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Zahn, Peter [Hrsg.]; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 13 : Münchener Reihe ; Band 3): Die Inschriften der Friedhöfe St. Johannis, St. Rochus und Wöhrd zu Nürnberg (Teilbd. 1: bis zum Jahre 1580) — München: Druckenmüller, 1972

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https://doi.org/10.11588/diglit.45637#0221
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QVICQVID HABET TELLVS COELVMQ3 FRETVMQ3 PROFVDV,
ET GRAIO,a) ET LATIO NOVERAT ORE POTENS,
PHARMACA NO CHEIRON COFECTA POTETIBVS HERBIS,
NON MELIVS COVS MISCVIT ARTE SENEX,
OBRVIT HEV TANTAS IVVENIS MORS TABIDA DOTES,
INGENII SVPEREST, ET PIETATIS HONOR,
CORPVS INANE IACET, MENS CHRISTI MORTE REDETAM
SE RECTÄ AD PATRIAS CREDIDIT IRE DOMOS,
Obijt Anno salutis M. D. LIIII, XXIII, Martii. :b)

Wortanfänge der 1. Zeile, Zeilenanfänge der metrischen Inschrift sowie Eigennamen mit vergrößerten Buchstaben. -
a) RA verschränkt; b) 1553, 23. Aprlilis) T; die Abweichung bemerkt schon Will(-Nopitsch) III S. 250. - Der
hochberühmte in der Heilkunde und anderen guten Künsten wohlerfahrene Herr Dr. Johann Prünsterer ist in wah-
rer Anrufung des Sohnes Gottes und sicherer Hoffnung auf das ewige Leben gestorben, nachdem er in großer
Lobwürdigkeit und einzigartigem Tugendwandel 28 Jahre und 5 Monate gelebt hatte. Zu seinem Tod haben Vater
und Schwiegervater mit der geliebtesten Gattin des Verstorbenen, Justina Bembeckin, aus Schuldigkeit und Liebe
trauernd dieses Grabmal setzen lassen. - Wenn die Parzen die großen Geister verschonten und der düstere Todestag
den rechtgeführten Studien wiche, würde Johann Prünsterer unzählige Jahre leben. An Mannhaftigkeit, natürlichen
Geistesgaben und Frömmigkeit war er vielvermögend; so hat ihn Italien gesehen und Gallien bewundert; kaum
sehen deutsche Lande gelehrteren Geist. Alles, was Erde, Himmel und das tiefe Meer bergen, kannte er und des
Griechischen und Lateinischen war er mächtig; nicht Chiron und nicht der Alte von Kos (Hippokrates) mischten
besser die aus wirksamen Kräutern gewonnenen Heilmittel. Doch der allesverzehrende Tod begrub des Jünglings
Gaben. Übrig bleibt der Ruhm seiner Begabung und seiner frommen Gesinnung. Leblos liegt der Leib; die Seele
glaubt, daß sie durch den Tod Christi erlöst, auf geradem Wege zum Haus des Vaters gehe. Er starb im Jahre des
Heils 1554. am 23. März. - Prosatext und sieben Distichen.
Zur Biogr. vgl. auch Nr. 516. - Die humanistische Minuskel dieser Inschrift, kenntlich durch geraden
Deckstrich von a und e, i in Kapitalis-Form und oben abgeschnittenen u, entspricht genau einem Schrift-
muster in Wolfgang Fuggers Schreibbüchlein von 1553, vgl. dort, Faksimile Ausgabe Leipzig 1958,
S. 94-95; zu den Druckvorlagen des Schreibbüchleins vgl. Zahn, Beiträge S. 85 Anm. 208.
Rötenbeck 166 S. nf.; Rötenbeck488 S. 73h; Gugel Johannis S. 24f.; Trechsel S. Ö2if.

783 f Johannisfriedhof Schlüsselfelder, Katharina, Ursula, Helena, Ursula 28.5.1554

Keine Beschreibung. Standort unbekannt. Text nach R 166.
Auf 28. May, im Jahr 1554. Verschied die Ehrenreich vnd Tugentsam Frau Katharina Antoni
Schlüsselfelderin, der Gott gnedig sei. Amen. Anno 1535. den 1. November, Verschied die
Erbar Vnd Tugenthaft frau Vrsula, Antoni Schlüßelfelderin D(ef) G(otf G(nad) Anno 1548.
den 29. Martii verschied die Erbar vnd Tugentreich frau Helena, Antoni Schlüßelfelderin.
D(er) G{otf) G(nad} Die Erbar Jungfrau Vrsula des Erbarn Antoni Schlüßelfelders Tochter ist
verschieden den 12. Augusti A(nn)o 1553. D(er) G(ptt) G(nad)
Biogr.: Antoni Schlüsselfelder (* 1502, f 21. 6. 1557 Dinkelsbühl) co 1) 1. 6. 1530 Ursula Derrer (* 1508,
t i- ii- 1535), T. v. Ladislaus D. und Elisabeth Starck; 00 2) 8. 2. 1537 Helena Schürstab (nach Bieder-
mann 11545), T. v. Leo S. und Magdalena Haller; co 3) 4. 12. 1548 Catharina Nadler (f 28. 5. 1554),
T. v. Erasmus N. und Anna v. Wildenau; 00 4) 25. 2. 1555 Gertraud Geuder, T. v. Andreas G. und Ger-
traud Holzschuher. - Biedermann, Nürnberg Taf. 620 A.
Rötenbeck 166 S. 154; Rötenbeck 488 S. 437h

784 Johannis 43

Ayrer, Hainrich, d. Ä.

3-7-1554

Vierzeilige Rechtecktafel, seitlich Blattvoluten. Werkgruppe G Nr. 8.
H. 12, B. 33, Bu. 2,4 cm.

13 DI 13, MR 3

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