65 Bürgerspital 1343 Sept. 15
Grabdenkmal des Eckhard vom Stern. In der Kirche an der Südwand des Langhauses der erste Stein
von Osten. Grüner Sandstein. Im eingetieften Mittelfeld als Hochrelief die Ganzfigur des Verstorbenen
in modischer Tracht, barhäuptig, mit Schwert in der Rechten und Wappenschild in der Linken, Kübel-
helm mit Decke und Helmzier unter dem Haupt und mit einem rechtsgewendeten Hund unter den
Füßen. Inschrift auf den Längsseiten, beginnend rechts von oben nach unten, links umgekehrt. Schrift
eingehauen.
H. 227,5 cm; B. 98 cm; Bu. 4,5 cm. - Gotische Majuskel.
ANNO • D(OMI)NI ■ M° ■ CCCOa • XLIII0 ■ IN • DIE ■ NYCOMEDIS MARTI-
R(IS) • O(BIIT) • ECRO • D(I)C(T)VS • / UOM • STERN • CIUIS • HER/BIP-
(O)L(E)N(SIS) • FR(ATER) • FU(N)DATORIS • HVI(VS) • HOSPITALIS •
CUI(VS) • A(N)I(M)A • REQ(VI)ESCAT • I(N) ■ PACE
a Unterbrochen durch die Helmdecke.
Imjahre des Herrn 1343, am Tage des Märtyrers Nikomedes, starb Ekro genannt vom Stern, Bürger von Würzburg, der
Bruder des Stifters dieses Spitals, dessen Seele in Frieden ruhe.
Wappen: Stern.
Eckhard vom Stern, belegt ab 1292, Ratsherr, Bürgermeister und Pfleger des Leprosenhauses Wöllrie-
derhof in Würzburg, war ein Bruder des Stifters des Bürgerspitals, Johann (II.) vom Stern (s.o.
Nr. 52 f). Künstlerisch steht sein Denkmal in engem Zusammenhang mit dem Grabdenkmal des Wil-
helm von Bopfingen (gest. 1288) in der Pfarrkirche St. Blasius zu Bopfingen, das in der Mitte des
I4.jhs. ausgeführt wurde.
Rohe, Grabplastik 22-24; Pinder, Plastik 70-73, Taf. XXII (Foto); KDStW 538 f. mit Fig. 418 (Foto); H. Muth, „Von
Bauten und Kunstwerken im Bürgerspital“, 650 Jahre Bürgerspital zum heiligen Geist Würzburg: Festschrift (Würzburg
1969), 92; Schich, Würzburg 229-31.
66 Domkirche i345 Aug.23
Grabdenkmal des Würzburger Bischofs Otto II. von Wolfskeel. Im Langhaus auf der Nordseite des
dritten Pfeilers von Westen in der Südreihe (Plan Nr. 64). Grüner Sandstein. Im Mittelfeld als Hochre-
lief die Ganzfigur des Bischofs (mit Mitra, Albe, Dalmatik, Kasel, Rationale, in der Linken den Stab, in
der Rechten das Herzogsschwert), hier erstmals in Würzburg auf einem rechtsgewendeten Löwen
stehend. In den vier Ecken je ein Wappenschild. Reste farbiger Fassung: Weiß, Schwarz und Gold.
Inschrift auf beiden Schmalseiten in zwei Zeilen, zuerst rechts von oben nach unten, mit einem Kreuz
beginnend, dann links von unten nach oben. Schrift eingehauen. Das Grabdenkmal stand links von der
mittleren Treppe, die in den Chor hinausführte (nach Salver), auf der Südseite des zehnten Pfeilers von
Westen in der Nordreihe, d. h. des nördlichen Vierungspfeilers, ehe es 1956 an seinen heutigen Stand-
ort kam. Der auf der Feste Marienberg verstorbene Bischof wurde im Dom “gegen unser Frauen altar
begraben, allda ein vergitterter Stein aufgerichtet, der dritte vom chor“ (nach Reinhart/Ludewig).
Das Grab - wahrscheinlich Plan Nr. 20 c - konnte bisher bei Grabungen nicht eindeutig identifiziert
werden.
Abb. 37 H. 260 cm; B. 100 cm; Bu. 5,5 cm. - Gotische Majuskel.
+ D(OMI)N(V)S • OTTO • WOLFSKEL • FVIT • EP(ISCOPV)S • HERB(IPO-
LENSIS) • AN(N)IS • XI • ME(N)SIB(VS) • VIII ■ ET • / DJEB(VS) • XXII • ET •
OBIIT • AN(N)O • D(OMI)NI • M° CCC° • XLV° ■ DJE • XXIII • AVG(VSTI) • // •
HIC ■ ISTAM ■ ECC(LESI)AM • Q(VAM) • PL(VR)IB(VS) • MV(N)IC(I)O-
(N)IB(VS) • VILLIS • ET • STRVCT[V]RIS • S(V)B/LIMA(N)DO • DITAVIT •
Herr Otto Wolfskeel war Bischof von Würzburg elfjahre, acht Monate und 22 Tage und starb imjahre des Herrn 1345,
am 23. Tag des August. Er stattete diese Kirche mit vielen Befestigungen, Dörfern und Bauwerken aus und erhöhte
dadurch ihr Ansehen.
Wappen: oben links frk. Rechen, rechts Rennfähnlein, unten links Scherenberg, rechts Wolfskeel.
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Grabdenkmal des Eckhard vom Stern. In der Kirche an der Südwand des Langhauses der erste Stein
von Osten. Grüner Sandstein. Im eingetieften Mittelfeld als Hochrelief die Ganzfigur des Verstorbenen
in modischer Tracht, barhäuptig, mit Schwert in der Rechten und Wappenschild in der Linken, Kübel-
helm mit Decke und Helmzier unter dem Haupt und mit einem rechtsgewendeten Hund unter den
Füßen. Inschrift auf den Längsseiten, beginnend rechts von oben nach unten, links umgekehrt. Schrift
eingehauen.
H. 227,5 cm; B. 98 cm; Bu. 4,5 cm. - Gotische Majuskel.
ANNO • D(OMI)NI ■ M° ■ CCCOa • XLIII0 ■ IN • DIE ■ NYCOMEDIS MARTI-
R(IS) • O(BIIT) • ECRO • D(I)C(T)VS • / UOM • STERN • CIUIS • HER/BIP-
(O)L(E)N(SIS) • FR(ATER) • FU(N)DATORIS • HVI(VS) • HOSPITALIS •
CUI(VS) • A(N)I(M)A • REQ(VI)ESCAT • I(N) ■ PACE
a Unterbrochen durch die Helmdecke.
Imjahre des Herrn 1343, am Tage des Märtyrers Nikomedes, starb Ekro genannt vom Stern, Bürger von Würzburg, der
Bruder des Stifters dieses Spitals, dessen Seele in Frieden ruhe.
Wappen: Stern.
Eckhard vom Stern, belegt ab 1292, Ratsherr, Bürgermeister und Pfleger des Leprosenhauses Wöllrie-
derhof in Würzburg, war ein Bruder des Stifters des Bürgerspitals, Johann (II.) vom Stern (s.o.
Nr. 52 f). Künstlerisch steht sein Denkmal in engem Zusammenhang mit dem Grabdenkmal des Wil-
helm von Bopfingen (gest. 1288) in der Pfarrkirche St. Blasius zu Bopfingen, das in der Mitte des
I4.jhs. ausgeführt wurde.
Rohe, Grabplastik 22-24; Pinder, Plastik 70-73, Taf. XXII (Foto); KDStW 538 f. mit Fig. 418 (Foto); H. Muth, „Von
Bauten und Kunstwerken im Bürgerspital“, 650 Jahre Bürgerspital zum heiligen Geist Würzburg: Festschrift (Würzburg
1969), 92; Schich, Würzburg 229-31.
66 Domkirche i345 Aug.23
Grabdenkmal des Würzburger Bischofs Otto II. von Wolfskeel. Im Langhaus auf der Nordseite des
dritten Pfeilers von Westen in der Südreihe (Plan Nr. 64). Grüner Sandstein. Im Mittelfeld als Hochre-
lief die Ganzfigur des Bischofs (mit Mitra, Albe, Dalmatik, Kasel, Rationale, in der Linken den Stab, in
der Rechten das Herzogsschwert), hier erstmals in Würzburg auf einem rechtsgewendeten Löwen
stehend. In den vier Ecken je ein Wappenschild. Reste farbiger Fassung: Weiß, Schwarz und Gold.
Inschrift auf beiden Schmalseiten in zwei Zeilen, zuerst rechts von oben nach unten, mit einem Kreuz
beginnend, dann links von unten nach oben. Schrift eingehauen. Das Grabdenkmal stand links von der
mittleren Treppe, die in den Chor hinausführte (nach Salver), auf der Südseite des zehnten Pfeilers von
Westen in der Nordreihe, d. h. des nördlichen Vierungspfeilers, ehe es 1956 an seinen heutigen Stand-
ort kam. Der auf der Feste Marienberg verstorbene Bischof wurde im Dom “gegen unser Frauen altar
begraben, allda ein vergitterter Stein aufgerichtet, der dritte vom chor“ (nach Reinhart/Ludewig).
Das Grab - wahrscheinlich Plan Nr. 20 c - konnte bisher bei Grabungen nicht eindeutig identifiziert
werden.
Abb. 37 H. 260 cm; B. 100 cm; Bu. 5,5 cm. - Gotische Majuskel.
+ D(OMI)N(V)S • OTTO • WOLFSKEL • FVIT • EP(ISCOPV)S • HERB(IPO-
LENSIS) • AN(N)IS • XI • ME(N)SIB(VS) • VIII ■ ET • / DJEB(VS) • XXII • ET •
OBIIT • AN(N)O • D(OMI)NI • M° CCC° • XLV° ■ DJE • XXIII • AVG(VSTI) • // •
HIC ■ ISTAM ■ ECC(LESI)AM • Q(VAM) • PL(VR)IB(VS) • MV(N)IC(I)O-
(N)IB(VS) • VILLIS • ET • STRVCT[V]RIS • S(V)B/LIMA(N)DO • DITAVIT •
Herr Otto Wolfskeel war Bischof von Würzburg elfjahre, acht Monate und 22 Tage und starb imjahre des Herrn 1345,
am 23. Tag des August. Er stattete diese Kirche mit vielen Befestigungen, Dörfern und Bauwerken aus und erhöhte
dadurch ihr Ansehen.
Wappen: oben links frk. Rechen, rechts Rennfähnlein, unten links Scherenberg, rechts Wolfskeel.
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