71 f.
2) Huffschmid a.a.O. mit Angabe der Quellen. — L.Schmieder, in: MannhGeschichtsblätter 32 (193!) löpff.
3) Vgl. LThK.2 VI (1961) 465.
Schmieder a.a.O. (Abb.).

Schönau, ehern. Kloster

1288

Grabstein des Jakob von'Worms. In der Eingangshalle zum ehern. Herrenrefektorium (verkehrt herum
aufgestellt). Der Stein weist sich durch seine Form - sehr lang und schmal, von der Mitte zu den beiden

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