Metadaten

Maierhöfer, Isolde [Oth.]; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Contr.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Contr.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Contr.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Contr.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Contr.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 17 : Münchener Reihe ; Band 5): Die Inschriften des Landkreises Hassberge — München: Druckenmüller, 1979

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.45639#0055
License: Free access  - all rights reserved
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
innerhalb des Rahmens oben links Rechberg, rechts Stöffeln, unten links Montfort, rechts Eberstein. Auf
dem erhabenen Rahmen Umschrift, gotische Minuskel, eingehauen.
H. 180, B. 90, Bu. 6 cm. Abb. 24
Anno dni xvc° Ein jar • auff / mötag vor simö vnd jude starbe die erber fraw margaret
fvfchsin] / [philjips fvchs zv scbweysha/vbt [nach]gelassene Witwe geborn vö hoen
rechperck der got «
25. Oktober 1501.
Margarethe, Frau des Philipp (Nr. 53) und Mutter des Christoph (Nr. 138) Fuchs, war die Tochter des Veit
und der Margarethe von Rechberg geb. von Stöffeln, bei Biedermann, Baunach Taf. 51, irrtümlich Elisa-
beth geb. Fuchs von Kanneberg; Großmutter väterlich war Klara von Montfort, Großmutter mütterlich
Margarethe von Eberstein; freundliche Mitteilung von Albert G. Graf von Rechberg und Rothenlöwen,
Donzdorf. - Im Zuge der Kirchenrenovierung wurde der Stein 1973 gehoben, 1975 von der Südwand des
Langhauses an die Nordostwand des Chores versetzt.
Kdm. HOH 87.

73 Haßfurt, Ritterkapelle 22.11.1501

Grabmal der Brigitta von Schaumberg geb. von Heßberg, Pendant zu Nr. 74, innen an der Südwand des
Langhauses. Grauer Sandstein, grau übertüncht. Relief der im Gegensatz zu ihrem Mann streng frontal
ausgerichteten Matrone, die mit Haube, Kinntuch und faltenreichem Gewand angetan, die Augen im Gebet
geschlossen und den Rosenkranz um die Hände gelegt, auf einer Konsole steht. Die farbig gefaßtenWappen
sind fehlerhaft erneuert: oben links Heßberg, rechts Seckendorff, unten links wohl Kunstadt, rechts Hart-
heim. Umschrift auf dem erhabenen Rahmen gotische Minuskel, eingehauen.
H. 225, B. 100, Bu. 8 cm. Abb. 25
Anno • do‘ • M° • CCCCC • 1° • / am • mötag • nach psentacois • marie • starb die • erbere •
vnd • tuget/haftige • fraw • / Brigitta • vö • schaumb’g • geborn • vö • hesp’g • d’ • got •
gnad • amö •
22. November 1501 (= Mariae Opferung).
Brigitta war die Tochter des Martin und der Dorothea von Heßberg geb. von Seckendorff. Biedermann,
Steigerwald Taf. 60, führt Dorothea irrtümlich als zweite Frau des Carl von Heßberg auf; Brigitta nennt
er nicht. Ihre Großmutter väterlich war Barbara von Kunstadt (?), Großmutter mütterlich nach dem Wap-
pen eine Hartheim, nach Biedermann, Steigerwald Taf. 117, Margarethe von Rosenberg oder Brigitte
von Eyb. Nach Schaumberg, Stammfolge Taf. II, und Sitzmann war Brigitta in erster Ehe mit Hans von
Lichtenstein zu Heilgersdorf verheiratet. Biedermann, Baunach Taf. 108 und 109, und StA Bamberg, G 21
Licht. 126, keimen übereinstimmend nur zwei Träger dieses Namens, die jedoch zeitlich etwas früher liegen
und Margarethe bzw. Eva von Heßberg zur Frau hatten. Der Sohn, Georg von Schaumberg zu Streufdorf
(Kreis Hildburghausen), f 1510, wurde ebenfalls in Haßfurt bestattet. - Das Schaumbergsche Doppelgrab-
mal setzt einen Markstein in der fränkischen Epitaphienkunst: Während bei der Edelfrau ein von der Mitte
des 15. bis ins erste Jahrzehnt des 16. Jahrhunderts hergebrachtes Schema ins Monumentale gesteigert ist,
zeigt der Ritter, mehr noch als seine beiden Wetzhausener (Wetzhausen, Lkr. Schweinfurt) Vorfahren,
Jörg (f 1476) und Dietz Truchseß (f 1481) und qualitätvoller als sein Ebemer Nachkomme Reichart von
Lichtenstein (Nr. 89), eine ungotische Bewegtheit, eine, so Bruhns, Grabplastik 23-26 und 28f., Abb. III 9,
„neuerwachte Begeisterung für den Körper und seine Energie“, womit das Denkmal am Anfang der Re-
naissance steht. NachW. Pinder, Die deutsche Plastik vom ausgehenden Mittelalter bis zum Ende der Renais-
sance, Hb. d. Kunstwiss. 2, Potsdam 1929, 474, Abb. (S) 473 und Kainz, Pfarrkirche Haßfurt 21 f., gehört
der gelehrte Ritter Dr. (!) Hans von Schaumberg zu den Vorläufern der Vischerschen Ritterfiguren in Inns-
bruck. Jedenfalls ist die Darstellung das Werk eines begabten Künstlers. O. Freiherr von Schaumberg, Die
Ritterkapelle zu Haßfurt, Mainlandc 2 (1951) 4, zieht Hans Wildberg in Erwägung, Sitzmann und H. Mayer
Hans Nußbaum; siehe Sitzmann I 400; ders. und H.Mayer, Nußbaum, BHVB 90 (1950) 285L und 314.
Zum Doppelgrabmal der Brigitte und des Hans von Schaumberg (Nr. 74) freundliche Mitteilungen von Herrn Brun Appel,
Eichstätt, und Hanns Freiherrn von Heßberg. - Gropp, Collectio I 761; Hiernickel; Kdm. HAS 73f., Abb. Fig. 40.

27
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften