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Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]; Maierhöfer, Isolde [Bearb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 17 : Münchener Reihe ; Band 5): Die Inschriften des Landkreises Hassberge — München: Druckenmüller, 1979

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https://doi.org/10.11588/diglit.45639#0062
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94t Hellingen, ehern. Schloß, Haus Nr. 56

Außen, rechts vom Eingang, Bauinschrift, wohl gotische Minuskel, eingehauen.
Hanns Schott Ritter Anno D(pmi)ni 1515.
Links vom EingangWappen Schott.
Inschrift nach Krauß (1755), der das Schloß z. Zt. seiner letzten adeligen Besitzerin, Eleonore Freifrau von
Volkstedt und Stöckach, geb. Fuchs von Burgpreppach (f 1776), sah. Lehfeldt-Voss (1902) 106 erwähnt
die Inschrift nicht mehr. Sie befand sich wohl am rückwärtigen, mit einem runden Treppenturm versehenen
Steinbau aus dem 16. Jahrhundert. - Hans Schott von Schottenstein (t 1539) saß zu Breitensee, Lind und Hel-
lingen; siehe Biedermann, Baunach Taf. 156.
Krauß 18.

95 Haßfurt, Ritterkapelle 22.3.1516

Grabmal für Bartholomäus Zöllner und dessen Frau Margarethe geb. von Schaumberg, innen an der Süd-
wand des Langhauses. Grauer Sandstein. Auf einer Platte vereinigt stehen, einander zugewendet und sich
teilweise überschneidend, der gerüstete Ritter, in der Rechten die Streitaxt, in der Linken das Schwert, und
seine Frau, in Haube, Kinntuch und faltenreichem Gewand, um die Hände den Rosenkranz geschlungen.
Der nach außen abgeflachte Rahmen trägt die Inschrift und farbig gefaßte Wappen. Auf Bartholomäus'
Seite: oben links Zöllner von Rottenstein, rechts zerstört, nach Hoppe sicher irrtümlich Grumbach oder
Wolfskeel; unten links Zöllner von Hallburg, rechts Fuchs. Auf Margarethas Seite: oben links Schaumberg,
rechts, falsch erneuert, ebenfalls Schaumberg; unten links, falsch erneuert, Künsberg, rechts Fuchs. Um-
schrift, links unten beginnend, gotische Minuskel, teilweise zerstört.
H. 190, B. 104, Bu. 3,5 cm.
[Nach xpi] gebvrt M’ccccc vd xvi • iar • am • dinstag • nach • remeniscere in der vaste
starb • der • erber • vd • vest / bartolome9 • czoler • dn • [got] • gnad / Nach xpi gebvrt •
Mccccc <....)• starb • die • erber • frave • margereta czole[rin] / geborne von • schavmb’rg
• der • got • genad • A
22. März 1516.
Biedermann nennt einen in der Jugend verstorbenen Bartholomäus Zöllner von Rottenstein und zwei
Träger dieses Namens, einen von Brand und einen von Hallburg, die beide mit einer Margarethe von
Schaumberg verheiratet waren. Vater des Rottensteiners war Martin, Mutter Elß von Reitzenstein oder
Anna von Schwanfeld; Großmutter väterlich Margarethe Zöllner von Hallburg, was mit dem Wappen
auf dem Grabdenkmal übereinstimmen würde. Vater der ersten Margarethe war Georg, Mutter Eva
geb. und verh. von Schaumberg. Großmutter väterlich Katharina von Künsberg, mütterhch Dorothea
Fuchs; siehe Schaumberg, Stammfolge Taf. III. - Die Wappenfolge der zweiten Margarethe widerspricht
der des Grabmals völlig. - Während Kainz, Pfarrkirche Haßfurt 22, Kdm. HAS 74 und Hiemickel das
Grabmal nur erwähnen, bezeichnet es C. Dienstmann, Anton Dienstmann und Gangolf Dienstmann -
Domherren zu Würzburg, Volkach 1958, 8f., offenbar ohne tiefere Kenntnis der fränkischen Plastik,
als eine in alten Formen befangene, reichlich primitive Arbeit. Bruhns, Grabplastik 34f., hingegen macht
darauf aufmerksam, daß die beiden „aristokratisch schlanken Gestalten mit dem fast leidenschaftlich hoch-
mütigen Ausdruck“ hier in Haßfurt zum ersten Mal auf einem Grabstein zu einer sich überschneiden-
den Gruppe verbunden sind. Er stellt das Zollnersche an den Anfang einer Reihe von Denkmälern in
der ev.-luth. Pfarrkirche Wetzhausen (Lkr. Schweinfurt), die über jenes des Hans (f 1514), eines Dietz
und seiner Frau Elena (f 1517) zu dem des Erhard Truchseß (f 1524) führt, und schreibt sie demWetzhause-
ner Meister von 1517 zu; Sitzmann - Mayer, Nußbaum, BHVB 90 (1950) 285 f. und 314, rücken ihn in den
Umkreis des Hans Nußbaum.
Hoppe, Mainlande 16 (1965) 9.

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