Heidelberg, ehern, „in der Vorstadt“
vor 1644
619 t
Bauinschrift „an des Königs Haus“. Die Inschrift wird nur von Zinkgräf überliefert. Ob mit der Bezeich-
nung „in der Vorstadt“ die westliche oder östliche Vorstadt gemeint ist, geht aus dem Text nicht hervor.
Vermutlich handelt es sich um eine Wirtshausinschrift. Eine genaue Lokalisierung ist nicht möglich.
Zinkgräf III 534.
Wo die Landsknecht sieden vnd braten
Vnd die Geistliche zu weltlichen Sachen rathen
Vnd die Weiber führen das Regiment /
Darauf wirdt selten ein gutes endt.
620
Heidelberg, Peterskirche
i.H. 17. Jh.
Grabstein des Wolf Ernst Colba. Außen am Chor der Kirche. Glatt gerahmte Tafel aus rotem Sandstein,
in der Mitte an einem Nagel aufgehängte Trompete in Flachrelief, darüber die Grabschrift in acht Zeilen,
darunter fünfzeiliger Bibelvers. Obere Inschrift stark verwittert.
H. 108, B. 82, Bu. 2 cm. - Kapitalis.
[ ] / [ ] VERSCHIEDEN DER [...]/ [ [WOLFF
ERNST/ [COLBA] CH. PALTZ TROMMETER/ [ ]IENT IST SEINES ALTERS /
[. .] JAHR. GOTT VERLEIHE IM VND VNS / ALLEN EIN FRÖLICHE AVFER-
STEHVNG. / AMEN.
ICH WEIS ABER DAS MEIN ERLÖSER / LEBET VND ER WIRDT MICH
HER / NACH AVS DER ERDEN WIDER AVF / ERWECKEN VND WERDE
MIT MEI / NEN AVGEN GOTT SEHEN.1)
Die Zuweisung des Steins ist durch die noch leserlichen Vornamen gesichert: 1595 wurde eine Bestallungs-
urkunde für den Hoftrompeter Wolf Ernst Colba ausgefertigt2).
x) Nach Hiob 19, 25 und 27.
2) Stein, Musikwesen 64.
KdmBaden VIII 2, 188 (Abb.).
Heidelberg, St. Vitus
1650
621
Grabstein eines Unbekannten. Außen an der Westseite der Kirche. Große Platte aus rotem Sandstein. Im
oberen Teil wahrscheinlich früher Wappen, heute völlig verwittert oder abgeschlagen. Im unteren Teil
Schrift über die gesamte Breite der Platte. Leserlich sind nur noch unzusammenhängende Reste, sinnvolle
Ergänzung ist nicht möglich.
H. 170, B. 92, Bu. 3 cm. - Kapitalis.
[,]VS DE SVPERNf ]’/ CONCERNO CVLPA [ ]/[..] NASCI POENA
LA[ ] / [ ] ESSE MORI [ ] / [ ]NO 1650 DEN 12 DECEM[BRIS] /
[ ,]EN ORDENS [..] / [ G]DER EDEL VND VEST / [ ]
HI CV[ ]
Die Schrift setzt sich noch in etwa sechs Zeilen fort, von denen jedoch allenfalls noch einzelne Buchstaben
zu entziffern sind.
372