Metadaten

Borchardt, Karl; Herrmann, Franz Xaver; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]; Kramer, Theodor [Bearb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 27 = Münchner Reihe, 7. Band): Die Würzburger Inschriften bis 1525 — Wiesbaden: Dr. Ludwig Reichert Verlag, 1988

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.57398#0041
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
handzeichnungen fol. 3v, 4V, $r (Zeichnung); Oegg, Korographie 728, 733 b; Abert, Nachrichten 469; R.E. Kuhn,
„Grabungs-Berichte aus Würzburg“, Das Münster 2 (1948/49), 182h; Wendehorst, Bistum I 50h, 70, 88; Schulze,
Gräber I 526h mit Abb. 4 (Foto u. Zeichnung).

7t

Galluskapelle

1130 Okt. 19

Weihinschrift. Ehemals über der Tür der Kapelle St. Gallus in dem gleichnamigen Domherrnhof (Kar-
dinal-Döpfner-Platz Nr. 1 = Herrngasse Nr. 1 = Distr. II Nr. 572) nördlich des Doms und östlich der
Neumünsterkirche. Die Kapelle soll 1554 als baufällig abgerissen worden sein. Die Inschrift befindet
sich als wohl relativ freie Nachzeichnung in der 1546 entstandenen Chronik des Lorenz Fries. Abb. 6
Anno Dominicae incarnationis MCXXX indictione VIII XIIIP Kalendas No-
vembres dedicata est haec Basilica. Inferius altare consecratum est a Venerabili Epis-
copo Wirceburgensi Embrichone in honorem Domini Nostri Jhesu Christi et Sanc-
tae Crucis Sanctaeque Dei genitricis Mariae et omnium Apostolorum et praecipue
Sancti Galli sanctique Egidii. Superius autem a Venerabili Vualthero Ravennate
Archiepiscopo in honorem perpetue Virginis Mariae et praecipue Sanctae Mariae
Magdalenae et Sanctae Affrae Martyris.
Wiedergabe nach Reinhart.
a XIIII fehlt bei Fries /Ludewig.
Im Jahre der Fleischwerdung des Herrn 1130, in der achten Indiktion, am 14. Tage vor den Kalenden des November wurde
diese Basilika geweiht. Der untere Altar wurde von dem ehrwürdigen Bischof Embricho von Würzburg zu Ehren unseres
Herrn Jesus Christus, des Heiligen Kreuzes, der heiligen Gottesmutter Maria, aller Apostel sowie besonders des heiligen
Gallus und des heiligen Ägidius konsekriert, der obere von dem ehrwürdigen Erzbischof Walther von Ravenna zu Ehren
der immerwährenden Jungfrau Maria sowie besonders der heiligen Maria Magdalena und der heiligen Märtyrerin Afra.
Erzbischof Walther von Ravenna (1119-44) verhandelte als Gesandter Innozenz’ II. im Oktober 1130
zu Würzburg mit Lothar III. und dessen Bischöfen über das Papstschisma.
Fries, M. ch. f. 248/ 1 fol. I2or (mit Zeichnung); StAW HV MS f. 857a fol. nyr (mit Zeichnung); Reinhart unter
Embricho; Fries/Ludewig 501 f.; Memminger, Straßen und Bauten 295; P.B. Gams, Series episcoporum (Regensburg
1873-86; ND Graz 1957), 717; W. Bernhardi, Lothar von Supplinburg: Jahrbücher der Deutschen Geschichte (Berlin
1879; ND 1975), 339; Wendehorst, Bistum I 141, 145; Lusin, Domherrnhöfe 2öf.

8 Domkrypta i.H. 12.Jh.

Grabplatte des Adelbertus. Im nördlichen Seitenraum an der Westwand der zweite Stein von Süden
(Plan Nr. 170). Rechteckige Platte. Inschrift umlaufend auf einem U-förmigen Band, rechts begin-
nend, am Anfang und am Ende je ein Kreuz. Schrift eingehauen. Die Platte wurde nach 1945 bei
Grabungen als Bodenbelag vor dem nördlichen Altar an der Ostseite im Mittelteil der Domkrypta
gefunden.
H. 127 cm; B. 66,4 cm; Bu. 6,5 cm. - Majuskel. Abb. 8
+ NONAS AV/GVST[I] ADELBERTVS ■ O(BIIT) +
Äug. 5.
Die Buchstaben E, N, D, Rund Tzeigen kapitale Formen; rund sind das zweite Nin NONAS und das
erste E in ADELBERTVS, dessen Bogen und Balken rechts in kleinen Dreiecken endet. Das A ist
dreieckig mit geradem Querbalken. Ligatur VS bei ADELBERTVS.
Aus den einschlägigen Nekrologien ist bisher kein Adelbertus zu eruieren, der im 11. / 12. Jh. an einem
5. August starb. Urkundlich belegte Personen, die möglicherweise in Frage kommen, sind der Priester
der Domkirche Adelbrath 1057 (MB 37, 25-28 Nr. 67), der Laie Adalbreth, der 1069 eine Güterüber-
gabe in der Domkrypta am Sarg des hl. Kilian bezeugte (MB 37, 28 f. Nr. 69), sowie der von 1097 bis
1115 genannte Kaplan und Kleriker der Domkirche Adalbrath (MB 46, 3-7 Nr. 1; MB 45, 3 h Nr. 1;
MB 37, 35-37 Nr.75, 37-39 Nr.76).
Schulze, Grablege III Abb. 14 (Zeichnung).

9
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften