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Borchardt, Karl; Herrmann, Franz Xaver; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]; Kramer, Theodor [Bearb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 27 = Münchner Reihe, 7. Band): Die Würzburger Inschriften bis 1525 — Wiesbaden: Dr. Ludwig Reichert Verlag, 1988

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https://doi.org/10.11588/diglit.57398#0031
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ist.17 Auf Stein aufgemalte Grabinschriften gibt es in Würzburg nicht, wohl aber Nachzeichnung ein-
geschlagener Buchstaben mit schwarzer Farbe (Nr. 335, 392).
Kleinere Gebrauchs- und Schmuckgegenstände: Von der einst sicher großen Anzahl sind nur ge-
ringe Reste nachweisbar. Das meiste stammt aus Kirchen (Türzieher Nr. 17, Kelch Nr. 132, Leuchter
Nr. 442, Reliquiare Nr. 369 t, 434, 478, Reliquienbüste Nr. 507). Private Gebrauchsgegenstände sind
selten (Tonscherbe Nr. 20, Holzteller Nr. 41, Kachel Nr. 503 f). Die städtischen Eichmaße (Nr. 292,
441) müssen als eine Besonderheit hervorgehoben werden.
Material der Inschriftträger
Roter und grüner Sandstein herrschen vor, Kalkstein (Nr. 247) und Marmor (Nr. 346, 473) sind selten.
Ein Schlußstein ist einmal aus Holz gebildet (Nr. 408). Als Metall wurden meist Kupferlegierungen
verwendet. Nach dem vorherrschenden zweiten Bestandteil müßte man zwischen Bronze (5-20%
Zinn) und Messing (4-20% Zink) differenzieren, doch täuscht hier leicht der Augenschein18 und eine
chemische Untersuchung wäre zu aufwendig, so daß in Zweifelsfällen keine Unterscheidung angege-
ben wird. Die Schrift ist auf Stein in der Regel eingehauen, manchmal noch mit Resten alter Füllung
(Nr. 172), auf Metall erhaben gearbeitet, doch gibt es Ausnahmen (Metall mit eingetiefter Inschrift:
Nr. 35; Stein mit erhabener Inschrift: Nr. 117, 158, 221, 240, 253).

17 F. F. Leitschuh, „Zur Geschichte der Malerei in Würzburg im 15. und 16. Jahrhundert“, Monatshefte f. Kunstwiss. 5
(1912), 41-51; ders., „Die Würzburger Maler im 15. und 16.Jahrhundert“, Collectanea Friburg., Stud. u. Quellen z.
dt. Kunstgesch. d. 15.-16.Jahrhunderts NF 14 (1912), 63-79. Zu Inschriften an Fresken W. Koch, „Paläographie der
Inschriften österreichischer Fresken bis 1350“, MIÖG 77 (1969), 1-42; E. Roth, Gotische Wandmalerei in Oberfran-
ken: Zeugnis der Kunst und des Glaubens (Würzburg 1982). In der 1945 ausgebrannten Schottenkirche sollen sich aus
der Zeit des Bischofs Lorenz von Bibra mehrere gemalte Heiligendarstellungen befunden haben, darunter ein hl. Mar-
tin mit der Beischrift 1504 martinvs adhvs cath[echvmenvs]: Wieland, Schottenkloster 32b; KDStW 344b. Ebenfalls aus
der Schottenkirche dürfte eine Altartafel mit Darstellung des Abtes Johann Trithemius und der Inschrift Orapro Joanne
Tritemio sancta Maria Virgo stammen, die sich nach KDStW 312 in der Neumünsterkirche befand. Hinzuweisen ist
schließlich auf gemalte Kreuztitel an Kreuzigungsdarstellungen des 15. und frühen lö.Jhs., die später übermalt und
deshalb im vorliegenden Band nicht aufgenommen wurden.
18 U. Mende, Die Türzieher des Mittelalters, Bronzegeräte des Mittelalters, Bd. 2 (Berlin 1981), 171b mit Anm. 13
[Analysetafeln S. 199-201]. Kloos, Einführung 55 will grundsätzlich nur von Metall sprechen.

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