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Borchardt, Karl; Herrmann, Franz Xaver; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]; Kramer, Theodor [Bearb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 27 = Münchner Reihe, 7. Band): Die Würzburger Inschriften bis 1525 — Wiesbaden: Dr. Ludwig Reichert Verlag, 1988

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https://doi.org/10.11588/diglit.57398#0075
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Eltern: Otto von Wolfskeel und Anna von Scherenberg. Otto selbst erhielt 1319 durch den Domherrn
Berthold von Grumbach die elfte Exspektanz für ein Domkanonikat in Würzburg, war 1323 Domherr
und 1325 Archidiakon. Eine Kapitelsminderheit wählte ihn 1333 gegen den Kandidaten Ludwigs des
Bayern, Hermann von Lichtenberg, zum Bischof; nach Hermanns Tod 1335 söhnte sich Otto mit
Ludwig dem Bayern und der Kapitelsmehrheit aus, so daß er den faktischen Besitz des Bistums er-
langte. Trotz der hohen Verschuldung des Hochstifts gelangen ihm wichtige Käufe, besonders von den
Herren von Hohenlohe und von Brauneck, und betrieb er eine aufwendige Burgenpolitik, was die
Grabinschrift rühmend hervorhebt.
Die in der Grabinschrift angegebene Regierungsdauer ergibt den 2. Dez. 1333 als Beginn seines Pon-
tifikats, jenen Tag, an dem Papst Johannes XXII. aufgrund des Reservationsrechts die vom Domka-
pitel erfolgte Wahl annullierend Otto nun von sich aus zum Bischof ernannte. Die Inschrift weicht
von der sonst gebräuchlichen Anno-Domini-Formel erheblich ab und stellt geradezu einen Sonderfall
dar.
Fries, M. ch. f. 248/1 fol. 215t; StAW HV MS f. 857a fol. 217V (mit Zeichnung); Fries/Ludewig 629 Anm. 12; Reinhart
fol. 172V; Salver 239b (mit Zeichnung); Brand, Domfiihrer 38; Heßdörfer, Dom 29 (Foto); Börger, Grabdenkmäler
Taf. 2 (Foto); Rohe, Grabplastik 29-31; Pinder, Plastik Taf. 24 (Foto); KDStW 68 u. Taf. VI (Foto); Burmeister, Dom
und Neumünster 76, 78; Kolb, Wappen 65 — 67; Wendehorst, Bistum II 60-72; Schulze, Grablege III 62.

6yf Domkreuzgang 1335 — 46

Grabplatte des Domkanonikers Konrad von Reinstein d. Ä. Das Original ging verloren, als in dem
Grabe (Sepultur 1/13) der Domkanoniker Otto Heinrich von Gebsattel (gest. 1619) beigesetzt wurde.
Dessen Grabplatte (heute im Ostflügel des Domkreuzgangs an der Außenwand letzter Stein vor der
Nordostecke; Plan Nr. 117) hält durch eine fünfzeilige Inschrift im Mittelfeld und darunter das beschä-
digte Familienwappen die Erinnerung fest. Der Stein ist stark abgetreten.
Gedenkinschrift von 1619
ANNO I3[..] • O(BIIT) • REVEREN/[DVS AG NOBILIS] DOMINUS /
[CONR]AD[VS] A [REIN]S[TEI]N / [CANON]ICVS HERBIPOfLENSIS
ECC(LES)IAE] / CVIVS A(N)I(M)A REQVIESC(AT) IN PACE •
Ergänzung nach Salver.
Der Text entspricht sicher nicht dem Original, da im 14. Jh. der Titel reverendus ac nobilis dominus für
einen Domherrn nicht gebräuchlich ist; auch würde man de statt a Reinstein und canonicus huius ecclesie
erwarten. Die ersten beiden Ziffern der Jahreszahl sind deutlich zu lesen, so daß Salver 231 die Inschrift
zu Recht auf Konrad von Reinstein d. Ä. bezieht, während Amrhein, Reihenfolge I 227 Nr. 684, auf-
grund des Liber sepulture an den am 26.Juli 1400 verstorbenen Domherrn Konrad von Reinstein d. J.
denkt. Konrad d. Ä. erhielt 1319 die 13. Exspektanz auf ein Domkanonikat und war 1335 Domherr. Er
dürfte vor 1346 verstorben sein, weil er im Gegensatz zu seinen Brüdern Heinrich III. und Hein-
rich IV. nicht mehr im Testament ihres Onkels Heinrich II. von Reinstein erscheint.
Fabricius, Cathedr., M. ch. q. 73 fol. 95r, io6r (fälschlich 15..); Salver 23of, 516f. (mit Zeichnung der Platte von 1619);
Amrhein, Reihenfolge I 187 Nr. 586, II 233 Nr. 1432; Brand, Grabdenkmäler 22 Nr. 136.

68 Johanniterkommende (Mainfrk. Museum) 1349

Bauinschrift des Johanniterbruders Konrad Holzschuh von Arnstein. Heute in der Unteren Südbastei
im Mainfränkischen Museum (Raum 20 Inventarnr. 14352). Grüner Sandstein. Eingetiefte Platte. In-
schrift in 14 durch Linien getrennten Zeilen. Schrift eingehauen. Leichte Beschädigungen. Der Stein
kam anläßlich von Umbauten bei den Gebäuden der ehemaligen Johanniterkommende 1864 durch
deren damaligen Besitzer, Schreinermeister Fröhlich, als Geschenk in die Sammlung des Historischen
Vereins für Unterfranken und Aschaffenburg.
H. 79 cm; B. 56,5 cm; Bu. 2,5 cm. - Gotische Majuskel.

Abb. 38

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