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Maierhöfer, Isolde [Oth.]; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Contr.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Contr.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Contr.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Contr.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Contr.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 17 : Münchener Reihe ; Band 5): Die Inschriften des Landkreises Hassberge — München: Druckenmüller, 1979

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https://doi.org/10.11588/diglit.45639#0176
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In der Kartusche am Gebälk der linken Schmalseite Schrift Kapitalis, eingehauen.
Bu. ca. 3 cm.
HEERN • BAV / VERWESEME • IACOB / PHRESMAN CASPAR / SCHELL • HANS
PHRES/MAN
Die Wappen darunter, jeweils ein linksgerichteter Reiter, sind ebenfalls bezeichnet:
Links: IP
Jakob Pfersmann
Rechts: H P
Hans Pfersmann.
In der Kartusche am Gebälk der rechten Schmalseite fünfzeilige Inschrift, Kapitalis, aufgemalt; völlig ver-
blaßt. Die hauszeichenartigen Wappen Zeichen Nr. 34 und Nr. 35 darunter, ebenfalls bezeichnet, nach
Hoppe wohl bei einer Renovierung Ende des 17. Jahrhunderts hinzugefügt.
Links: BB
Rechts: A Z
Die drei Felder der Kassettendecke waren am Rande jeweils mit einer zweizeiligen, gereimten Inschrift
versehen, die mit dem Bildgehalt nicht unmittelbar in Zusammenhang steht. Eine Untersuchung durch das
Landesamt für Denkmalpflege ergab, daß die Bilder übermalt worden sind. Schrift Fraktur, aufgemalt;
stark verblaßt, ergänzt nach Mauer.
H. 120, B. 100, Bu. ca. 3-6 cm.
Links:
[Wie ?] Jsaak zum Opferwillig [Abrahams Sohn] /
[So ?] hat Christus [am] Creutz fiir uns [genug gethon]
Mitte:
Gleich wie die Schlang in derWiisten ward [erhöht,] /
So stierbt der nicht Ewig der Christ [um am Creutz Anbeth.]
Rechts:
[Gleich wie wir durch die Sund Adams sind verdorben,] /
Also hastu uns o Christ [durch dein Todt das Leben erworben.]
Ergänzt auf Grund der Mitteilungen von Herrn J. Drebinger, Zeil, nach Mauer. - Deutsche Reime.
Von Jörg Pfersmann berichtet der 1627 als Hexenmeister verbrannte Hans Langhans (Nr. 371) in seinem
Schreib- und Lehenbuch, StA Würzburg, Ms. q. 143, Schreib- und Lehenbuch des... Johann Langhansen,
9, daß er am 2. Weihnachtsfeiertag des Jahres 1616, da etliche Bürger auf dem Zeiler Rathaus die „Historia
Judith ... gehalten ..., wegen dieses Comedie aus Neit den Valtin Ditz entleibt hat“; sieheI.Denzinger,
Auszüge aus einer Chronik der Familie Langhans in Zeil, AUfr. 10(1850) 143-148, hier 143. - Die Golgatha-
kapelle ist also eine Sühnestiftung, die nach der Inschrift am Sockel des Kruzifixes gleich nach der Bluttat
gemacht und fünf Jahre später ausgeführt wurde, als der Schuldige bereits in Kärnten (?) eine neue Heimat
gefunden hatte. Für den Bau der Kapelle in Zeil sorgten, wie die Inschrift besagt, seine Zeiler Verwandten,
Jakob und Hans Pfersmann und Caspar Schell. Darüber hinaus dienten solche Schächerkapellen bzw.
-lauben dem Zweck, die Verurteilten auf ihrem Gang zur Richtstätte durch den unmittelbaren Anblick
des verstockten und reuigen Sünders nochmals eindringlich aufzurütteln. Den Bau der Zeiler Kapelle schreibt
Sitzmann I 61-63 und 271 Giovanni Bonalino, die Figuren Barthel Ilsang zu, Chronik Zeil einem ört-
lichen Meister, der auch die Langhans-Marter (Nr. 371) geschaffen haben soll. Zur Würdigung siehe G.De-
hio, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler I, Berlin 1924, 415 und Mayer ^37; 2294.
Chronik Zeil I 168; 234; II 342; Dünninger-Schemmel 55 und 71; Hoppe, Flurdenkmäler 130 Nr. 58/3, Abb. *12 und *13;
Kdm. HAS 191 f.; H.Mauer, Die Golgatha-Kapelle zu Zeil a.M., ein Bauwerk der Sühne, BHVB 107 (1971) 5-16, Inschriften
5-7-

379 Haßfurt, prof. Friedhofskapelle 21.3.1624

Bildstock des Caspar und der Otilia Müller, ursprünglich außen an der Nordwand der Ritterkapelle, jetzt
im Obergeschoß der Friedhofskapelle aufbewahrt. Grauer Sandstein. Zu Füßen des Kruzifixes knien ein

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