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Borchardt, Karl; Herrmann, Franz Xaver; Kramer, Theodor [Bearb.]; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 27 = Münchner Reihe, 7. Band): Die Würzburger Inschriften bis 1525 — Wiesbaden: Dr. Ludwig Reichert Verlag, 1988

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https://doi.org/10.11588/diglit.57398#0147
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234 Franziskanerkirche 1450 Sept. 8

Grabdenkmal des Weihbischofs Hermann. Im Langhaus an der Westwand der zweite Stein von Süden.
Roter Sandstein. Im Mittelfeld war früher das Relief einer Bischofsfigur, die jedoch abgehauen wurde,
um die ebene Fläche der Wand nicht zu stören. Man erkennt heute noch deutlich die Umrisse des
Körpers, der Mitra und der Curva des Pedum. Inschrift zwischen zwei rahmenden Linien umlaufend,
oben links beginnend; untere Schmalseite ohne Schrift. Schrift eingehauen. Der nach Eubel im i8.Jh.
noch sichtbare und 1868 von Reininger noch gesehene Grabstein war später unter Verputz in der
Nordwand des Chores eingemauert und verborgen. Beim Einsturz und Brand der Kirche am 16. März
1945 kam er nach Abfall des Verputzes wieder zum Vorschein und wurde beim Wiederaufbau an den
heutigen Standort gebracht.
H. 200 cm; B. 107 cm; Bu. 6 cm. - Gotische Minuskel.
Anno • d(omi)ni // m ■ // cccc / • 1 • i(n) die ■ nativ[itat(is) m]ar[ie ]o(biit) • r(e) v(e)-
r(en)d(us) ■ i[(n) Ch]r(ist)o • p(ate)r ■ et • / d(omi)n(u)s • herma(n)n(us) • archy •
ep(iscopu)s ■ accone(n)s(is) • ord(in)is ■ minorv(m)
Bei // Unterbrechung durch Mitra bzw. Pedum. Nasalstrich bei herma(n)n(us) schon über dem m. Ligatur or. Akkon in
Palästina.
Imjahredes Herrn 1450, am Tag Mariä Geburt, starb der ehrwürdige Vater in Christo und Herr Hermann, Erzbischof von
Akkon, aus dem Franziskanerorden.
Der Segenswunsch fehlt. Für ihn ist auf dem Schriftband des Randes kein Platz mehr.
Der Franziskaner Hermann Weise fungierte seit 1414 / 15 als Weihbischof in der Diözese Würzburg und
vermachte dem dortigen Franziskanerkonvent 50 fl (Anniversarbuch Tom. XII pag. 12).
Fabricius, Carthus. etMendic., M. ch. f. 264 fol. 568 v; Vat. lat. 11136 fol. 357t („in choro“), 377t; Gropp, Coll. nov. II
831 f.; Reininger, Weihbischöfe 76-82; Eubel, Kirche 31; Stengele, Franziskaner-Minoriten 88; L. Oelenheinz, „Herman-
nus Weise, Weihbischof zu Akkon, 1398-1450“, ZBKG 9 (1934), 89—106; Büchner Franziskaner-Minoritenkloster 107,
116.

235t Domsepultur 1451 Okt. 28

Grabplatte des Domkanonikers und -pfarrers Demetrius von Giech. Ehemals Sepultur III/12. Das
Original ging verloren, als in dem Grabe der Domkanoniker Ludwig Ignaz Johann Konrad Zobel von
Giebelstadt (gest. 1752 April 2) beigesetzt wurde, dessen Grabplatte freilich nur eine Gedenkinschrift
für den Domkanoniker Georg von Vestenberg (gest. 1511 Dez. 29; s.u. Nr. 438 t) enthält.
Original (nach Fabricius)
Anno D(omi)ni 1451 • in die Sim(onis) • (et) Jud(e) • O(biit) ■ Ven(erabilis) • D(o-
mi)n(us) Demetri(us) d(e) Gich Can(onicus) ■ (et) Pleban(us) Majoris Eccl(esi)ae
Herbip(olensis) ■ c(uius) • a(nima) • r(equiescat) • i(n) ■ p(ace) ■
Demetrius, ein Bruder des Domkanonikers Dietrich von Giech, war 1407 Domherr und 1424 Dom-
pfarrer zu Würzburg. Der Liber sepulture gibt nur den Todestag an; das Todesjahr ist einzig bei Fabri-
cius überliefert.
Fabricius, Cathedr., M. ch. q. 73 fol. ioov (nach dem Original); Salver 255; Amrhein, Reihenfolge I 253 f. Nr.755.

236 Domkreuzgang 1451 Dez. 6

Votivinschrift des Würzburger Bürgers Johann Kraft und seiner Gemahlin Margarethe. Im Westflügel
an der Außenwand unter dem fünften Gewölbejoch von Norden (Plan Nr. 58). Grüner Sandstein. Auf
schmalem Ständer in rechteckigem Rahmen das Votivbild, die Kreuzigung Christi in Hochrelief mit
den beiden Schächern und den Assistenzfiguren Maria und Johannes, den Kriegsleuten und Volksmas-
sen, darunter die betende Stifterfamilie, rechts der Vater mit 12 Söhnen, links die Mutter mit sieben

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