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Borchardt, Karl; Herrmann, Franz Xaver; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]; Kramer, Theodor [Bearb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 27 = Münchner Reihe, 7. Band): Die Würzburger Inschriften bis 1525 — Wiesbaden: Dr. Ludwig Reichert Verlag, 1988

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https://doi.org/10.11588/diglit.57398#0203
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Oberkörper, wo das Kissen die Inschrift auf den Längsseiten unterteilt. Über dem rechten Fuß wird
unter dem hochgeworfenen Chorrocksaum die Kordel des Franziskanergewandes sichtbar. Zu Füßen
der Figur ein kleiner Wappenschild mit Davidsstern. In den Ecken des Mittelteils, wo sonst die vier
Ahnenwappen angebracht sind, befinden sich auf je einer kreisförmigen Scheibe die Symbole der vier
Evangelisten, oben links Adler, rechts Engel, unten links Löwe, rechts Stier. Inschrift umlaufend,
oben links beginnend. Die Inschrift der beiden Schmalseiten steht aufje einem angesetzten Steinblock,
oben mit zwei Schriftzeilen, unten mit einer Zeile, die im jetzigen Zustand auf dem Kopf steht. Schrift
eingehauen. Das Grabdenkmal hat die Zerstörung der Kirche 1945 fast unbeschädigt überstanden.
H. 263 cm (Mittelteil 218 cm); B. 99 cm; Bu. 5 cm. - Gotische Minuskel. Abb. 85
An (n) o • d (omi) ni • M° • cccc° • xcix0 ■ in ■ die • / gerdrudis • Obyt ■ R (evere) ndus • In •
Chr(ist)o ■ p(ate)r • / • (et) • d(omi)n(u)s • Geor//gius • Ep(iscopu)s • Nicopolitanus
• sacre • / Theo(logi)e ■ p(ro)fessor • mi(n)or(um) • ord(in)is • (et) • herbipo/l(e)n-
(sis) • Ecc(lesi)e • i(n) • po(n)tifi(cali)b(us)a • vicari(us) ■ g(e)n(er)alis • gui(us)b // ■
a(n)i(m)a • req(uiescat) • i(n) ■ pacec
Bei // Unterbrechung durch Kissen.
a b hochgestellt.
b cui(us).
c e aus Platzmangel hochgestellt.
Georg Antworter war Weihbischof in Würzburg von 1478 bis zu seinem Tode.
Fabricius, Vat. lat. 11136 fol. 357t („nit weit vom Predigtstul“); Gropp, Coll. nov. I 756; Eubel, Kirche 30; Reininger,
Weihbischöfe 87-95; Stengele, Franziskaner-Minoriten 88; KDStW 186 Fig. 145 (Foto).

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Marienkapelle

1499 Nov. 30

Grabdenkmal des Ritters und würzburgischen Marschalls Konrad von Schaumberg. Im Langhaus an
der Westwand unmittelbar nördlich des Westportals. Grüner Sandstein. Im Mittelfeld als Hochrelief
die Ganzfigur des Verstorbenen in zeitgenössischer Ritterrüstung, ohne Helm, auf einem linksgewen-
deten Löwen stehend. Vier Ahnenwappen in den Ecken. Reste farbiger Fassung. Inschrift auf einer
eigenen Tafel zu Häupten der Figur; fünf Zeilen. Schrift eingehauen. Den Auftrag zur Anfertigung des
Grabdenkmals gaben Konrads Testamentsvollstrecker am 2. Febr. 1500 an Tilmann Riemenschneider.
Ursprünglich besaß das Denkmal einen eigenen Sockel (Rekonstruktion bei Bier). Beim Bombenan-
griff auf Würzburg am 16. März 1945 schwer beschädigt, wurde das Denkmal bereits 1946 durch den
Bildhauer Georg Schneider wiederhergestellt.
H. 201 cm (Figurenteil), 55 cm (Inschriftplatte); B. 101,5 cm; Bu. 5 cm. - Gotische Minuskel. Abb. 79
Anno ■ d(omi)ni • M° • cccc0 • lxxxx°ix° • am • sa(m)ps/ tag • noch • katherine • Starb •
d(er) • gestre(n)g • vn(d) • / Ernvest • her(r) • Conrad ■ vo(n) • Schawmberg ■ /
knoch* 1 • Ritt(er) ■ Ma(r)schalk ■ an • d(er) ■ wid(er)fart • von • / de(m) • heilge(n) ■
grab • uff - de(m) • Mere • de(m) • got • gnad ■ a(men) •
Fabricius M. ch. f. 264: Marschalckh zu Wiirtzberg.
1 Knoch ist der von der Hauptlinie der Herren von Schaumberg geführte Beiname: F. Kipp, Silvester von Schaumberg
(Leipzig 1911), 8.
Wappen: oben links Schaumberg, rechts Truchseß von Wetzhausen, unten links Künsberg, rechts
Laufenholz.
Eltern: Heinrich von Schaumberg zu Lisberg, ein Sohn des Michael von Schaumberg zu Strössendorf
und der Margarethe von Künsberg, sowie Barbara, eine Tochter des NN Truchseß von Wetzhausen
und der Anna von Laufenholz. Konrad selbst war ab 1470 würzburgischer Marschall und starb auf der
Rückkehr von einer Pilgerfahrt ins Heilige Land; vor dem Aufbruch dorthin hatte er am 1. April 1499
seine Wertsachen und sein Testament dem Rat von Würzburg übergeben. Stilistisch gehört das Grab-
denkmal an das Ende von Riemenschneiders erster Schaffensperiode und dürfte um 1502/ 04 entstan-
den sein.
Fabricius, Carthus. et Mendic., M. ch. f. 264 fol. 572r; ders., Vat. lat. 11136 fol. 5831; Gropp, Coll. Nov. 1761; Scharold,
Beyträge 345; C. Gundermann, Würzburg 1905 Taf. 361, 4829; KDStW 267 Fig. 217 (Foto), 269; M. Sauerlandt, Deut-
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