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Borchardt, Karl; Herrmann, Franz Xaver; Kramer, Theodor [Bearb.]; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 27 = Münchner Reihe, 7. Band): Die Würzburger Inschriften bis 1525 — Wiesbaden: Dr. Ludwig Reichert Verlag, 1988

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https://doi.org/10.11588/diglit.57398#0050
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Arnold von Lübeck, Chronica Slavorum VII 2 (MGH Schulausgabe 256; SS 21 S. 231); Michael de Leone, Manuale,
UBW M. p. mi. f. 6 fol. 31 vb; Liber privilegiorum antiquissimus StAW Stdb. 1 fol. 296 V; Fries, StaW Ratsbuch 412 fol.
Il8rv (mit Zeichnung); St AW HV MS f. 857 a fol. 151 v; Fries / Ludewig 537 f, 543; Reinhart fol. 117 r; Herold fol. 86 v;
Herold/Ludewig 960; Bruschius fol. 177V; Protokoll über die Öffnung des Grabes im Jahre 1700 StAW WU 17/ 197a;
Gropp, Coll. nov. IV 240f. (mit Zeichnung); Onginalhandzeichnungen 11 r; Heffner, Würzburg und Umgebungen 326;
L. v. Borch, Geschichte des Kaiserlichen Kanzlers Konrad, Legat in Italien und Sicilien, Bischof von Hildesheim und von
Wirzburg und dessen Vertheidigung gegen die Anklage des Verrathes, 2. Aufl. (Innsbruck 1882), 50-53; H. Grauert,
Magister Heinrich der Poet in Würzburg und die römische Kurie, Abh. d. kgl. bayer. Akad. d. Wiss., phil.-hist. Kl.
Bd. 27 (München 1912), 370; Memminger, Straßen und Bauten 62; Wendehorst, Bistum I 183-200, bes. 197; Schulze,
Gräber I 525 h mit Abb. 5f.; Lusin, Freiplastiken 17-19 (mit Fotos).

23J- Domkirche 1202 Dez. 3

Grabinschrift für Bischof Konrad von Querfurt. Die folgende „ubergeschrift sampt den zwayen versen
auf seynem grabstayn“ im Domchor notierte im 16. Jh. Graf Wilhelm Werner von Zimmern in seiner
Chronik. Heute befindet sich das Distichon ohne die Grabinschrift an dem barocken Sarkophag, der
seit 1758 im Peter- und Pauls-Chor des Doms, auf der Epistelseite der südlichen Seitenapsis, seit 1965
jedoch im südlichen Nebenraum der Ostkrypta die Überreste des Bischofs birgt (Plan Nr. 130). Die
beiden Verse stehen auf der nördlichen Längsseite (H. 67,5 cm; B. 216 cm). Ihre Schrift dürfte 1758
gleichzeitig mit der Inschrift auf der westlichen Schmalseite (H. 67,5 cm; B. 77 cm) entstanden sein.
Bei der letzten Neuaufstellung wurde eine Kupfertafel von dem Graveur Maier am Sternplatz zu Würz-
burg in den Sarkophag gelegt.
A) Alte Grabinschrift
Anno M°CC°Iir in vigilia Barbare interfectus est Conradus episcopus Herbipolen-
sis, sacri romani imperii cancellarius.
B) Alte und neue Versinschrift
Hic procumbo solo, sceleri quia parcere nolo,
vulnera facta dolo dent habitare polo.
Hier liege ich niedergestreckt, weil ich Verbrechen nicht dulden wollte. Die hinterhältig empfangenen Wunden mögen
(mir) eine Wohnung im Himmel geben.
C) Als man im Jahre 1700 das Holzgrab des Bischofs im Domchor öffnete, fand man einen hölzernen,
silberbeschlagenen Bischofsstab, auf dessen elfenbeinerner Krümme folgender leonischer Hexameter
stand:
Corrige • Sub • Porta ■ Die ■ Fac • Rege • Collige • Serva •
Corrige Serva fälschlich in der Abschrift.
Verbessere, stütze, sprich, handle, leite, sammle, bewahre!
Fürstbischof Adam Friedrich nahm diesen Bischofsstab im Jahre 1700 an sich; sein weiteres Schicksal
ist unbekannt: StAW WU 17/ 197a; Th. Grebner, Compendium historiae universalis, Bd. 2 (Würz-
burg 17611), 1063-65; Himmelstein, Kilians-Dom 36; A. Niedermayer, Kunstgeschichte der Stadt
Wirzburg (Würzburg-Frankfurt/Main 1860), 341.
D) Grabinschrift von 1758
CONRADUS ■ A ■ / RAVENSPURG • D(EI) • G(RATIA) • / EPISCOPUS HER-
BIP(OLENSIS) • F(RANCONIAE) ■ / O(RIENTALIS) • D(UX) • A(NN)O •
1203 DIE 3 / [...]RIS PROPTER JUS= /TITIAM PRODITORIE / OCCISSUS
A(NN)O ■ 1758 / HOC TUMULO REPOS/ITUS EST
E) Inschrift auf der Kupferplatte von 1965
CONRADUS/ episcopus Herbipolensis / e stirpe de Querfurt / 1198 (i20i)-i202
/ occisus die 3 mensis decembris anni 1202
Lorenz Fries berichtet, der Sarg sei 1517 geöffnet und ausgebessert worden. Nach der Zimmernschen
Chronik waren neben dem Marienaltar im Domchor auf einer Tafel Angaben über die Täter und ihre
Bestrafung vermerkt. Das Todesjahr wird bei beiden Grabinschriften falsch angegeben.
Fries, StaW Ratsbuch 412 fol. n8v; W. Engel, Die Würzburger Bischofschronik des Grafen Wilhelm Werner von Zim-
mern (Würzburg 1952), 84; Bischof, M. ch. o. 6 fol. 85 r; Schulze, Gräber I 5250 u. Abb. 5f.

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