sehe Plastik des Mittelalters (Königstein/Taunus 1924), Taf. 76; Bier, Riemenschneider I 87-90 (mit Foto); K. Gersten-
berg, Tilman Riemenschneider (München 1950), 63 f. mit Abb. 36f. (Foto); O. Frhr. v. Schaumberg, „Riemenschneiders
Schaumberg-Grabmal in der Marienkapelle zu Würzburg“, Mainlande 2 (1951), 17b; ders., Stammfolge des uradelig
fränkischen Geschlechts von Schaumberg (Bamberg 1953); Kuhn, Marienkapelle 8, 12, 14 (Fotos); Wendehorst, UB
Marienkapelle 13; B. Buczynski u. A. Kratz, „Untersuchungen an Steinbildwerken Tilman Riemenschneiders“, Tilman
Riemenschneider - Frühe Werke (Berlin 1981), 349-51 (mit Fotos).
364
Domerschulgasse (Mainfrk. Museum)
1499
Bauinschrift. Ehemals am Domherrnhof Augsburg oder Grumbach (Domerschulgasse Nr. 5, früher
Distr. III Nr. 85) auf der Hofseite. Grüner Sandstein. Jahreszahl und Inschrift in vier Zeilen auf einer
Tafel; Schrift eingehauen. Die Zeilen werden in der Mitte durch das Wappen unterbrochen. Das Haus
wurde am 16. März 1945 durch Bombentreffer vollständig zerstört, der in zwei Teile zerbrochene
Inschriftstein 1952 geborgen und ins Mainfränkische Museum verbracht (heute im Depot, Inventar-
nur. 45822).
H. 73 cm; B. 183 cm; Bu. 5 cm. - Gotische Minuskel.
14//99 / Johanns von grum//bach von Rimpar / Bropst zu Sant Burck//hart / zu
Meintz vnd Wirtzpurg Thumherr // vnd Ertzpriester etc(etera)
Bei // Trennung durch das Wappen.
Wappen: Grumbach.
Ein ehemals zugehöriger weiterer Wappenstein befindet sich heute im Hof des Bürgerspitals. Zur
Person s. u. Nr. 462.
Memminger, Straßen und Bauten 91 f.; KDStW 571; M. H. v. Freeden, „Die Neuerwerbungen des Mainfränkischen
Museums 1946-1956“, Mainfrk. Jb. 12 (1960), 266; Schich, Würzburg 144; Lusin, Domherrnhöfe 119.
365t
Johanniterkirche
14./15.JI1. (?)
Stifterdenkmal. Im Jahre 1692 befand sich an der Seite der Kirche in der Nähe des Beinhauses („osso-
rium“) die steinerne Figur eines Ritters, der auf zwei Leoparden stand, mit zwei Beischriften:
(A) Distichon auf den Stifter
Conditor ecce domus Domini iacet hic tumulatus;
ut requiem donet Deus illi, qui legit oret.
nono octobris o(biit) Henricus qua[?...] seniorque
Zwei Hexameter, oder ohne Lücke drei Hexameter.
Hier liegt der Stifter dieses Gotteshauses begraben; daß ihm Gott Frieden gibt, möge beten, wer dies liest.
(B) Fürbitte auf dem Gürtel der Figur („et in cingula corporis haec formalia“)
Sancte Joannes Baptista, ora pro me.
Die unklare Fehlstelle sowie die Unsicherheit beim Namen bzw. Stand oder Titel des Stifters lassen die
Überlieferung verderbt erscheinen. Ein Heinrich ist weder für die Johanniterkommende noch für ihre
Kirche, die ursprünglich zu einem St.-Oswald-Spital gehörte, als Stifter namhaft zu machen (Lit. s. o.
Einleitung). Nekrologien der Kommende waren bisher nicht zu finden. Die Beschreibung vermutet
einen Herrn von Hohenlohe, weil deren Wappen zwei Leoparden waren, aber Ritterfiguren standen
seit dem 14. Jh. sehr häufig auf Löwen, Leoparden. Früher dürfte das Denkmal kaum entstanden sein,
obwohl das Fehlen des Todesjahres und die persönlich an den Heiligen gerichtete Bitte „Ora pro me
eher für das 12. / 13. Jh. typisch sind.
StAW WU 108/20 von 1692 Jan. 22; Näheres demnächst in der Dissertation von Herrn cand. phil. Ulrich Thomas über
die Johanniter in Würzburg und Biebelried.
172
berg, Tilman Riemenschneider (München 1950), 63 f. mit Abb. 36f. (Foto); O. Frhr. v. Schaumberg, „Riemenschneiders
Schaumberg-Grabmal in der Marienkapelle zu Würzburg“, Mainlande 2 (1951), 17b; ders., Stammfolge des uradelig
fränkischen Geschlechts von Schaumberg (Bamberg 1953); Kuhn, Marienkapelle 8, 12, 14 (Fotos); Wendehorst, UB
Marienkapelle 13; B. Buczynski u. A. Kratz, „Untersuchungen an Steinbildwerken Tilman Riemenschneiders“, Tilman
Riemenschneider - Frühe Werke (Berlin 1981), 349-51 (mit Fotos).
364
Domerschulgasse (Mainfrk. Museum)
1499
Bauinschrift. Ehemals am Domherrnhof Augsburg oder Grumbach (Domerschulgasse Nr. 5, früher
Distr. III Nr. 85) auf der Hofseite. Grüner Sandstein. Jahreszahl und Inschrift in vier Zeilen auf einer
Tafel; Schrift eingehauen. Die Zeilen werden in der Mitte durch das Wappen unterbrochen. Das Haus
wurde am 16. März 1945 durch Bombentreffer vollständig zerstört, der in zwei Teile zerbrochene
Inschriftstein 1952 geborgen und ins Mainfränkische Museum verbracht (heute im Depot, Inventar-
nur. 45822).
H. 73 cm; B. 183 cm; Bu. 5 cm. - Gotische Minuskel.
14//99 / Johanns von grum//bach von Rimpar / Bropst zu Sant Burck//hart / zu
Meintz vnd Wirtzpurg Thumherr // vnd Ertzpriester etc(etera)
Bei // Trennung durch das Wappen.
Wappen: Grumbach.
Ein ehemals zugehöriger weiterer Wappenstein befindet sich heute im Hof des Bürgerspitals. Zur
Person s. u. Nr. 462.
Memminger, Straßen und Bauten 91 f.; KDStW 571; M. H. v. Freeden, „Die Neuerwerbungen des Mainfränkischen
Museums 1946-1956“, Mainfrk. Jb. 12 (1960), 266; Schich, Würzburg 144; Lusin, Domherrnhöfe 119.
365t
Johanniterkirche
14./15.JI1. (?)
Stifterdenkmal. Im Jahre 1692 befand sich an der Seite der Kirche in der Nähe des Beinhauses („osso-
rium“) die steinerne Figur eines Ritters, der auf zwei Leoparden stand, mit zwei Beischriften:
(A) Distichon auf den Stifter
Conditor ecce domus Domini iacet hic tumulatus;
ut requiem donet Deus illi, qui legit oret.
nono octobris o(biit) Henricus qua[?...] seniorque
Zwei Hexameter, oder ohne Lücke drei Hexameter.
Hier liegt der Stifter dieses Gotteshauses begraben; daß ihm Gott Frieden gibt, möge beten, wer dies liest.
(B) Fürbitte auf dem Gürtel der Figur („et in cingula corporis haec formalia“)
Sancte Joannes Baptista, ora pro me.
Die unklare Fehlstelle sowie die Unsicherheit beim Namen bzw. Stand oder Titel des Stifters lassen die
Überlieferung verderbt erscheinen. Ein Heinrich ist weder für die Johanniterkommende noch für ihre
Kirche, die ursprünglich zu einem St.-Oswald-Spital gehörte, als Stifter namhaft zu machen (Lit. s. o.
Einleitung). Nekrologien der Kommende waren bisher nicht zu finden. Die Beschreibung vermutet
einen Herrn von Hohenlohe, weil deren Wappen zwei Leoparden waren, aber Ritterfiguren standen
seit dem 14. Jh. sehr häufig auf Löwen, Leoparden. Früher dürfte das Denkmal kaum entstanden sein,
obwohl das Fehlen des Todesjahres und die persönlich an den Heiligen gerichtete Bitte „Ora pro me
eher für das 12. / 13. Jh. typisch sind.
StAW WU 108/20 von 1692 Jan. 22; Näheres demnächst in der Dissertation von Herrn cand. phil. Ulrich Thomas über
die Johanniter in Würzburg und Biebelried.
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