Das Chorgestühl stammtejedenfalls aus dem Spätmittelalter, doch war die Rückwand möglicherweise
später ergänzt, so daß die Jahreszahl nicht unbedingt sein Entstehungsdatum angibt. Das Wappen
bezieht sich auf den Stifter Wilhelm von Grumbach (s. u. Nr. 407 t).
KDStW 58/60; E. Markert, „Das Büelersche Dombild von 1627“, Mainfrk. Jb. 8 (1956), 195 mit Anm. nqf.
407 t Domsepultur 1505 Dez. 3
Grabplatte des Domkanonikers Wilhelm von Grumbach. Ehemals an der Westwand der zweite Stein
nördlich des Eingangs vom Kreuzgang. Roter Sandstein. Im Mittelfeld Flachrelief der Ganzfigur des
Verstorbenen als Diakon (mit Dalmatik, Manipel, Buch und Birett) unter gotischem Sprengwerk. In
den Ecken vier Ahnenwappen. Inschrift umlaufend, oben links beginnend. Schrift eingehauen. Früher
Sepultur IV/26. Der wohl weitgehend von Riemenschneider selbst gefertigte Stein war bereits zu
Salvers Zeit stark beschädigt und ging beim Bombenangriff am 16. März 1945 zugrunde.
H. 190 cm; B. 93 cm. - Gotische Minuskel.
Anno ■ d(omi)ni • M • / [c]cccc • v° • die • Mercury • tercia • me(n)s(is) ■ dece(m)b-
r(is) • obyt ■ ven(erabi)lis / vir ■ d(omi)n(us) • Wilhel/m(us) • de • grvmbach ■
can(oni)c(us) • h(uius) ■ ecclfesie cuius anima requiescat in pace amen]
Wiedergabe nach Foto von vor 1945; Ergänzungen nach Salver, der am Schluß amen nicht angibt.
Wappen: oben links Grumbach, rechts Bachenstein [nicht Luchau], unten links Zobel, rechts Secken-
dorf.
Eltern: Wilhelm, ein Sohn des Johann von Grumbach und der Brigitte Zobel, sowie Elisabeth, eine
Tochter des NN von Bachenstein und der NN von Seckendorf. Zu Wilhelms Bruder Eberhard s. o.
Nr- 393 t- Wilhelm selbst wurde 1464 Domizellar.
Fabricius, Cathedr., M. ch. q. 73 fol. 9ir, 99t; Salver 29of. (mit Zeichnung); Amrhein, Reihenfolge II 134 Nr. 1176;
Brand, Grabdenkmäler 5 Nr. 2; KDStW 125; Bier, Riemenschneider IV 84f. (mit zwei Fotos); Beyer, Grumbach Stamm-
taf.II Nr. VI/24.
408 Domkirche 1498-1505
Schlußsteine im nördlichen und südlichen Seitenschiff. Grüner Sandstein; einmal Holz (L). Abge-
schrägte Rundplatten. Im Mittelfeld auf blauem Grund das plastisch gearbeitete Familienwappen mit
Spangenhelm, Helmdecke und Helmzier, alles farbig gefaßt. Inschrift umlaufend auf einem Schräg-
band, teils oben rechts, teils oben links neben der Helmzier beginnend. Schrift eingehauen. Von den
20 Schlußsteinen hatte nur der östlichste im südlichen Seitenschiffniemais eine Wappendarstellung mit
Beischrift. Beim Einsturz des Doms am 20. Febr. 1946 gingen zwei Steine verloren (G und H), die
übrigen konnten wiederhergestellt werden. Zwei Inschriften sind ohne Jahreszahl, eine auf 1498, zwei
auf 1500, neun auf 1501, drei auf 1502 und eine auf 1505 datiert. Die Einwölbung des südlichen Seiten-
schiffs ist in der Rats-Chronik (hg. Engel 59Nr. 181) zu 1499 vermerkt. Die Steine wurden 1701 durch
Jörg Rudolph Wunderlich farbig gefaßt (nach Himmelstein, Chilians-Dom 41 und Ullrich, Katholi-
sche Kirchen 87).
InderRegelD. ca. 75-80 cm;Bu. 5-7 cm. -GotischeMinuskel;Renaissance-KapitalisbeiC, LundM.
Nördliches Seitenschiff von Westen nach Osten:
A) Erster Stein (Plan Nr. 32): der Domkanoniker und -senior Georg von Vestenberg. Das Familien-
wappen wird hier von vier Ahnenwappen, ebenfalls mit Spangenhelm, Helmdecke und Helmzier,
kreuzförmig umgeben. Inschrift auf einem vierpaß förmigen Schrägband, in der Mitte des linken Bo-
gens beginnend, unterbrochen durch das Helmhaupt (//), Ranken ( = ) und durch nach außen gerich-
tete Ecken zwischen den Bogenansätzen (/). Als einziger Stein im nördlichen Seitenschiff beim Ein-
sturz 1946 unversehrt erhalten. D. ca. 100 cm.
Geo — rius ■ / De Ves = ten//berg • Cano(n)i(cus) / • et ■ Senior • h(uius) • // Ecclesie •
hoc • // opus • // fieri ■ fec(it) ■ anno / • 1 • 505 • = + //
Am Ende fünf kreuzförmig angeordnete Punkte. Bei Jec(it) ist c als kleinerer Buchstabe hochgestellt.
185
später ergänzt, so daß die Jahreszahl nicht unbedingt sein Entstehungsdatum angibt. Das Wappen
bezieht sich auf den Stifter Wilhelm von Grumbach (s. u. Nr. 407 t).
KDStW 58/60; E. Markert, „Das Büelersche Dombild von 1627“, Mainfrk. Jb. 8 (1956), 195 mit Anm. nqf.
407 t Domsepultur 1505 Dez. 3
Grabplatte des Domkanonikers Wilhelm von Grumbach. Ehemals an der Westwand der zweite Stein
nördlich des Eingangs vom Kreuzgang. Roter Sandstein. Im Mittelfeld Flachrelief der Ganzfigur des
Verstorbenen als Diakon (mit Dalmatik, Manipel, Buch und Birett) unter gotischem Sprengwerk. In
den Ecken vier Ahnenwappen. Inschrift umlaufend, oben links beginnend. Schrift eingehauen. Früher
Sepultur IV/26. Der wohl weitgehend von Riemenschneider selbst gefertigte Stein war bereits zu
Salvers Zeit stark beschädigt und ging beim Bombenangriff am 16. März 1945 zugrunde.
H. 190 cm; B. 93 cm. - Gotische Minuskel.
Anno ■ d(omi)ni • M • / [c]cccc • v° • die • Mercury • tercia • me(n)s(is) ■ dece(m)b-
r(is) • obyt ■ ven(erabi)lis / vir ■ d(omi)n(us) • Wilhel/m(us) • de • grvmbach ■
can(oni)c(us) • h(uius) ■ ecclfesie cuius anima requiescat in pace amen]
Wiedergabe nach Foto von vor 1945; Ergänzungen nach Salver, der am Schluß amen nicht angibt.
Wappen: oben links Grumbach, rechts Bachenstein [nicht Luchau], unten links Zobel, rechts Secken-
dorf.
Eltern: Wilhelm, ein Sohn des Johann von Grumbach und der Brigitte Zobel, sowie Elisabeth, eine
Tochter des NN von Bachenstein und der NN von Seckendorf. Zu Wilhelms Bruder Eberhard s. o.
Nr- 393 t- Wilhelm selbst wurde 1464 Domizellar.
Fabricius, Cathedr., M. ch. q. 73 fol. 9ir, 99t; Salver 29of. (mit Zeichnung); Amrhein, Reihenfolge II 134 Nr. 1176;
Brand, Grabdenkmäler 5 Nr. 2; KDStW 125; Bier, Riemenschneider IV 84f. (mit zwei Fotos); Beyer, Grumbach Stamm-
taf.II Nr. VI/24.
408 Domkirche 1498-1505
Schlußsteine im nördlichen und südlichen Seitenschiff. Grüner Sandstein; einmal Holz (L). Abge-
schrägte Rundplatten. Im Mittelfeld auf blauem Grund das plastisch gearbeitete Familienwappen mit
Spangenhelm, Helmdecke und Helmzier, alles farbig gefaßt. Inschrift umlaufend auf einem Schräg-
band, teils oben rechts, teils oben links neben der Helmzier beginnend. Schrift eingehauen. Von den
20 Schlußsteinen hatte nur der östlichste im südlichen Seitenschiffniemais eine Wappendarstellung mit
Beischrift. Beim Einsturz des Doms am 20. Febr. 1946 gingen zwei Steine verloren (G und H), die
übrigen konnten wiederhergestellt werden. Zwei Inschriften sind ohne Jahreszahl, eine auf 1498, zwei
auf 1500, neun auf 1501, drei auf 1502 und eine auf 1505 datiert. Die Einwölbung des südlichen Seiten-
schiffs ist in der Rats-Chronik (hg. Engel 59Nr. 181) zu 1499 vermerkt. Die Steine wurden 1701 durch
Jörg Rudolph Wunderlich farbig gefaßt (nach Himmelstein, Chilians-Dom 41 und Ullrich, Katholi-
sche Kirchen 87).
InderRegelD. ca. 75-80 cm;Bu. 5-7 cm. -GotischeMinuskel;Renaissance-KapitalisbeiC, LundM.
Nördliches Seitenschiff von Westen nach Osten:
A) Erster Stein (Plan Nr. 32): der Domkanoniker und -senior Georg von Vestenberg. Das Familien-
wappen wird hier von vier Ahnenwappen, ebenfalls mit Spangenhelm, Helmdecke und Helmzier,
kreuzförmig umgeben. Inschrift auf einem vierpaß förmigen Schrägband, in der Mitte des linken Bo-
gens beginnend, unterbrochen durch das Helmhaupt (//), Ranken ( = ) und durch nach außen gerich-
tete Ecken zwischen den Bogenansätzen (/). Als einziger Stein im nördlichen Seitenschiff beim Ein-
sturz 1946 unversehrt erhalten. D. ca. 100 cm.
Geo — rius ■ / De Ves = ten//berg • Cano(n)i(cus) / • et ■ Senior • h(uius) • // Ecclesie •
hoc • // opus • // fieri ■ fec(it) ■ anno / • 1 • 505 • = + //
Am Ende fünf kreuzförmig angeordnete Punkte. Bei Jec(it) ist c als kleinerer Buchstabe hochgestellt.
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