203 t St. Stephan 1432 Mai 8
Grabplatte des Abtes Gerhard Klinckhart. Ehemals im Ostchor der Abteikirche; bei deren Erneuerung
1789 verschollen.
anno domini MCCCCXXXII feria quinta post inventionem s(ancte) crucis obiit
venerabilis dominus Gerhardus Klinckhard pius abbas huius monasterii cuius
anima requiescat in pace amen
Wiedergabe nach Fabricius. Klinckhardt nach Gropp/Scharold.
Abt Gerhard I. Klinckhart regierte 1400-32.
Fabricius, Bened., M. ch. f. 260 fol. i8r, 25 V; M. ch. q. 85 fol. 95 r, 97c, 98 V; Vat. lat. 10075 fol. 15 t; Scharold, Inschriften
I 162 (nach Gropp); Bendel, St. Stephan 165, 173; Germania Benedictina II 356.
204 Domkreuzgang 1432 Juni 2 (?)
Grabplatte des Domkanonikers Graf Hermann von Orlamünde. Im Fußboden an der Nordostecke
unmittelbar an der Wand zum Innenhof (Plan Nr. 3). Grüner Sandstein. Die Platte ist stark abgetreten.
Im Mittelfeld war die Ganzfigur des Verstorbenen im Chorrock als Flachrelief dargestellt; davon sind
andeutungsweise einige Linien zu erkennen, außerdem das Relief eines Wappens am Fußende. Inschrift
umlaufend zwischen rahmenden Linien; Schrift eingehauen, nur noch in Resten lesbar. An den unteren
Ecken symmetrische Anordnung schriftfreier Räume von je 30 cm auf den Längsseiten und je 23 cm
auf der Schmalseite. An der Wandseite wird die Platte teilweise von einem darübergestellten Sockel
verdeckt. Ehemals Sepultur 1/14.
H. 215 cm; B. 97 cm; Bu. 6,5 cm. - Gotische Minuskel.
[ domi] / nus [ e]rman / nus comes de / [ ]
Unter dem Sockel steht noch der Bogen eines runden Buchstabens vor.
Wappen: vermutlich Orlamünde.
Die Darstellung mit nur einem Wappen sowie die Form der Schriftreste weisen in die erste Hälfte des
ij.Jhs. Unter den Domherrn aus gräflichem Geschlecht kommt nur Hermann von Orlamünde in
Frage, ein Sohn des Grafen Friedrich von Orlamünde zu Lauenstein (gest. 1363) und der Gräfin Sophia
von Schwarzburg, Domkanoniker in Würzburg seit 1382, auch Propst von Stift Haug. Er starb nach
Salver als Priester am 2. Juni; nach Regula II wurde sein Jahrtag jedoch am 20. März begangen. Das
Todesjahr ist nach Amrhein 1432.
Salver 255; Amrhein, Reihenfolge I 23 if. Nr. 697; Schulze, Grablege III 17 Nr. 3.
205 Heidingsfeld 1432
Bildstock. In einer kleinen Grünanlage an der Ecke Wenzelstraße/Julius-Echter-Straße nordwestlich
von Haus Nr. 13. Gehäuse grauer, Schaft roter Sandstein. Im Gehäuse (rechteckig mit spitzem, krab-
benbesetztem Giebel und Ansatz zu einer weggebrochenen Kreuzblume oder einem Bekrönungs-
kreuz) Kreuzigungsrelief (Kopie von 1935): Kruzifix, links davon Maria mit zwei Frauen, rechts Jo-
hannes mit einem Buch. Unter den Wundmalen an den beiden Händen Christi ein Engel, der Blut
auffängt, über stilisierten Wolken; ein weiterer Engel rechts zu Füßen des Gekreuzigten. Geschwunge-
ner Kreuztitel. Am Schaft in Flachrelief St. Laurentius (Pfarrpatron) mit einem Buch in der linken und
dem Rost in der rechten Hand, darunter ein kniender Mann mit Spruchband. Abwärts am Schaft
Inschrift, die ersten sieben Zeilen durch Linien getrennt, die letzten sechs Zeilen ohne Trennungslinien
und mit kleineren Buchstaben. Schrift eingehauen. Bis 1966 am Wiesenweg vor dem früheren Niko-
laustor an der Straße nach Würzburg.
H. 345 cm (Gesamthöhe) / 223 cm (Schaft), B. 40 cm, Bu. 4 cm (oben) / 3 cm (unten). - Gotische
Minuskel.
103