3661 Neumünster 14.Zi5.Jh.
Epitaph des Würzburger Bischofs Megingoz (gest. 794 Sept. 26). Ehemals in der Stiftskirche an einer
Wand. Die Inschrift muß nach dem Aufkommen der Meinung, die Megingoz den Grafen von Rothen-
burg zuzählt, entstanden sein, einer Ansicht, die sich schon bei Michael de Leone im 14. Jh. findet. Die
Inschrift hat Lorenz Fries im 16. Jh. in situ gesehen. Anläßlich des Umbaus der Stiftskirche im 18. Jh.
dürfte sie verschwunden sein. Daß sie nicht mehr vorhanden ist, vermerkt bereits Salver in seinen
Originalhandzeichnungen.
Maingutus comes Rotenburgensis vir sanctus moritur anno 795 ac hic subtus
sepulcris sanctorum Kiliani et Burchardi vicinis sepelitur.
Graf Megingoz von Rothenburg, der heilige Mann, starb im Jahre 795 und wurde hier unten nahe den Gräbern der
Heiligen Kilian und Burkhard beigesetzt.
Fries/Ludewig 401 („an der wand daselbst in der kirchen steht sein epitaphium mit kurtzen werten begriffen“); Bischof,
M. ch. o. 6 fol. 21 rv; Eckhart, Commentarii I 524; Originalhandzeichnungen fol. 2r (mit Zeichnung; „ad parietem in
veteri Summo Templo priscis saeculis hoc sequentibus verbis legendum erat“); Schöffel, Herbipolis sacra 99.
367t Neumünster 14.Z15.Jh.
Memorientafel für Kilian, Kolonat und Totnan. Ehemals in der Westkrypta der Stiftskirche an der
Wand gegenüber dem Kilianssarkophag, dessen ursprüngliche Aufstellung freilich unbekannt ist.
Nach den Beschreibungen bei Fries und seinen Nachfolgern waren in der Mitte Kilian, links Kolonat
und rechts Totnan als Dreiviertelfiguren dargestellt und davor die Inschrifttafel angebracht. Wann die
Inschrift entstand und wieder verschwand, kann einstweilen nicht festgestellt werden.
S(anctus) Chilianus I. Herbipolensis episcopus et socii eius Colonatus et Totnanus.
In causa fidei nostri hi sunt ecce patroni,
Qui leges Christi nos docuere novas.
Quos tandem iussit mulier furibunda necari,
Incesti dum se senserat esse ream.
Wiedergabe nach Fries/Ludewig. Zwei Disticha.
Der heilige Kilian, erster Bischof von Würzburg, und seine Gefährten Kolonat und Totnan: Sie sind die Gründer unseres
Glaubens, sie haben uns Christi neues Gesetz gelehrt. Doch schließlich befahl eine Frau in ihrer Wut, sie zu töten, da sie sich
bewußt wurde, daß man sie des Inzests beschuldigte.
Fries, M. ch. f. 248/1 fol. 3r; Fries/Ludewig 392.
368 t Domkirche (Diözesanarchiv) 14. Zi5.Jh.
Inschriftfragment auf dem Stoff-Rationale einer Kasel vermutlich italienischer Herkunft des 14. Z
15.JI1S., das im Grab des Bischofs Manegold von Neuenburg (gest. 1303 Juli 12) gefunden, aber erst
bei der Umbettung im Jahre 1648 über den Toten gedeckt wurde (Grab Nr. 69). Das Rationale bestand
aus einem scheibenförmigen Teil mit von zwei ornamentierten Borten umschlossenem Christusmo-
nogramm und einem Schulterkragenteil mit eingewebter Inschrift. Heute verschollen.
Majuskel.
PRVDENC
Schulze, Grablege II 30 u. Abb. 41.
173
Epitaph des Würzburger Bischofs Megingoz (gest. 794 Sept. 26). Ehemals in der Stiftskirche an einer
Wand. Die Inschrift muß nach dem Aufkommen der Meinung, die Megingoz den Grafen von Rothen-
burg zuzählt, entstanden sein, einer Ansicht, die sich schon bei Michael de Leone im 14. Jh. findet. Die
Inschrift hat Lorenz Fries im 16. Jh. in situ gesehen. Anläßlich des Umbaus der Stiftskirche im 18. Jh.
dürfte sie verschwunden sein. Daß sie nicht mehr vorhanden ist, vermerkt bereits Salver in seinen
Originalhandzeichnungen.
Maingutus comes Rotenburgensis vir sanctus moritur anno 795 ac hic subtus
sepulcris sanctorum Kiliani et Burchardi vicinis sepelitur.
Graf Megingoz von Rothenburg, der heilige Mann, starb im Jahre 795 und wurde hier unten nahe den Gräbern der
Heiligen Kilian und Burkhard beigesetzt.
Fries/Ludewig 401 („an der wand daselbst in der kirchen steht sein epitaphium mit kurtzen werten begriffen“); Bischof,
M. ch. o. 6 fol. 21 rv; Eckhart, Commentarii I 524; Originalhandzeichnungen fol. 2r (mit Zeichnung; „ad parietem in
veteri Summo Templo priscis saeculis hoc sequentibus verbis legendum erat“); Schöffel, Herbipolis sacra 99.
367t Neumünster 14.Z15.Jh.
Memorientafel für Kilian, Kolonat und Totnan. Ehemals in der Westkrypta der Stiftskirche an der
Wand gegenüber dem Kilianssarkophag, dessen ursprüngliche Aufstellung freilich unbekannt ist.
Nach den Beschreibungen bei Fries und seinen Nachfolgern waren in der Mitte Kilian, links Kolonat
und rechts Totnan als Dreiviertelfiguren dargestellt und davor die Inschrifttafel angebracht. Wann die
Inschrift entstand und wieder verschwand, kann einstweilen nicht festgestellt werden.
S(anctus) Chilianus I. Herbipolensis episcopus et socii eius Colonatus et Totnanus.
In causa fidei nostri hi sunt ecce patroni,
Qui leges Christi nos docuere novas.
Quos tandem iussit mulier furibunda necari,
Incesti dum se senserat esse ream.
Wiedergabe nach Fries/Ludewig. Zwei Disticha.
Der heilige Kilian, erster Bischof von Würzburg, und seine Gefährten Kolonat und Totnan: Sie sind die Gründer unseres
Glaubens, sie haben uns Christi neues Gesetz gelehrt. Doch schließlich befahl eine Frau in ihrer Wut, sie zu töten, da sie sich
bewußt wurde, daß man sie des Inzests beschuldigte.
Fries, M. ch. f. 248/1 fol. 3r; Fries/Ludewig 392.
368 t Domkirche (Diözesanarchiv) 14. Zi5.Jh.
Inschriftfragment auf dem Stoff-Rationale einer Kasel vermutlich italienischer Herkunft des 14. Z
15.JI1S., das im Grab des Bischofs Manegold von Neuenburg (gest. 1303 Juli 12) gefunden, aber erst
bei der Umbettung im Jahre 1648 über den Toten gedeckt wurde (Grab Nr. 69). Das Rationale bestand
aus einem scheibenförmigen Teil mit von zwei ornamentierten Borten umschlossenem Christusmo-
nogramm und einem Schulterkragenteil mit eingewebter Inschrift. Heute verschollen.
Majuskel.
PRVDENC
Schulze, Grablege II 30 u. Abb. 41.
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