ist nur auf die gotische Majuskel oder auf die Kapitalis anwendbar7). Für Heinrich den Jüngeren ist aus
Schönau noch eine zweite Inschrift überliefert, vielleicht die ursprüngliche8).
a) Bei Freher fälschlich so statt V; vgl. dazu Tolner 329.
b) Nach der zweiten Grabschrift für Heinrich den Jüngeren (nr. 8) wäre die Lücke etwa zu ergänzen dominice incarnationis
MCC.XIV. VI.
F Widmann, Chronica 198.
2) Huffschmid, Schönau II 81. und ebd. öqf. unter Bezugnahme auf die Beschlüsse des Generalkapitels von Citeaux (1152),
die das Begräbnis in der Kirche einem bestimmten Personenkreis vorbehielten. In der Praxis ist jedoch diese Bestimmung
sehr bald durchbrochen worden, wie zahlreiche Beispiele zeigen. Vgl. etwa DI. IX nr. 343 (nach 1294, Schulpforta) und
DI. I nr. 114 (1373, Bronnbach).
3) Huffschmid vermutet in diesem Gewährsmann Witekind, der in seinen handschriftlich überlieferten Werken selbst von Auf-
enthalten in Schönau berichtet, die etwa in die Zeit 1562-1579 oder 1584-1590 fallen müßten; Huffschmid, Schönau II 94h -
Die Zerstörung der Denkmäler ergibt sich aus Freher: „Cuius (Conradi) tale ibi (in coenobio Schönaw) monumentum
(quod nunc sublatum ex oculis frustra requiri, non sine bile scribo) extitisse comperi“ Orig. Pal. I 74b. „hoc olim monu-
mento loquente“ ebd.
4) Huffschmid, Schönau II 8of. mit Nachweisen.
6) supradicti dagegen mit Huffschmid als Beweis für die Abfassung bzw. Anordnung der Inschrift in Zeilen aufzufassen, ist m.E.
nicht möglich; vgl. Huffschmid, Schönau II 79.
6) Ebenfalls für das 14 Jahrhundert als Entstehungszeit spricht sich Huffschmid aus, der als Indiz gegen gleichzeitige Entstehung
vor allem die Benennung Friedrichs I. als Barbarossa anführt (ein Beiname, der erst seit dem Ausgang des 13.Jahrhunderts
belegt ist) und sich an der (fälschlichen) Benennung Konrads als Graf von Zweibrücken stößt.
’) Ausführung der Inschrift in Kapitalis und damit Entstehung frühestens im beginnenden 16.Jahrhundert ist jedoch äußerst
unwahrscheinlich.
8) Vgl. die nr. 8.
Freher, Orig. Pal. I 75. - Pareus 137 u. 140. - Tolner I 329, 357, 360 (mit abweichendem Datum). - Ludewig-Finsterwald 798. -
Schannat I 154. - Kraus (nach Schannat) II 85. - Huffschmid, Schönau II 7öff. - Huffschmid, in: Braunschweigisches Magazin
1900, 198 (vgl. auch ebd. 164fr.).
66 f
Heddesbach, ev. Kirche
14. Jh.
Fresken im Chor der Kirche. Die Malereien stammen - soweit das bei dem sehr fragmentarischen Er-
haltungszustand zu erkennen ist - aus verschiedenen Zeiten. Im Gewölbe sind Darstellungen der vier
Evangelistensymbole gemalt. Ihre Spruchbänder trugen Inschriften, die heute verloschen sind. Die unterste
Zone der Wandfresken zeigt Heiligengestalten, von denen einige ebenfalls Spruchbänder tragen; bis auf
wenige Einzelbuchstaben, die den Schrifttyp erkennen lassen (gotische Majuskel) ist die Schrift ebenfalls
verblichen. Von den Deckenfresken war zu Anfang des 20. Jahrhunderts noch die Inschrift von zwei Sym-
bolen leserlich.
S. MARCVS ORA PRO NOBIS
S. JOHANNES ORA PRO NOBIS
KdmBaden VIII 2, 61.
67
Brombach, ev. Kirche
14. Jh.
Glocke auf dem Turm, nicht aufgehängt. Schulterinschrift zwischen doppeltem Steg umlaufend, Fort-
setzung unter dem als Radkreuz gestalteten Anfangszeichen. Kronenbügel, an der Vorderseite Zopf.
H. 53, Dm. 48, Bu. 1,5 cm. - Gotische Majuskel.
+ MAGISTER HEILMANNVS DE MA / GVNCIA
Die Glocke ist in der Literatur in das 15. Jahrhundert datiert worden1); das ist nach den Buchstabenformen
nicht möglich. Unzialformen der gotischen Majuskel (M, T, E, H) und zwei verschiedene Formen des A
verweisen sie in die erste Hälfte des 14.Jahrhunderts oder sogar noch in die letzten Jahre des 13.Jahr-
hunderts 2).
Ein Magister Heilmannus de Maguntia ist bisher als Glockengießer nicht bekanntgeworden.
') KdmBaden VIII 2, 3.
2) DI. V (München) XXII zu Datierungsproblemen der gotischen Majuskel. - Vgl. aber auch Deutscher Glockenatlas: Württem-
berg und Hohenzollern 3ff., 125ff. und zahlreiche Abbildungen im Text als Vergleichsmaterial für Buchstabenformen der
gotischen Majuskel bei Glockeninschriften.
KdmBaden VIII 2, 3.
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Schönau noch eine zweite Inschrift überliefert, vielleicht die ursprüngliche8).
a) Bei Freher fälschlich so statt V; vgl. dazu Tolner 329.
b) Nach der zweiten Grabschrift für Heinrich den Jüngeren (nr. 8) wäre die Lücke etwa zu ergänzen dominice incarnationis
MCC.XIV. VI.
F Widmann, Chronica 198.
2) Huffschmid, Schönau II 81. und ebd. öqf. unter Bezugnahme auf die Beschlüsse des Generalkapitels von Citeaux (1152),
die das Begräbnis in der Kirche einem bestimmten Personenkreis vorbehielten. In der Praxis ist jedoch diese Bestimmung
sehr bald durchbrochen worden, wie zahlreiche Beispiele zeigen. Vgl. etwa DI. IX nr. 343 (nach 1294, Schulpforta) und
DI. I nr. 114 (1373, Bronnbach).
3) Huffschmid vermutet in diesem Gewährsmann Witekind, der in seinen handschriftlich überlieferten Werken selbst von Auf-
enthalten in Schönau berichtet, die etwa in die Zeit 1562-1579 oder 1584-1590 fallen müßten; Huffschmid, Schönau II 94h -
Die Zerstörung der Denkmäler ergibt sich aus Freher: „Cuius (Conradi) tale ibi (in coenobio Schönaw) monumentum
(quod nunc sublatum ex oculis frustra requiri, non sine bile scribo) extitisse comperi“ Orig. Pal. I 74b. „hoc olim monu-
mento loquente“ ebd.
4) Huffschmid, Schönau II 8of. mit Nachweisen.
6) supradicti dagegen mit Huffschmid als Beweis für die Abfassung bzw. Anordnung der Inschrift in Zeilen aufzufassen, ist m.E.
nicht möglich; vgl. Huffschmid, Schönau II 79.
6) Ebenfalls für das 14 Jahrhundert als Entstehungszeit spricht sich Huffschmid aus, der als Indiz gegen gleichzeitige Entstehung
vor allem die Benennung Friedrichs I. als Barbarossa anführt (ein Beiname, der erst seit dem Ausgang des 13.Jahrhunderts
belegt ist) und sich an der (fälschlichen) Benennung Konrads als Graf von Zweibrücken stößt.
’) Ausführung der Inschrift in Kapitalis und damit Entstehung frühestens im beginnenden 16.Jahrhundert ist jedoch äußerst
unwahrscheinlich.
8) Vgl. die nr. 8.
Freher, Orig. Pal. I 75. - Pareus 137 u. 140. - Tolner I 329, 357, 360 (mit abweichendem Datum). - Ludewig-Finsterwald 798. -
Schannat I 154. - Kraus (nach Schannat) II 85. - Huffschmid, Schönau II 7öff. - Huffschmid, in: Braunschweigisches Magazin
1900, 198 (vgl. auch ebd. 164fr.).
66 f
Heddesbach, ev. Kirche
14. Jh.
Fresken im Chor der Kirche. Die Malereien stammen - soweit das bei dem sehr fragmentarischen Er-
haltungszustand zu erkennen ist - aus verschiedenen Zeiten. Im Gewölbe sind Darstellungen der vier
Evangelistensymbole gemalt. Ihre Spruchbänder trugen Inschriften, die heute verloschen sind. Die unterste
Zone der Wandfresken zeigt Heiligengestalten, von denen einige ebenfalls Spruchbänder tragen; bis auf
wenige Einzelbuchstaben, die den Schrifttyp erkennen lassen (gotische Majuskel) ist die Schrift ebenfalls
verblichen. Von den Deckenfresken war zu Anfang des 20. Jahrhunderts noch die Inschrift von zwei Sym-
bolen leserlich.
S. MARCVS ORA PRO NOBIS
S. JOHANNES ORA PRO NOBIS
KdmBaden VIII 2, 61.
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Brombach, ev. Kirche
14. Jh.
Glocke auf dem Turm, nicht aufgehängt. Schulterinschrift zwischen doppeltem Steg umlaufend, Fort-
setzung unter dem als Radkreuz gestalteten Anfangszeichen. Kronenbügel, an der Vorderseite Zopf.
H. 53, Dm. 48, Bu. 1,5 cm. - Gotische Majuskel.
+ MAGISTER HEILMANNVS DE MA / GVNCIA
Die Glocke ist in der Literatur in das 15. Jahrhundert datiert worden1); das ist nach den Buchstabenformen
nicht möglich. Unzialformen der gotischen Majuskel (M, T, E, H) und zwei verschiedene Formen des A
verweisen sie in die erste Hälfte des 14.Jahrhunderts oder sogar noch in die letzten Jahre des 13.Jahr-
hunderts 2).
Ein Magister Heilmannus de Maguntia ist bisher als Glockengießer nicht bekanntgeworden.
') KdmBaden VIII 2, 3.
2) DI. V (München) XXII zu Datierungsproblemen der gotischen Majuskel. - Vgl. aber auch Deutscher Glockenatlas: Württem-
berg und Hohenzollern 3ff., 125ff. und zahlreiche Abbildungen im Text als Vergleichsmaterial für Buchstabenformen der
gotischen Majuskel bei Glockeninschriften.
KdmBaden VIII 2, 3.
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